Seewölfe Paket 6. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 6

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394951

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СКАЧАТЬ Ladestellung gebracht und hantierten mit fliegenden Fingern.

      „Nach Steuerbord anluven!“ rief der Seewolf. Er wollte nicht zu sehr nach Legerwall gedrückt werden, und außerdem hatte er vor, dem Feind jetzt die Steuerbordbreitseite zu entbieten.

      Ein Blick nach achtern – das Ruderrad wirbelte unter Pete Ballies Fäusten. Hasard lief zu Carberry und konstatierte, wie ein paar Männer an die Brassen und Schoten stürzten.

      Mitten in Holztrümmern und fetten Rauchschwaden stand der Profos wie eine eherne Bastion. Der Seewolf war bei ihm angelangt.

      „Der Hundesohn geht in den Wind“, meldete Dan O’Flynn.

      „Soll er“, grölte Carberry. „Wir spielen also beide Brummkreisel. Wollen doch mal sehen, wer schneller … Sir, was ist denn los?“ Er hatte Hasard erst jetzt neben sich entdeckt.

      „Ich habe eben einen Schrei gehört, Ist jemand verletzt?“

      „Ja, Batuti.“

      Wieder der Gambia-Neger! Hasard stieß einen Fluch aus und hetzte in der von Carberry angegebenen Richtung. Da sah er den schwarzen Goliath liegen – nicht weit von der rechten Kante der Kuhlgräting entfernt. Der Kutscher war schon zur Stelle, hatte Verbandszeug mitgebracht und verarztete den Mann.

      Bei der Schlacht gegen die Sabreras-Flotte hatte Batuti auch Federn lassen müssen. Fast wäre er mit dem Seewolf zusammen aus dem Vormars abgestürzt und hätte sich dabei sämtliche Knochen im Leib gebrochen.

      Hasard kauerte sich neben ihn hin. „So ein verdammtes Pech, Batuti. Wo hat es dich erwischt?“

      „Bein“, sagte Batuti grinsend. „War aber nur blöder Holzsplitter. Hat Kutscher schon wieder ’rausgezogen.“

      „Das ist wirklich glimpflich abgegangen“, kommentierte jetzt auch der Kutscher.

      Hasard atmete auf. „In Ordnung. Ich werde aber trotzdem einen Ersatzmann für dich in den Vormars abkommandieren, Batuti. Gary Andrews beispielsweise …“

      Der Gambia-Neger fuhr hoch. „Ssörr!“ sagte er mit rollenden Augen. „Verdammich – Batutis Platz am Vormars. Will auf der Stelle tot umkippen, wenn ich nicht Pfeile abschießen kann.“

      „Kannst du denn überhaupt aufrecht stehen?“ fragte Jasard.

      Sofort erhob sich der schwarze Mann. Er stand stramm und verzog keine Miene, obwohl ihm die Fleischwunde noch weh tun mußte, und zwar nicht unerheblich.

      Von achtern ertönte jetzt das Böllern der beiden Drehbassen. Die „Isabella“ hatte so weit angeluvt, daß Ferris und Old O’Flynn diese kleinen Geschütze hatten bedienen können. Ein Knirschen drüben auf dem Gegnerschiff und das Jauchzen des Alten verkündeten gleich darauf, daß sie nicht danebengeschossen hatten.

      Batuti blickte nach oben. Es war noch dunkler geworden, so daß der Brandpfeil, den Bug Old Shane jetzt von der Bogensehne schnellen ließ, wie ein Fanal durch den Himmel stieß.

      „Ssörr“, sagte Batuti fast wehmütig.

      „Also gut, ab mit dir“, sagte der Seewolf.

      Der schwarze Hüne lief zur Back, klomm den Niedergang hoch und enterte mit Pfeil und Bogen in den Wanten auf. Das schlimme Bein schien ihm plötzlich überhaupt keine Schwierigkeiten mehr zu bereiten, und wenn, dann überwand er tapfer die Schmerzen.

      Die Seewölfe hatten die Segel für kurze Zeit wieder gesetzt, aber jetzt hingen sie erneut im Gei, denn die „Isabella“ lag mit dem Vorsteven im Wind.

      Sie hatte das Manöver eher vollendet als die feindliche Galeone – und das geriet jetzt zu einem unschätzbaren Vorteil.

      „Feuer!“ schrie Hasard.

      Rotgelbe Schlitze zerteilten vor der Bordwand der „Isabella“ den herabsinkenden Vorhang der Nacht. Blakender Rauch zog wieder in dicken Schwaden übers Oberdeck und brachte die Männer zum Husten.

      Shane und Batuti sandten unablässig Brandpfeile zu der gegnerischen Galeone hinüber. Plötzlich stand die Takelung des stolzen, prunkvollen Dreimasters in hellen Flammen. Plötzlich barst der Fockmast nach Backbord weg, knickte ab und stürzte, in zwei Teile zerbrochen, außenbords. Gellende Schreie wehten zur „Isabella“ herüber, aber sie nötigten Hasard und seinen Freunden kein Mitleid ab.

      „Sie haben es ja nicht anders gewollt“, murmelte Hasard. „Sie haben uns den Hinterhalt gelegt, aber dabei haben sie nicht bedacht, daß wir die Luvposition gewinnen und beibehalten könnten.“

      Ja, er keilte die fremde Galeone zwischen Luv und Legerwall ein. Rasch hatten die Seewölfe wieder die Segel gesetzt, und die „Isabella“ fiel ab, wandte sich südwärts und halste, um dem Widersacher von neuem die Backbordbreitseite zu präsentieren.

      Zwar feuerten die Gegner mit den zwölf Geschützen ihrer Backbordbatterie zurück. Aber ihr Kampfgeist hatte inzwischen manches eingebüßt, und das wirkte sich empfindlich auf die Zielsicherheit aus. Manche Kugeln saßen jetzt zu niedrig, sie rissen nur rauschende Fontänen vor der „Isabella“ hoch. Andere wieder waren zu hoch gezielt und rasten flach über das Oberdeck weg.

      In diesem bedrohlichen Moment lagen Hasard und die Crew wieder auf den Bäuchen und schützten die Köpfe mit den Händen. Sie hatten sich „platt wie die Flundern“ gemacht, wie der Profos das nannte.

      Der Großmars kriegte einen Stoß ab, aber er bebte nur. Die Siebzehnpfünder-Kugel, die ihn gestreift hatte, flog zur anderen Seite hin in die Dunkelheit hinaus, ohne weiteren Schaden anzurichten.

      Zwei Geschosse knallten in die Bordwand der „Isabella“. Sie veranstalteten einen Höllenlärm und schienen den ganzen unteren Schiffsleib aufzutreiben. Old O’Flynn, Ben Brighton und Ferris Tucker fluchten zusammen. Der rothaarige Schiffszimmermann sauste nach unten, um den Bauch des Schiffes zu inspizieren.

      Hasard eilte ihm nach. Er turnte die Niedergänge zu den Frachträumen hinab, arbeitete sich im Stockdunkeln bis zu dem mittleren vor und sah seinen Schiffszimmermann schließlich vor einem riesig wirkenden Loch in der Bordwand stehen.

      „Das sieht nur so wüst aus!“ schrie Ferris. „Aber wir haben noch Glück, daß die Treffer nicht unterhalb der Wasserlinie liegen. Ich dichte das Leck jetzt notdürftig ab.“

      „Paß auf, daß die Lumpenhunde dir kein Loch in den Balg blasen“, sagte der Seewolf. „Ich schicke dir noch Bill zum Helfen hinunter, dann wirst du mit der Reparatur schneller fertig.“

      „Danke, Sir!“ brüllte Tucker gegen das Wummern und Grollen der Kanonen an.

      Hasard kehrte ans Oberdeck zurück, kommandierte Bill in den Frachtraum ab und hastete dann zum Achterdeck, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen.

      Das Feindschiff war inzwischen auch wieder abgefallen und hatte die Steuerbordkanonen abgefeuert. Nennenswerte Treffer waren diesmal auf der „Isabella“ nicht zu registrieren – von einem Loch im Großmarssegel abgesehen. Einer der geggnerischen Geschützführer hatte wohl Big Old Shane aus dem Großmars schießen wollen, um das mörderische Pfeilfeuer abzuwenden.

      Aber Shane und Dan O’Flynn lachten nur höhnisch. „Da müßt ihr früher aufstehen, ihr Bastarde!“ rief Dan. „Uns kann keiner was anhaben, merkt euch das.“

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