Rees Howells. Norman P. Grubb
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Название: Rees Howells

Автор: Norman P. Grubb

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783954596119

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СКАЧАТЬ sechsundzwanzig Jahren war er Invalide und konnte nur wenige Schritte gehen und höchstens fünf Minuten an einem Stück lesen. Er hatte diesen Zustand als Gottes Willen angenommen und verbrachte täglich mehrere Stunden im Gebet oder ließ sich von einem Familienangehörigen aus der Bibel vorlesen. Vor der Erweckung, als der geistliche Zustand im Land noch sehr niedrig war, hatte er mit vielen anderen um eine Neubelebung gebetet, und seine Freude war groß, als die Antwort eintraf.

      Dennoch war er sich seines eigenen Mangels bewusst. Vor der Erweckung hatten nur wenige selbst der Gottesfürchtigsten in den Gemeinden gewusst, dass das ewige Leben ein Geschenk ist und dass sie Gewissheit über die Vergebung der Sünden haben konnten. Die Wahrheit vom Heiligen Geist als einer göttlichen Person, die im Körper des Gläubigen lebt, war auch noch nach der Erweckung den meisten – einschließlich Onkel Dick – verborgen. Er sehnte sich nach mehr Kraft im Gebet, wusste jedoch nicht, wie er sie erlangen konnte.

       Vor der Erweckung hatten nur wenige selbst der Gottesfürchtigsten in den Gemeinden gewusst, dass das ewige Leben ein Geschenk ist.

      Onkel Dick freute sich über Rees’ Bekehrung, und Rees sah weiterhin zu ihm als zu seinem meistgeschätzten geistlichen Führer auf. So wäre es eigentlich natürlich gewesen, dass er nach seiner Rückkehr aus Llandrindod diesen Onkel als Ersten aufgesucht hätte, um ihm von seiner neuen Erfahrung zu berichten. Aber dieser Besuch war nicht leicht, denn Gott hatte Rees offenbart, dass er seinem Onkel dieses neue Verständnis vom Heiligen Geist nahebringen sollte, und obwohl bisher der Jüngere durch den Älteren gesegnet worden war, es jetzt umgekehrt sein solle.

      Onkel Dick war jedoch schon vorbereitet. Als Rees ihm von dem Segen und dem zu zahlenden Preis, nämlich der vollständigen Auslieferung des eigenen Willens ohne jeden Vorbehalt, erzählte, erkannte er dies als das Wort des Herrn und die Wahrheit der Schrift an. Er brauchte drei Wochen zu dieser Übergabe. Bei jedem Besuch, den Rees bei ihm machte, sagte Onkel Dick: „In ein paar Tagen werde ich bestimmt durch sein.“ Und als es dann so weit war, stellte es einen glorreichen Sieg dar. Es war ein Beispiel dafür, dass jemand ausgesprochen gottesfürchtig und treu sein kann und doch den Heiligen Geist nötig hat und dass es ihm durchaus nicht leicht fällt, eine vollständige Übergabe zu vollziehen.

      Von da an bestand für viele Jahre eine tiefe geistliche Gemeinschaft zwischen Onkel und Neffen. Onkel Dick wurde Rees’ wichtigster Gebetspartner. Er setzte seine Gebetsarbeit von etwa acht Stunden am Tag weiterhin fort, aber mit diesem Unterschied: Bis zu der Zeit, da der Heilige Geist von ihm vollen Besitz nahm, wurde jede Not, die ihm begegnete, automatisch zu einem Gebetsanliegen. Wie bei Rees wurde daraus aber nun ein Beten unter der Leitung des Heiligen Geistes mit bestimmten Gebetszielen, siegreichem Durchkämpfen und mit eindeutigen Erhörungen.

      Kapitel 7

       Ein Dorf, das von der Erweckung unberührt geblieben war

      Etwa eine halbe Meile von Jim Stakes’ Zuhause entfernt lag ein Dorf, in dem es weder einen Gläubigen noch irgendeinen Ort gab, an dem Gottesdienste stattfanden. Zur Zeit der Erweckung hatte man auch dort mit Gebetsversammlungen angefangen, aber sie hörten bald wieder auf. Nachdem Jim Stakes und seine Frau so gesegnet worden waren, sagte Gott eines Tages zu Rees Howells: „Da es dir solche Freude gemacht hat, diesen beiden zu helfen, würdest du da nicht gern einem ganzen Dorf helfen wollen? Doch dafür hast du zuerst noch eine Lektion zu lernen: Du musst der erste Leidende sein.“ Das bedeutete, dass er wie ein Vater sein sollte, der als Erster in seiner Familie leidet, oder wie ein guter Hirte, der sein Leben für die Schafe hingibt.

      Der Heilige Geist zeigte ihm, dass Gott den Platz des Sünders einnahm, indem er seine Sünden, Krankheiten und Lasten trug. Außerdem gab er dadurch, dass er in jenes Dorf ging, dem Geist die Möglichkeit, die Liebe des Heilands durch ihn auf praktische Weise zu zeigen. Diese Leute hatten während der Erweckung die besten Predigten gehört, und sie hatten sie unberührt gelassen. Nun aber nahm der Heilige Geist seinen Diener dorthin, damit er der erste Leidende sein würde, und jeder, der in Bedrängnis war, sollte ein Anrecht auf ihn haben und sich an ihn wenden, damit er seiner Not abhelfe. Also machten sich an einem Sonntagmorgen Rees Howells, sein Freund Johnny Lewis, Elizabeth Hannah Jones – die spätere Ehefrau von Rees Howells – und andere junge Gläubige, die sich ihm angeschlossen hatten, auf den Weg und besuchten das Dorf. Nie zuvor hatten sie so etwas gesehen. Bierfässer standen im Freien, und die Leute tranken und spielten und vertrieben sich mit sinnlosen Dingen die Zeit. Der Ort war berechtigterweise mit dem Namen Höllenfeuersiedlung belegt worden, doch Rees Howells sagte später: „Ich hatte nur einen Gedanken: dass nun der Heilige Geist dorthin ging und dass er die Macht hatte, Teufel auszutreiben und Sünden zu vergeben.“

       „Ich hatte nur einen Gedanken: dass nun der Heilige Geist dorthin ging und dass er die Macht hatte, Teufel auszutreiben und Sünden zu vergeben.“

      Und genauso zeigte es sich schon in der ersten Familie, die sie besuchten. Die Frau des Hauses wollte nicht, dass ihre Besucher von ihrem sonntäglichen Brotbacken erfuhren. Sie ließ lieber das Brot im Ofen verbrennen. Als Rees davon hörte, ging er zurück und sagte ihr, dass er den Schaden begleichen wolle, den er verursacht hatte, und legte Geld auf den Tisch.

      Eine gute Tat hat Flügel. Die Dorfbewohner erkannten sehr bald, dass diese Gruppe junger Leute, die alle selbst in der Zeche oder im Geschäft arbeiteten, mit mehr als nur Worten kamen. Die Frau stellte ihr kleines Haus für Treffen zur Verfügung. Sie und ihr Mann, die beide Trinker waren, bekehrten sich als Erste, und die Frau entwickelte sich zu einer der treuesten Gläubigen im Dorf.

      Der Heilige Geist machte Rees Howells klar, dass er vor diesen Leuten „die Bibel ausleben“ musste. Da sie andere Kleidung hatten als er, sollte er sich von nun an einfacher und damit hier unauffälliger anziehen. Aus Amerika hatte er eine goldene Uhr mitgebracht und auch jedem seiner Brüder und Schwestern ebenfalls eine geschenkt, aber jetzt sollte er seine nicht mehr tragen.

      „Wenn du der erste Leidende bist, darfst du nicht etwas an dir haben, das diese Leute nicht haben können“, sagte Gott zu ihm. Beinahe jeder in diesem Dorf litt Mangel, und der Geist erinnerte ihn an die Bergpredigt: „Gib dem, der dich bittet.“ – „Wer auch immer in Not sein mag, hat ein Anrecht auf dich“, sagte er. „Du hast mir alles gegeben, was du hast, und ich sage dir, es ist alles für die Menschen: Sie haben genauso viel Recht darauf wie du selbst.“

      Ein entscheidender Augenblick kam, als der Herr seine Hand auf den Anführer unter den Trinkern legte. Rees betete lange Zeit für ihn und bat um eine Gelegenheit, an ihn heranzukommen. Dieser Mann konnte zwar die Liebe Gottes sehen, wie sie sich an anderen erwies, er selbst hatte sie aber noch nicht erfahren. Die Gelegenheit kam.

      Er war in eine unangenehme Sache außerhalb des Dorfes verwickelt und der Fall sollte vor Gericht kommen. Da sagte Gott zu Rees: „Jetzt ist deine Gelegenheit da. Biete ihm an, die Angelegenheit für ihn zu regeln.“ Also besuchte er den Mann zu Hause und fragte ihn: „Würde es Sie entlasten, wenn die Sache außergerichtlich geregelt werden könnte? Wenn die Gegenseite mit einem Ausgleich einverstanden ist – wäre es Ihnen recht, wenn ich die Ersatzleistung übernähme?“

      Der Mann war sprachlos. „Er war ganz und gar ein Mann“, sagte Rees Howells. „Bloße Worte konnten bei ihm nichts ausrichten. Als er aber die Liebe Gottes auf diese Weise zu sich kommen sah, wurde er an einem empfindlichen Punkt getroffen und brach zusammen. Er bekannte, schuldig zu sein, und fing an, die Gottesdienste zu besuchen. Seine Liebe für einen war spürbar.“

      Es dauerte nicht lange, da konnte man über ein Dutzend Bekehrte zählen und regelmäßige Zusammenkünfte beginnen. Auch eine Sonntagsschule wurde angefangen und die „Band of Hope“ gegründet. So viele der Dorfbewohner gingen nun nicht mehr in die СКАЧАТЬ