Seewölfe Paket 6. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 6

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394951

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СКАЧАТЬ durch das Spektiv spähte.

      Die Spanier hatten sich verhältnismäßig rasch genähert, da der schwarze Segler und die „Santa Monica“ langsamer geworden waren.

      Fünf Schiffe, in Kiellinie gestaffelt. Der Seewolf konnte zwei dickbäuchige Galeonen und drei Karavellen erkennen. Damit war die Marschroute klar. Gegen einen so massierten Angriff konnten sie sich nicht mit normalen Mitteln wehren, erst recht nicht mit der „Santa Monica“, die alles andere als ein Kriegsschiff war. Dies hier war wieder einmal eine Gelegenheit, bei der sie die Brandsätze einsetzen mußten, die der schwarze Segler an Bord hatte und die, da sie nur begrenzt zur Verfügung standen, im allgemeinen für Notfälle aufgespart wurden.

      Fast taten Hasard die Spanier leid, die da im Vollgefühl ihrer Überlegenheit heransegelten.

      Bisher waren sie in Kiellinie gesegelt, jetzt fächerten sie auseinander. Die Absicht war klar: sie wollten von achtern aufsegeln und ihre Opfer in die Zange nehmen. Die beiden dickbäuchigen und vermutlich schwerbewaffneten Galeonen würden das Gefecht eröffnen. Und die Karavellen sollten dann wohl vorbeiziehen, bevor die Gegner wieder feuerbereit waren, und ihnen den Fangschuß verpassen. Von den Spaniern aus betrachtet mußte das geradezu simpel sein. Daß sie in eine tödliche Falle liefen, konnten sie nicht ahnen.

      Als sie auf etwa eine halbe Meile heranwaren, gingen im Achterschiff des schwarzen Seglers zwei Luken auf, und die beiden Bronzegestelle zum Abschießen der Brandsätze wurden sichtbar.

      „Achtere Raketen Feuer!“ schrie Siri-Tong.

      Zischend lösten sich die beiden Geschosse von den Bronze-Gestellen, flogen im Bogen durch die Luft, senkten sich über den beiden spanischen Galeonen – und zerplatzten fast im selben Sekundenbruchteil.

      Feuer regnete auf die Schiffe nieder.

      Ein vielstimmiger Entsetzensschrei gellte über das Wasser. Segel fingen Feuer, Dutzende von Brandnestern flackerten an allen Ecken und Enden auf. Beide Galeonen liefen jäh aus dem Kurs. Eine wandte der „Santa Monica“ die Breitseite zu, als Hasard anluven ließ und an den Wind ging.

      Auf dem Schiff herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander.

      Männer rannten über die Decks, fierten Segeltuchpützen außenbords und versuchten verzweifelt, das immer mehr um sich greifende Feuer zu löschen. Daß es ihnen nicht gelang und nicht gelingen konnte, drang erst allmählich in ihr Bewußtsein. Das chinesische Feuer war nicht zu löschen.

      Aber vorerst hatte der Capitan der Galeone noch nicht begriffen, daß sein Untergang besiegelt war. Er hielt mit dem letzten Rest von Fahrt auf die „Santa Monica“ zu und versuchte, das kleinere, wesentlich schwächer armierte Schiff mit einer vollen Breitseite zu erwischen.

      „Klar zum Anbrassen!“ rief Hasard über das Deck. „Klar bei Bugserpentinen und Backbordgeschützen! Al, Luke – schießt ihm das Ruder weg!“

      „Aya, aye!“ tönte es zurück.

      „Herum mit dem Kahn!“ dröhnte Ed Carberrys Donnerstimme. „Bewegt euch, ihr kalfaterten Schlafmützen! Hopp-hopp, bevor ich euch mit den Ankerklüsen die Ohrläppchen verziere, was, wie?“

      Die „Santa Monica“ ging über Stag.

      Die beiden Serpentinen in ihren drehbaren Gabellafetten hämmerten in der Sekunde los, in der die Karavelle der brennenden Galeone den schmalen Bug zuwandte.

      Fast gleichzeitig dröhnte die Breitseite der Spanier: zwölf Siebzehnpfünder-Culverinen, die Tod und Verderben spuckten. Flammenzungen leckten, Pulverrauch wölkte auf, und der Bug der „Santa Monica“ hob sich leicht, als der ganze Segen unmittelbar vor der Karavelle ins Wasser klatschte.

      Der Ruderkopf der Galeone existierte nicht mehr.

      Al Conroy und Luke Morgan grinsten sich an, während sie in fliegender Eile begannen, die Serpentinen nachzuladen. Die „Santa Monica“ schwang nach Steuerbord herum, und jetzt war sie es, die dem Spanier die Breitseite zeigte.

      „Backbordgeschütze Feuer!“ schrie der Seewolf.

      Die drei Kanönchen mit ihren Bronzerohren wummerten.

      Es war, weiß der Himmel, nicht viel, was die „Santa Monica“ zu bieten hatte. Aber alle drei Kugeln lagen genau im Ziel, jede einzelne riß ein beachtliches

      Loch in die Wasserlinie der Galeone – und es dauerte nur Sekunden, bis sich die Wirkung zeigte.

      Die brennende, steuerlos treibende Galeone sackte schwer achteraus.

      Sie würde auf Tiefe gehen, daran gab es keinen Zweifel. Noch drückten Wind und Strömung sie nach Westen, und Hasard mußte zusehen, aus dem Bereich des brennenden Schiffes zu verschwinden.

      Ein Blick zeigte ihm, daß der schwarze Segler inzwischen gehalst und die zweite Galeone gleichsam nebenbei in Fetzen geschossen hatte.

      Jetzt lief der Viermaster hart am Wind auf eine der Karavellen zu. Der spanische Capitan ließ abfallen und ging mit dem Heck durch den Wind. Er versuchte, am Bug des schwarzen Seglers vorbeizuscheren und ihm dabei die Takelage zu zerfetzen – und genau das war es, was Siri-Tong und der Wikinger gewollt hatten.

      Noch bevor die Karavelle mit ihren Steuerbordgeschützen zum Schuß gelangte, schickte der schwarze Segler den nächsten Brandsatz auf die Reise.

      Auch die Karavelle erwischte es.

      „Eiliger Drache über den Wassern“ fiel weiter ab, feuerte dem Gegner eine Breitseite ins Rigg und stieß an seinem Bug vorbei auf die zweite Karavelle zu, die ihre Fahrt sichtlich verlangsamt hatte. Der Spanier schien zu begreifen, daß dieses unheimliche Schiff nicht zu bezwingen war, daß es kein Mittel gab gegen das gespenstische, unlöschbare Feuer, dem bereits drei Schiffe des Verbandes zum Opfer gefallen waren.

      Die beiden schweren Galeonen hatte die See verschlungen. Eine Karavelle brannte lichterloh, und die Mannschaft versuchte verzweifelt, Boote aufs Wasser zu bringen. Der Capitan der zweiten Karavelle suchte sein Heil in der Flucht. Ganz plötzlich luvte er an, ging über Stag und segelte am Wind in Richtung Küste. Der schwarze Segler setzte ihm nach, um ihm ebenfalls einen Brandsatz zu verpassen.

      Die Seewölfe nahmen sich die dritte Karavelle vor.

      Das Schiff lief raumschots auf sie zu in der Absicht, ihnen eine Breitseite anzubieten. Der Capitan hatte begriffen, daß das tödliche Feuer nur von dem schwarzen Segler kam, und er stürzte sich mit verzweifelter Wut auf die „Santa Monica“ mit ihrer schwächeren Armierung. Die spanische Karavelle verfügte immerhin über je fünf Geschütze an beiden Seiten. Sie hätte die Seewölfe empfindlich treffen können, aber der Capitan eröffnete das Gefecht zu überhastet.

      Sekunden, bevor der Spanier feuerte, hatte Hasard „Klar zum Abfallen“ befohlen.

      An der Bordwand des Spaniers schienen fünf gespenstische Feuerblumen aufzublühen. Dröhnend und orgelnd flogen die schweren Eisenkugeln heran, aber da wandte die „Santa Monica“ dem Gegner bereits das schmale Heck zu. Eine Kugel durchlöcherte den Besan, eine zweite streifte das Schanzkleid. Gleichzeitig gab der Seewolf den Feuerbefehl für die achteren Serpentinen.

      Die beiden Schüsse donnerten so rasch hintereinander, daß sie fast wie ein einzelner klangen.

      Der blonde Stenmark stanzte dem Don ein Loch knapp über die Wasserlinie.

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