Seewölfe Paket 18. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 18

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397761

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СКАЧАТЬ Gefecht hingewiesen, das dort stattfand. Das Lärmen war jetzt verstummt, und auch der Rauch hatte sich in fetten, schwarzen Schwaden nach Süden verzogen. Doch die Schiffe behielten ihren Kurs bei. Don Augusto und Don Lope wollten genau wissen, was vorging – und ob möglicherweise das vermißte Schiff „San Carmelo“, das zum Verband gehört hatte, dort in einen Kampf verwickelt war.

      Hoch am Wind segelten die Galeonen mit Backbordhalsen und über Steuerbordbug liegend, liefen gute Fahrt und waren von ihrem Ziel nicht mehr weit entfernt. Sie bewegten sich in Kiellinienformation, denn immer wieder mußten sie den gefährlichen Unterwasserbarrieren ausweichen, die sich ihnen in den Weg schoben.

      Ohne den Lotsen, der auf dem Achterdeck zwischen Don Lope und Don Augusto stand, wäre das nicht möglich gewesen. Unweigerlich wären die Schiffe auf die Riffe gelaufen und hätten auf dieser mörderischen Falle ihre Reise beendet.

      Don Lope hatte seine Pistole in der Hand, er war bereit, den Lotsen jederzeit durch einen Schuß niederzustrecken, falls er wagte, sie in eine Falle zu führen, die dem Geleit zum Verhängnis wurde. Er, Don Lope, hatte diesen Kerl gezwungen, die Aufgabe zu übernehmen, aber er war immer noch nicht sicher, ob er ihm trauen durfte.

      Der Kerl gehörte zu den Piraten von Mardengos Bande, die nach der Schlacht bei Daytona gefangengenommen worden waren. Don Augusto hatte sie bereits verhört, aber sie hatten alle dichtgehalten und nichts über Mardengo und dessen Schlupfwinkel, nach dem die Spanier seit Jahren fahndeten, verraten.

      So war der Verband bis zu den Marquesas-Inseln gesegelt und hatte dort vergeblich nach Mardengo, nach dem englischen Freibeuter, der den Schatz von St. Augustine an Bord hatte, und nach der „San Carmelo“ gesucht. Die ganze Aktion war ein Schlag ins Wasser gewesen. Was sollte Don Augusto jetzt noch tun? Er war ratlos; doch dann waren die Kanonenschüsse gefallen, die nicht nur Don Lope und ihn, sondern die Besatzungen der sieben Galeonen alarmiert hatten.

      Don Lope ließ den Piraten nicht aus den Augen. So entging ihm auch nicht die äußere Veränderung des Mannes. Er war kalkweiß im Gesicht geworden und schwitzte. Seine Lippen bebten leicht, sein Blick war starr vorausgerichtet. Kaum noch zu vernehmen waren die Worte, mit denen er die erforderlichen Kurskorrekturen gab.

      „Was ist los?“ fragte Don Lope lauernd. „Ist dir schlecht? Hast du erkannt, um welche Insel es sich handelt?“

      „Es geht mir gut. Ich kenne diese Insel nicht.“

      „Du verheimlichst uns etwas“, zischte Don Lope. „Du weißt, wer da in die Gegend feuert, nicht wahr?“

      „Ich weiß es nicht.“

      „Mir kannst du nichts vorschwindeln“, sagte Don Lope. „Heraus mit der Sprache – wie heißt die Insel? Und was erwartet uns dort?“

      Der Mann schwieg. Don Lope stieß einen Fluch aus und rammte ihm den Kolben seiner Pistole in den Leib. Stöhnend krümmte sich der Pirat. Don Lope stieß noch einmal zu, dann versetzte er ihm zusätzlich einen Tritt und verfolgte, wie er auf die Planken sank.

      „Sprich – oder ich töte dich!“ schrie er ihn an. „Was geht hier vor? Du weißt es!“

      Der Mann antwortete wieder nicht. Don Lope wollte sich auf ihn stürzen, doch jetzt war es Don Augusto, der ihn zurückhielt.

      „Schluß“, sagte Don Augusto. „Das geht selbst mir zu weit, werter Don Lope.“

      „So?“ Don Lopes Gesicht war zu einem höhnischen Ausdruck verzerrt. „Haben Sie Mitleid mit diesem Hundesohn? Das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein.“

      „Ich bedaure ihn nicht. Aber wir brauchen ihn noch.“

      „Merken Sie denn nicht, daß hier etwas faul ist, Don Augusto?“ sagte Don Lope heftig.

      „Wir sehen uns die Insel genau an, ehe wir sie anlaufen. Ich weiß mich vor Fallen zu schützen – und ich habe bislang noch keine solche Niederlage wie Sie erlitten, mein Bester.“ Scharf war seine Stimme geworden, und Don Lope zuckte fast zusammen, als er die Anspielung auf die Ereignisse in Fort St. Augustine vernahm.

      Er schwieg und ließ zu, daß der Lotse sich erhob. Der Pirat trat wieder an die Querbalustrade des Achterdecks und blickte voraus. Pirates’ Cove war jetzt mit dem bloßen Auge zu erkennen.

      Der Pirat konnte das Zittern seiner Hände und Lippen kaum noch verhindern. Er hatte Angst, aber nicht vor Don Augusto und Don Lope. Er fürchtete sich vor der Rache, die Mardengo, Gato und Oka Mama an ihm üben würden, wenn sie erfuhren, daß er die Spanier zu dem geheimen Schlupfwinkel geführt hatte. Sie würden ihm nicht verzeihen und ihn eines grausamen Todes sterben lassen.

      Der Pirat schloß die Augen. Es wäre besser gewesen, wenn er sich in der Vorpiek der „Santa Veronica“ von Don Lope hätte umbringen lassen. Aber jetzt ließ sich daran nichts mehr ändern. Er mußte den Dingen ihren Lauf lassen und konnte sie nicht mehr beeinflussen. Keine Stunde würde vergehen, und der Verband hatte Pirates’ Cove erreicht.

      Mardengo stand breitbeinig vor Carberry und blickte ihn triumphierend an.

      „Du blutest wie ein Schwein, Kerl“, sagte er. „Du wirst langsam und elend verrecken. Ihr alle werdet sterben, das schwöre ich dir. Es war ein schwerer Fehler von euch, uns hierher zu folgen.“

      Carberry grinste. Er hatte immer noch große Schmerzen, und die Schulter hörte nicht auf zu bluten, aber seine Wut war größer als jede körperliche Qual. Es war eine seltsame Reaktion, daß er grinste, aber unter den gegebenen Umständen hielt er es für das beste, denn er wollte Mardengo, Oka Mama und die anderen Gegner reizen. Solange sie sich an ihm ausließen, waren sie von der „Isabella“ abgelenkt, und Hasard und die anderen hatten eine Chance, etwas zu unternehmen. Was, wußte er selbst nicht. Aber Hasard wird schon etwas einfallen, sagte er sich.

      Mardengo zog sein Messer. „Du hörst gleich auf zu grinsen“, sagte er. „Warte. Du sollst die Sterne sehen.“

      „Es ist noch nicht dunkel“, sagte Carberry.

      Mardengo fluchte und wollte sich auf ihn stürzen, doch Oka Mama hielt ihn zurück.

      „Laß dich von ihm nicht reizen“, zischte sie. „Das will er doch nur erreichen. Begreifst du das nicht?“

      Mardengo ließ das Messer langsam sinken. „Doch“, erwiderte er. „Aber wenn er so weitermacht, kann ich für nichts garantieren. Wir haben ja auch noch die beiden anderen Kerle, oder?“

      Oka Mama antwortete nicht. Carberry grinste immer noch und sagte: „Aha, Roger und Sam leben also noch.“

      „Steh auf!“ befahl Oka Mama.

      Carberry mußte sich aufrappeln, ihm blieb nichts anderes übrig. Als er leicht wankend vor ihnen stand, vertauschte Mardengo das Messer mit der Pistole und forderte ihn durch einen Wink auf, vor ihm her durch den Dschungel zu gehen.

      Auch dieser Aufforderung mußte der Profos Folge leisten, er hatte keine andere Wahl. Mardengo dirigierte ihn mit der Pistole vor sich her durch das Dickicht, Oka Mama folgte ihnen. In ihrem Geleit befanden sich die vier Piraten. Der Korse hatte sich mit den beiden Negersklaven zum Lager entfernt, um dort auf Oka Mamas Befehl hin nach dem Rechten zu sehen und die Hütten nach allen Seiten hin abzusichern. Die Engländer schienen in der Falle zu sitzen, dennoch traute Oka Mama dem Frieden nicht und wollte sicher sein, alles getan zu haben, was dem Schutz des Lagers dienen konnte.

      Carberry СКАЧАТЬ