Mami Staffel 13 – Familienroman. Lisa Simon
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Название: Mami Staffel 13 – Familienroman

Автор: Lisa Simon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami

isbn: 9783740980474

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СКАЧАТЬ Haaren. »Ich will zu Hause arbeiten. Auf keinen Fall gebe ich das Kind in fremde Hände. Ich habe ein hübsches rundes Sümmchen auf dem Konto. Wenn ich gut wirtschafte, kann ich einige Jahre davon leben.«

      Seine Hände zitterten, als er sich Tee nachgoß.

      »Das stelle ich mir für eine Frau wie Sie sehr langweilig vor. Ich habe auch über Sie nachgedacht und über mich natürlich auch.«

      Er schien sehr aufgeregt zu sein. Sie musterte ihn aufmerksam. So braune Augen wie sie hatte seine Frau gehabt. Überhaupt erinnerte sie ihn an die verlorene Zeit.

      »Als meine Frau noch lebte, war dieser Laden, den man jetzt einen Trödlerladen nennt, ein wirkliches Antiquitätengeschäft. Ich hatte ausgesuchte, sehr schöne Dinge. Meine Frau fuhr zu Versteigerungen, wußte genau, wo eine Wohnungsauflösung war, sie hatte das richtige Gespür für schöne Dinge.

      Nach ihrem Tod ging es stetig bergab, mit mir und mit dem Laden. Jetzt ist es wirklich nur noch ein Trödlerladen.«

      Seine Augen unter den schweren Lidern hefteten sich auf das junge Gesicht.

      »Ich habe Sie oft beobachtet, Laura. Sie haben sehr viel Sinn für Schönheit, von alten Möbeln und Porzellan verstehen Sie etwas.« Sie horchte verwundert.

      »Kurz und gut, ich will sagen, steigen Sie bei mir ein. Ich habe keinen Erben, ich bin allein. Je älter ich werde, um so mehr drückt mich die Einsamkeit. Mit Ihnen an der Seite wird mir das Arbeiten wieder Spaß machen. Sie werden für mich ein Jungbrunnen sein.«

      Ihr blieb der Mund vor Staunen offen stehen.

      »Sie werden dem Geschäft neuen Schwung geben. Ich weiß es. Sie sind voll Energie und besitzen das Gespür, das nun mal zu dem Beruf gehört. Die obere Etage können Sie sich als Ihre Wohnung ausbauen lassen. Die Mieter sind schon lange ausgezogen, es ist ja eine Schande, daß so schöne Räume leer stehen.«

      »Und Sie? Was ist mit Ihnen?«

      »Ich bleibe in meiner Mansardenwohnung. Da kriegt man mich lebendig nicht heraus.«

      Ein verschämtes Lächeln spielte um seinen Mund.

      »Ein wenig Egoismus ist natürlich auch dabei, Laura. Ich fürchte langsam das Alleinsein, früher war mir meine eigene Gesellschaft genug, da las ich oder lebte von der Erinnerung.

      Ich stelle es mir wunderbar vor, mit Ihnen zu arbeiten, zuzusehen, wie aus diesem heruntergekommenen Laden wieder etwas Rechtes wird.

      Und ihr Kind… ihm möchte ich so gern der Großvater sein.«

      Sie merkte gar nicht, daß sie weinte.

      »Sie werden ein wunderbarer Großvater sein. Und ob ich will? Das ist ja ein Traum, der Wirklichkeit wird. Drehen Sie sich um, Opa Poppel, ich muß doch sehen, ob Ihnen Flügel gewachsen sind. Für mich sind Sie ein Engel.«

      *

      Drei Jahre waren seitdem vergangen. Die Hausfassade prankte im neuen Glanz. Das große Schaufenster blitzte wie ein Spiegel. Ungehindert konnte man in den Laden sehen. Der Blick fiel sofort auf ein besonders schönes Stück. Herr Poppel hatte recht gehabt, Laura hatte die richtige Hand.

      Der alte Mann war nicht wiederzuerkennen. Er hockte auf dem Teppich, den Laura bei einer Wohnungsauflösung gefunden hatte und der sofort jeden Blick auf sich zog.

      »Sieh doch nur, Laura«, rief er aufgeregt. »Stephanie legt die Klötzchen in die richtige Fassung. Bist du ein kluges Mädchen. Unsere kleine Stephanie.«

      Lauras Herz lief über. Es war ein wunderschönes Bild. Ihre kleine Tochter neben dem alten Mann, der ein richtiger Großvater geworden war. Die Kleine krähte vergnügt, patschte mit ihren dicken Fingerchen auf das Brett, die Klötze purzelten heraus, und die Kleine wollte sich ausschütten vor Lachen.

      »Wie sehr gleicht sie dir, Laura.« Der alte Mann wischte sich die Tränen aus den Augen. »Sie ist mein Sonnenschein. Sie ist die Erfüllung meines Lebens. Wie arm war mein Leben, bevor ihr zu mir gekommen seid.«

      »Wir brauchten uns beide, Joachim. Aber jetzt muß Stephanie allein spielen«, erklärte sie energisch. »Du mußt mir helfen. Der Schreiner wird heute abend den Sekretär bringen. Ich habe ihn mir angesehen, er ist hervorragend restauriert. Das beste wäre es, wenn wir ihn gar nicht in den Laden stellen.« Sie seufzte, lachte aber dabei. »Ich weiß nämlich schon jetzt, daß ich mich nicht davon trennen mag. Du mußt mit mir den Preis überlegen. Für den Tisch mit den vier Stühlen aus der Tudorzeit haben wir einen sehr guten Preis erzielt. Heute morgen habe ich von einer alten Dame ein Silberbesteck gekauft. Es ist verschnörkelt und ein wenig altmodisch. Ich hab ihr vermutlich zu viel gezahlt, aber sie brauchte sichtlich das Geld. Sie war rührend. Als ich ihr die Sachen abnahm, strich sie noch einmal darüber.«

      »Du und dein gutes Herz, Laura«, lächelte er zärtlich. Er erhob sich mühsam und versuchte, seinen krummen Rücken zu strecken.

      Sofort streckte ihm die Kleine beide Hände entgegen und plapperte energisch, was natürlich niemand verstand.

      »Du mußt jetzt allein spielen, Steffi. Der Opa hat keine Zeit.«

      Natürlich begriff sie das Nein. Sofort verzog sich das allerliebste Gesicht zu einer kummervollen Grimasse, und schon brach sie in lautes Schluchzen aus.

      »Joachim«, Laura versuchte energisch zu sein, »die kleine Range weiß genau, wie sie dich weich kriegt. Sieh dir nur die Augen an. Sie zweifelt keine Minute daran, daß du dich wieder zu ihr setzt.«

      »Da fährt ein Wagen vor.« Er brachte die strenge Mutter rasch auf andere Gedanken. »Ich nehme die Kleine mit in die Wohnung. Es wird ja auch langsam Zeit, daß sie ihren Brei bekommt.«

      Eine Antwort wartete er nicht ab, er nahm Stephanie auf den Arm und die Kleine gluckste vor Zufriedenheit.

      Laura sah das alles nicht. Sie starrte dem Herrn entgegen, der aus dem Sportwagen stieg, den Schlüssel in die Tasche steckte, er sah über die Hausfassade in das Schaufenster hinein.

      Als er die Tür öffnete, klang ein Glockenspiel. Er horchte und nickte bewundernd. »Mozart«, stellte er fest.

      Es war ein strahlend schöner Tag, er mußte ein wenig die Augen zusammenkneifen, um sich an das Licht im Laden zu gewöhnen.

      »Guten Tag, Harro.«

      Er stutzte. Erst jetzt erkannte er sie.

      »Laura«, rief er fassungslos. Er vergaß, die Tür zu schließen, mit zwei Schritten war er bei ihr und faßte ungestüm ihre Hand. »Laura«, sagte er noch einmal. »Da muß das Schicksal die Hand im Spiel haben. So oft habe ich an dich gedacht, so oft versucht, bei deinen Eltern deine Adresse herauszukriegen. Von uns hat es niemand verstanden, daß man sie uns nicht sagte«, sprudelte er hervor und ließ kein Auge von ihr.

      »Die schöne Laura, und sie ist noch schöner geworden. Aber nun sag’ mir, was um alles in der Welt treibst du hier?«

      Sie küßte ihn leicht auf beide Wangen.

      »Kannst du das nicht raten? Du warst doch früher nicht so dumm. Der Laden gehört Hern Poppel und mir zu gleichen Teilen. Harro, wie schön, dich zu sehen.«

      »Und mich wirst du СКАЧАТЬ