River & Matt. Andy D. Thomas
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Название: River & Matt

Автор: Andy D. Thomas

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783960894537

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СКАЧАТЬ Joey, ich bin hier, hörst du? Dad is’ hier. Komm an die Tür und schau!“

      River beobachtete die Szene mit einem Kloß im Hals. Ihm gefror das Blut in den Adern, als die Tür weiter aufgezogen wurde und er Joey sah, der mit weit aufgerissenen Augen und einem schweißüberströmten Gesicht hinausstarrte und sich dabei ein Messer an die Kehle hielt, das eine dreißig Zentimeter lange Klinge hatte.

      River fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht und starrte über seine Finger über den Rasen. Bitte, lieber Gott!

      „Dad?“ Joeys Stimme zitterte.

      „Joey, lass das Messer fallen! Ich flehe dich an!“

      River wusste, dass Matt Tränen in den Augen hatte, obwohl er ihn gerade nur von hinten sah. Auch ihm ging es ähnlich.

      „Ich will hier raus, Dad! Wie du! Ich ertrage es nicht mehr!“

      „Alles gut, alles gut. Es wird alles gut, Joey.“

      „Sie schlägt mich, Daddy! Sie hat mich hier eingesperrt. Ich durfte nur zweimal am Tag aufs Klo!“

      „Warum? Hat sie dir wenigstens gesagt, warum sie dich einsperrt?“

      „Weil sie Angst hat, ich lauf zu dir. Sie will das nicht. Ich hasse sie!“

      „Schon gut. Lass bitte das Messer fallen, Joey! Bitte!“

      „Weinst du, Daddy?“

      „Ich hab ’ne Scheißangst um dich!“

      Joey ließ das Messer etwas sinken.

      „Bitte wirf es weg und komm her.“

      Und dann ging alles ganz schnell. Joey ließ das Messer fallen und rannte durch die Tür auf seinen Vater zu. Im nächsten Moment lagen sich Vater und Sohn in den Armen und weinten.

      River schloss die Augen und hörte ein allgemeines Aufatmen unter seinen Kollegen.

      „Halleluja“, murmelte Officer Moore neben ihm. „Das war fünf vor zwölf.“

      Sanitäter kamen näher und gingen neben Matt und Joey in die Hocke, die dort immer noch vor der Haustür knieten.

      River zog sein Handy aus der Hosentasche und schaltete es ein. In der Wüste hatten er es ausgehabt, um Akku zu sparen, da es dort eh keinen Empfang gab. Während er die eingehenden Nachrichten und Weihnachtswünsche ignorierte, suchte er nach einer Nummer. Dann rief er eine gute Freundin an, die Anwältin für Familienrecht war. Sie wohnte eine Viertelstunde entfernt. Nachdem er sich für die Störung an Weihnachten entschuldigt hatte, erklärte er ihr die brisante Situation.

      „Ich komme. Bin in zwanzig Minuten da.“

      „Du bist unglaublich, Sarah. Danke! Bis gleich.“

      Er ließ das Handy wieder verschwinden und sah, dass Joey gerade tränenüberströmt von den Sanitätern in den Krankenwagen verladen wurde, während Matt von draußen auf ihn einredete.

      „Was is’ los?“

      „Er muss ins Krankenhaus.“

      „Sarah is’ unterwegs. Sie ist Anwältin für Familienrecht. Sie hilft dir.“

      „An Weihnachten?“

      „Ja, an Weihnachten. Sie ist eine sehr gute Freundin. Hol den Vaterschaftstest. Beantrage das Sorgerecht im Eilverfahren. Ich kümmer mich um Joey und fahre mit ins Krankenhaus, wenn sie mich lassen.“

      „Onkel River? Bist du das?“

      „Ja, Joey. Ich fahr euch hinterher, is’ das okay?“

      „Und Daddy?“

      „Der kommt nach. Ich erklär dir alles. Okay?“

      „Okay.“

      „Kommen Sie, Sir. Wir müssen los.“

      Zum ersten Mal war River überglücklich, dass Joey ihn Onkel nannte, denn die Sanitäter hinterfragten es nicht.

      „Ich hab dich ganz doll lieb, Großer. Wir sehen uns gleich, okay?“, rief Matt.

      „Ich dich auch, Daddy. Onkel River passt auf mich auf. Er macht die Polizeieskorte!“

      „Das ist gut.“

      Der Sanitäter nannte River das Krankenhaus und er nickte.

      „Sarah müsste gleich hier sein. Warte auf sie!“

      „Mach ich. Ich muss eh noch mit deinen Kollegen hier reden.“

      River nickte, dann knallten die Sanitäter die Türen zu und er stieg in seinen Streifenwagen.

      Einige Stunden später klopfte es an Joeys Zimmertür und Matt erschien. Er wirkte erschöpft, aber glücklich.

      „Daddy!“

      „Hi, Großer.“ Er lächelte und Joey umarmte ihn. „Sorry, dass das so lange gedauert hat.“

      „Vorsicht, er hängt am Tropf“, warnte ihn River.

      Matt löste sich von ihm und runzelte die Stirn. „Wieso das denn?“

      „Sie hat ihm wohl seit Tagen nichts zu essen gegeben. Er hat nur Wasser getrunken, wenn sie ihn aufs Klo gelassen hat.“

      „Das hat gestimmt, was du gesagt hast? Sie hat dich allen Ernstes eingesperrt?“ Matt starrte Joey mit einem fassungslosen Blick an.

      Joey nickte. „Und da die Fenster unten diese Ziergitter haben, konnte ich auch nicht rausklettern. Ich hasse sie, Dad. Ich will sie nicht mehr sehen.“

      „Musst du auch nicht.“

      „Es kommt noch schlimmer“, sagte River und zeigte auf Joeys blutverkrusteten Mundwinkel. „Das war er nicht selber mit dem Messer.“ Er konnte hören, wie Matt mit den Zähnen knirschte. „Lehn dich mal nach vorne, Joey.“ River stand auf und zog das T-Shirt hoch.

      Matt starrte auf Joeys Rücken, der mehrere Hämatome aufwies, und ihm entfuhr ein entsetzter Laut. „Wie ist das passiert?“

      „Schürhaken“, murmelte Joey. „Sie ist völlig ausgerastet, weil ich dich letzthin auf der Straße gesehen hab und dir zugerufen hab, dass ich dich liebe. Als wir wieder daheim waren, hat sie mich damit verprügelt und dann ins Zimmer gesperrt.“

      „Das ist fünf Tage her!“

      Joey nickte und biss sich auf die Lippe. „Heute konnte ich nicht mehr und hab mir das Messer geschnappt, als ich nach’m Klo kurz in der Küche war. Irgend so ’n Typ war grad an der Tür, daher hat sie es nicht bemerkt. Ich hab geschrien, sie soll mit dem Typ vor die Tür gehen, oder ich, ich …“ Joey schluckte. „… tu mir was an. Daddy, ich hätte das nie wirklich gemacht, glaubst du mir?“

      Matt nickte.

      „Aber СКАЧАТЬ