Paulus und die Anfänge der Kirche. Sabine Bieberstein
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Paulus und die Anfänge der Kirche - Sabine Bieberstein страница 10

СКАЧАТЬ Milieu derer, die mit dem Judentum sympathisierten, jedoch den letzten Schritt des Übertritts nicht getan hatten, wird in der Folge von grösster Bedeutung für die Ausbreitung der Christusbotschaft. Denn die aus Jerusalem kommenden Griechisch sprechenden Jesusverkündiger, die ja selbst Jüdinnen und Juden aus der Diaspora waren, waren rechtlich Teil der örtlichen Judenschaft und fanden ihren ersten Ort selbstverständlich in den Synagogen Antiochias. Dezidiert sprachen sie mit ihrer Jesusbotschaft aber nicht nur Jüdinnen und Juden, sondern auch Menschen nichtjüdischer Herkunft und insbesondere jene Sympathisantinnen und Sympathisanten im Umkreis der Synagoge (die «Gottesfürchtigen») an und nahmen sie durch die Taufe in die messianisch-jüdische Gemeinschaft auf. Für diese Gottesfürchtigen war damit ein Weg eröffnet, dem Judentum anzugehören, ohne dass sich die Männer beschneiden lassen mussten. Dies |41| war für viele attraktiv. Allerdings musste diese Praxis bei den örtlichen Synagogengemeinden auf Misstrauen und Widerstand stossen; denn die Gottesfürchtigen waren für die Synagogengemeinden wegen ihrer rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Stellung im Beziehungsgefüge der Stadt von ungeheurer Bedeutung. Wenn diese einflussreichen Personen durch ihre Taufe für die Synagogengemeinde «verloren» zu gehen drohten, waren Konflikte mit den Jesusverkündigern vorprogrammiert. So deutet die Notiz in Apg 11,26, dass in Antiochia die Anhängerinnen und Anhänger des «neuen Weges» als «christianoi» bezeichnet worden seien, auf eine wohl schon von aussen wahrnehmbare Differenz zwischen den messiasgläubigen Jüdinnen und Juden, die als «Christianer» bezeichnet wurden, und den Jüdinnen und Juden, die dem Messiasglauben nicht anhingen. Mit der antiochenischen Praxis, auch Menschen «aus den Völkern» durch die Taufe in die messiasgläubige Gemeinschaft aufzunehmen, war allerdings der Weg vorgezeichnet, auf dem sich die Christusbotschaft auch in anderen Städten verbreiten würde.48

      Eine weitere Stadt, die in diesen Anfangszeiten von grosser Bedeutung war, ist Damaskus. Wie das Evangelium dort hingekommen war, erzählt die Apostelgeschichte allerdings nicht. Bereits beim gewaltsamen Wüten des Paulus49 gegen die christusgläubigen Gemeinschaften war Damaskus als ein Ort genannt worden, in dem solche Gemeinschaften zu finden waren (Apg 9,2), und auch im weiteren Verlauf der Erzählung über die Christusbegegnung des Paulus nahe bei Damaskus werden Jesusanhängerinnen und -anhänger in dieser Stadt vorausgesetzt. Damaskus ist die Stadt, in der Paulus in den Glauben an den Messias Jesus eingeführt wurde, und von hier hat er zentrale Ideen für sein künftiges Wirken mit auf den Weg bekommen. Bereits hier wird er die Öffnung der Jesusgemeinschaft gegenüber Menschen nichtjüdischer |42| Herkunft hautnah erlebt haben, was für seine gesamte weitere Arbeit von prägender Bedeutung wurde.50

      Damit ist die Darstellung bei der Figur angelangt, die für die Ausbreitung der Christusbotschaft über Syrien hinaus von allergrösster Bedeutung war: Paulus aus Tarsus. Seiner Person, seiner Arbeit im Beziehungsgefüge der frühen Gemeinden und seiner Theologie ist das folgende Kapitel gewidmet.

      Zum Weiterlesen

      Ebner, Martin: Von den Anfängen bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts, in: Möller, Bernd (Hg.): Ökumenische Kirchengeschichte, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Mittelalter, Darmstadt 2006, 15–42.

      Frankemölle, Hubert: Frühjudentum und Urchristentum. Vorgeschichte – Verlauf – Auswirkungen (4. Jahrhundert v. Chr. bis 4. Jahrhundert n. Chr.) (Studienbücher Theologie 5), Stuttgart u. a. 2006, 222–267.

      Schenke, Ludger: Die Urgemeinde. Geschichtliche und theologische Entwicklung, Stuttgart u. a. 1990.

      Vouga, François: Geschichte des frühen Christentums (UTB 1733), Tübingen 1994.

      Zeller, Dieter: Die Entstehung des Christentums, in: ders. (Hg.): Christentum I. Von den Anfängen bis zur Konstantinischen Wende (Die Religionen der Menschheit 28), Stuttgart u. a. 2002, 58–123.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBBrCvADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD3+iii gAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKA CiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAK KKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAoo ooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiii gAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKA CiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAK KKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAoo ooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiii gAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKA Ciiig
СКАЧАТЬ