Seewölfe Paket 6. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 6

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394951

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      Maya-Krieger, durchzuckte es Dan O’Flynn.

      Und dann schien ringsum mit einem Schlag die Hölle loszubrechen.

      6.

      Aus zusammengekniffenen Augen spähte der Seewolf durch die dichten grünen Zweige in die Bucht.

      Die „Isabella VIII.“ lag vor Anker. Nichts rührte sich an Bord, die Stille wirkte fast gespenstisch. Hasard wandte den Kopf und warf Ed Carberry, der neben ihm kauerte, einen Blick zu.

      „Wetten, daß die Kerle schon unterwegs sind?“ fragte der Profos flüsternd. „Wir werden sehen. Am besten starten wir von dort drüben. Die Strecke müßte zu schaffen sein.“

      Der Seewolf zeigte auf eine Stelle, wo sich eine schmale Landzunge ein Stück in die Bucht schob. Vorsichtig zogen sich die beiden Männer zurück und stießen zu den anderen, die im Gebüsch warteten.

      Das Enterkommando bestand aus zwölf Männern: eine Zahl, die Hasard für ausreichend hielt, da mit jedem Mann mehr die Gefahr wuchs, daß die Gruppe vorzeitig entdeckt wurde. Erwartungsvoll funkelnde Augen sahen ihnen entgegen. Ferris Tucker trug seine riesige Axt am Gürtel, Jeff Bowie hatte seinen Haken nachgeschliffen, Big Old Shane packte die lange Eisenstange fester, Blacky und Smoky waren ebenfalls da, mit schweren Handspaten bewaffnet, außerdem Stenmark und Sam Roskill und von der Besatzung des schwarzen Seglers der Wikinger, der Bootsmann Juan und der Boston-Mann. Schweigend setzten sie sich auf Hasards Wink hin in Bewegung, und wenig später erreichten sie die kleine Landzunge.

      Die „Isabella“ erschien ihnen jetzt zum Greifen nahe.

      Immer noch zeigte sich niemand an Deck, aber darauf wollten sich die Männer nicht verlassen. Die Strecke bis zur Steuerbordseite der Galeone würden sie unter Wasser hinter sich bringen. Eine Jakobsleiter hatten die Piraten freundlicherweise bereits außenbords gehängt, also stand dem Unternehmen nichts mehr im Wege.

      „Fehlt bloß noch der rote Teppich“, brummte Carberry unzufrieden.

      Hasard hob die Brauen. „Du willst es wohl unbedingt schwierig haben, was?“ fragte er. „Vorsicht jetzt! Immer schön einer nach dem anderen. Sam, du bildest den Schluß und paßt auf, ob sich jemand an Deck zeigt.“

      „Aye, aye, Sir!“ Der schlanke schwarzhaarige Mann mit den dunklen Augen grinste.

      Hasard warf noch einen prüfenden Blick zum Schanzkleid der „Isabella“, bevor er sich vorsichtig durch die letzten Zweige der Büsche zwängte und ins Wasser gleiten ließ. Er holte tief Luft, tauchte und bewegte sich mit kräftigen Schwimmstößen vorwärts. Das Wasser schimmerte in hellen Grün- und Goldtönen, nahm dann schlagartig die Farbe von dunklem Smaragd an, und Hasard wußte, daß er sich im Schatten der Bordwand befand.

      Dicht neben der Jakobsleiter tauchte er auf und legte den Kopf in den Nakken.

      Auf der „Isabella“ rührte sich nichts. Der Seewolf wandte den Kopf und verfolgte den dunklen Schatten, der durchs Wasser glitt und sich zwei Sekunden später als Ferris Tucker entpuppte. Ed Carberry folgte, der Boston-Mann, Juan, Blacky und Smoky – und dann der Wikinger, der mit seinem triefenden Bartgestrüpp und dem unvermeidlichen Kupferhelm ein eher groteskes Bild abgab.

      Minuten später war die Gruppe komplett.

      Hasard enerte als erster auf, langsam und vorsichtig. Ein Blick zeigte ihm, daß Ed Carberry unmittelbar hinter ihm war, Batutis Morgenstern am Gürtel und ein breitklingiges Messer zwischen den Zähnen. Knapp unterhalb des Schanzkleides verharrte der Seewolf noch einmal und lauschte, dann schwang er sich geschmeidig wie eine Katze an Deck.

      Die Kuhl lag leer vor ihm.

      Oder nein, nicht völlig leer: im Schatten des Großmasts hockte eine Gestalt auf einer Taurolle und döste. Es war der weißhaarige Alte, den die Piraten Valerio nannten. Jetzt hob der Bursche mit einem verhaltenen Gähnen den

      Kopf – und vor Überraschung blieb ihm buchstäblich der Mund offenstehen.

      Drei Männer standen auf der Kuhl: der Seewolf, Ed Carberry und Ferris Tucker.

      Nummer vier, der Boston-Mann, schwang sich gerade über das Schanzkleid. Valerios Augen flakkerten auf. Er holte Luft und wollte schreien, doch da stand Philip Hasard Killigrew schon mit zwei, drei langen Sätzen vor ihm.

      Der Seewolf schlug kurz und trokken zu.

      Ehe Valerio auch nur einen Laut herausbrachte, hatte er das Gefühl, als fliege sein Kopf davon. Etwas schien tief in seinem Schädel zu explodieren, und dann wurde es so plötzlich dunkel um ihn, daß nicht einmal mehr der Schmerz sein Bewußtsein erreichte.

      Hasard fing die stürzende Gestalt ab und ließ sie lautlos auf die Taurolle gleiten.

      In den letzten Sekunden hatte er Geräusche registriert, die aus der Kombüse drangen. Geschirr klapperte. Offensichtlich nutzte da jemand die Gelegenheit, sich gründlich mit den Vorräten der „Isabella“ zu vergnügen.

      Hasard verständigte sich durch einen Blick mit Carberry und Tucker. Die drei Männer glitten auf das Schott zu, und im selben Augenblick wurde es von innen geöffnet.

      „Die Suppe ist …“ begann ein dürrer junger Mann mit engstehenden Augen.

      „Fertig, ja?“ fragte Hasard freundlich.

      Und bevor der Dürre wußte, wie ihm geschah, traf ihn ein Tritt unter das Kinn, der ihn rückwärts in die Kombüse beförderte.

      Hasard glitt hinterher und packte den Kerl am Kragen, ehe er sich auf die Herdplatte setzen und ein großes Geschrei veranstalten konnte. Der zweite Mann im Raum, Tomaso, wühlte gerade in dem Säckchen mit den getrockneten Früchten. Er kaute noch. Jetzt verschluckte er sich, lief rot an, würgte, hustete – und spuckte Rosinen aus, als sich Ed Carberrys harte Faust in seinen schwabbelnden Bauch bohrte.

      „Uuh!“ röchelte der dicke Tomaso. „Rcks!“ fügte er hinzu, als ein Haken unter sein Doppelkinn ihn wieder aufrichtete. Seine Augen verdrehten sich, er fiel wie ein nasser Sack zusammen und rührte sich nicht mehr.

      Der Kerl in Hasards Griff war nur wenige Sekunden bewußtlos gewesen.

      Jetzt begann er zu zappeln – und versteifte sich, als er wieder einigermaßen durchblickte. Der Seewolf starrte ihn an, und der Ausdruck in den eisblauen Augen ließ den Burschen wie Espenlaub zittern.

      „Wo sind die Gefangenen?“ fragte Hasard durch die Zähne. „Heraus mit der Sprache, oder ich stopfe dich eigenhändig ins Feuerloch!“

      „W-w-weg!“ stotterte der Dürre.

      „Wieso weg? Wo stecken die anderen? Wer ist außer euch noch an Bord?“

      Der Dürre starb fast.

      „N-n-nur V-v-valerio“, brachte er heraus. „Sie s-sind alle weg! An L-l-land! Den Sch-sch-schatz suchen.“

      Hasard atmete tief durch. Er wandte sich Carberry zu und mußte unwillkürlich grinsen.

      „Pech für dich, Ed“, sagte er trokken. „Du mußt dein Vergnügen noch etwas aufschieben.“

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