Seewölfe Paket 17. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 17

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397754

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      Noch einmal brüllten sie in das Erdloch hinunter, und nach jedem Schrei wurde das Geschnarche unterbrochen, setzte aber gleich darauf mit urweltlichem Getöse wieder ein.

      Einer der Soldaten hielt die Muskete in das Erdloch und fetzte die Reste des Vorhangs endgültig herab. Dann gewöhnte er seine Augen an das Halbdämmer und sprang einen Schritt vor.

      Auf dem Boden lag zusammengekrümmt eine schmutzige Gestalt.

      Angewidert deutete der Soldat auf den Säufer und fragte: „Ist er das, Pjontek?“

      Pjontek schob sich in den stinkenden Bau und nickte.

      „Aber der Kerl ist ja gefesselt“, sagte er verwundert. „Wie hat er das denn fertiggekriegt?“

      „Das war bestimmt nicht er selbst, du Blödmann. Aber das werden wir gleich erfahren.“

      An den Fesseln schleifte er das schnarchende Bündel hart nach oben. Dann warf er den verrückten Stanislaus in den Sand und knotete die Fesseln auf. Während der ganzen Prozedur schlief Stanislaus immer noch, murmelte nur etwas und schnarchte weiter.

      „Den kriegen wir nicht wach“, sagte ein anderer Soldat. „Da werden wir wohl Geduld aufbringen müssen.“

      „Wir können ihn ja so lange wässern, bis er wieder wach wird“, schlug der dritte Soldat vor. „Entweder er ersäuft dabei, oder er wird reden.“

      „Gute Idee.“

      Sie lachten roh, krempelten Stanislaus dann die Taschen um und suchten nach weiteren Münzen. Der vierte Soldat durchsuchte inzwischen den stinkenden Strandbau. Auch er fand nichts.

      „Keine Münzen mehr“, meldete er, „oder aber er hat sie irgendwo vergraben.“

      „Das werden wir gleich wissen.“

      Zu zweit schleppten sie den schukkernen Stanis an den Beinen zum Wasser hinunter, stießen und knufften ihn und versuchten, ihn wach zu kriegen. Doch Stanislaus hatte einen Schlaf wie tausend Tote. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper.

      Da warfen sie ihn lachend in hohem Bogen in die Ostsee. Zwei Soldaten sprangen hinterher und tunkten ihn, bis er zum erstenmal zu prusten begann.

      „Langsam wird er wach“, sagte der eine.

      Stanis kriegte ein paar saftige Ohrfeigen, wurde wieder gewässert und kriegte keine Luft mehr. Da begann er zu zappeln und wachte endlich auf. Seine Augen waren blutrot, sein Schädel dröhnte wie eine Glokke, und er konnte nicht stehen. Immer wieder kippte er ihnen weg.

      „He, du Säufer!“ schrien sie. „Bist du jetzt endlich wach, oder sollen wir dich absaufen lassen?“

      Die Reaktion war ein lautes Rülpsen.

      Die zweite und dritte Ohrfeige warfen Stanislaus von den Beinen, und er landete erneut aufklatschend @ Wasser. Sie gingen nicht gerade rücksichtsvoll mit ihm um, und sie wasserten ihn so lange, bis er taumelnd auf den Beinen stand und kaum noch atmen konnte.

      Ein Fußtritt warf ihn wieder in den Sand. Der erste Soldat riß ihn gleich darauf hart auf die Beine und schnauzte ihn an.

      „Du wirst jetzt reden, Stanis, und du wirst alles sagen, was wir wissen wollen. Und spiel nicht den Verrückten. Wenn du unsere Fragen nicht beantwortest oder nur dämlich grinst, dann wird die Ostsee hier dein Friedhof. Wir werden dich wie eine Katze ersäufen, wenn du uns anlügst.“

      Stanislaus stand schwankend da. Die Gesichter um ihn herum waren doppelte Scheiben, die er nicht unterscheiden konnte. Auch die Uniformen sah er in allen Farben schillern. Er wußte aber, was die Glocke geschlagen hatte, denn die Soldaten fackelten nicht lange, und sie würden ihre Drohung ohne weiteres augenblicklich in die Tat umsetzen.

      Damit er noch nüchterner wurde, erhielt er gleich wieder ein paar Tritte und Ohrfeigen, bis er endgültig wußte, wo es langging.

      „Wo hast du die englische Münze her?“

      „Ich – ich fand sie.“

      Weil sie mit der Antwort durchaus nicht zufrieden waren, stellten sie Stanislaus auf den Kopf und tunkten ihn wieder. Danach setzte es auch noch ein paar Maulschellen.

      Diesmal war er so geschafft, daß er kaum noch antworten konnte. Der Fusel war jedoch aus seinem Gehirn gewaschen, denn jetzt hatte er sich kräftig mit Salzwasser vermischt.

      „Denk daran, daß du gleich ein toter Mann bist, wenn du nur noch ein einziges Mal lügst“, drohten sie.

      „Ich will alles sagen.“

      „Beginnen wir mit der Münze.“

      „Ich fand einen Kerl am Strand, einen Piraten“, erzählte Stanislaus stammelnd. „Und der hatte die Münze in der Tasche. Ich hab sie ihm weggenommen. Und dann nahm ich ihn gefangen.“

      „Ein englischer Pirat läßt sich von dir gefangennehmen?“ höhnten sie und klebten ihm wieder eine, daß er in den Sand flog.

      „Er war bewußtlos“, jammerte Stanislaus. „Dann habe ich ihn gefesselt und in die Höhle gebracht.“

      „Und warum hast du das nicht den Behörden gemeldet?“

      „Das wollte ich ja. Ich wollte ihn abliefern.“

      „Und warum hast du ihn nicht abgeliefert?“

      Hart und kalt prasselten die Fragen auf ihn ein.

      „Ich – ich wollte doch …“

      „Du wolltest für den Gefangenen kassieren, nicht wahr? Du dachtest, der bringt dir ein hübsches Sümmchen und das kannst du dann später in Schnaps umsetzen. War es so?“

      Stanislaus schluckte hart. Seine Augen waren immer noch knallrot. Eine zweite Ohrfeige warf ihn wieder um.

      Im Sand liegend, nickte er kläglich.

      „Aber ich wollte doch nur …“

      „Also kassieren. Das haben wir gar nicht gern, du Säufer, und das wirst du auch gleich noch bereuen. Du unterschlägst den Behörden einen so wichtigen Mann, nur um Geld zu kassieren. Dafür wird niemand Verständnis aufbringen. Vielleicht werden wir dich dafür erschießen.“

      „Nein, nein!“ kreischte der Säufer. „Ich habe es doch nicht gewußt, ich wollte ihn wirklich abliefern, ihr Herren. Ganz ehrlich wollte ich das.“

      „Weiter!“ rief der Anführer ungeduldig. „Was ist weiter passiert?“

      Stanislaus zitterte am ganzen Körper und schüttelte sich.

      „Ich ging mit der Münze zu Pjontek, um Schnaps zu kaufen. Und dann habe ich getrunken und bin eingeschlafen. Da muß sich der Spitzbube von seinen Fesseln befreit haben. Und dann hat er mich gefesselt und ist verschwunden.“

      „Und du verdammter Säufer hast nichts gemerkt. Dir war der Schnaps wichtiger als alles andere. Daß sich hier englische Piraten vor der Küste tummeln, das interessiert dich nicht.“

      Pjontek СКАЧАТЬ