Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman. Helga Torsten
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman - Helga Torsten страница 35

Название: Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman

Автор: Helga Torsten

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fürstenkinder

isbn: 9783740980245

isbn:

СКАЧАТЬ strahlende Augen schauten zu dem Mann empor.

      »Jasmine!« sagte Michail von Bassarow sehr eindringlich, sehr leise.

      Er wiederholte diesen Namen noch einmal und auch die Aufforderung: »Bitte, besuchen Sie die Kinder und… mich, Schneekönigin!«

      Und dann fügte der Mann hinzu: »Natürlich erwarte ich nicht, daß Sie Ihre Zeit opfern. Sinnlos opfern. Am nächsten Mittwoch muß ich einen vorweihnachtlichen Ball bei mir veranstalten. Geben Sie mir einen Korb, wenn ich Sie bitte, an diesem Tag zu kommen?«

      »Jasmine! Schneekönigin!«

      In diesem Augenblick meldeten sich Stoffel und Vronli, die auch zur Garderobe gefunden hatten. »Bitte, komm doch! Das wird ein ganz großes Fest. Aber… aber du mußt auch zu uns kommen!«

      Jasmine saß jetzt vor dem Spiegel, sie schminkte sich ab. Sie war nun keine Schneekönigin mehr, sondern ein sehr kleines und beinahe hilfloses Mädchen, das nicht ganz genau wußte, wie es sich zu entscheiden hatte.

      »Ich…« Nun stammelte die kleine Jasmine. »Ich weiß doch nicht… ich habe kein festliches Kleid…«

      »Du bist immer schön!« Stoffel baute sich vor Jasmine auf; seine dunklen Augen begegneten denen des Vaters.

      »Findest du das nicht auch, Papa?«

      Michail Fürst von Bassarows Blick umfaßte die schmale, anmutige Gestalt vor dem Spiegel. »Ja, sie ist immer schön, eure Jasmine.«

      Wieder aus den Träumen zurückgekehrt, erklärte er formell und sehr ruhig, wie es einem Mann seines Standes gebührte: »Fräulein Rasmussen, ich würde mich geehrt fühlen, wenn Sie meiner Einladung Folge leisteten.«

      Da lächelte die kleine Jasmine. »Also, Fürst Bassarow, ich komme. Und den Stoffel und das Vronli will ich genauso wiedersehen wie den Kater Julius, der mir zu meinem heutigen Erfolg verholfen hat. Abgemacht?«

      Der hochgewachsene dunkelhaarige Mann mit dem scharfgeschnittenen bräunlichen Antlitz neigte den Kopf.

      »Abgemacht!« sagte er. Nichts weiter.

      Ihm war, als träume er.

      *

      »Du bist zerfahren!« tadelte Dr. Harald Brockdorff. »Fühlst du dich nicht gut, kleines Mädchen?«

      Die stahlblauen Augen des Mannes schauten hinab zu Jasmine, die neben ihm am Tisch saß.

      Es hatte sich eingebürgert, daß der Mann allabendlich vorbeikam, wenn der Dienst im Krankenhaus beendet war.

      »Ich muß meiner kleinen Frau Doktor in spe doch beim Vorwärtskommen helfen!« lachte er.

      »F r a u Doktor?«

      Jasmine dehnte dieses Wort bis ins Unendliche. »Wer sagt dir, daß ich je eine F r a u Doktor werde?«

      »Meine Liebe!« lachte dann der große, siegesgewisse Harald Brockdorff, den nicht nur die Patientinnen, sondern auch die Krankenschwestern umschwärmten.

      »Ich habe Stoffel und Vronli versprochen, heute am Ballabend ihres Vaters ein wenig früher zu kommen«, erklärte Jasmine jetzt, während sie die eng beschriebenen Manuskriptseiten der geplanten Doktorarbeit zurückschob.

      »Stoffel! Vronli!« Der Mann lachte. Aber es war kein gutes Lachen.

      Jasmine erschrak plötzlich.

      Sie hatte noch niemals zuvor einen Mann so lachen hören, so ohne jede Wärme.

      »Harald!«

      Ihre kleine Hand legte den Kugelschreiber beiseite und fuhr zärtlich über Harald Brockdorffs Ärmel.

      »Du mußt das doch verstehen! Die Kinder, ich habe sie wirklich lieb!«

      »Fremde Kinder!« spottete der Mann. »Du verschwendest viel zu viele Gedanken an diese fremden Kinder.«

      Da lachte die kleine Jasmine plötzlich silberhell auf.

      »An eigene kann ich schließlich noch nicht denken!« erklärte ihre Stimme, die an die Melodie einer alten Spieldose erinnerte.

      »Aber sie werden kommen – eines Tages!«

      Harald Brockdorff verlor für Minuten etwas von seiner beherrschten Kälte.

      Mein Gott – das Mädchen neben ihm besaß nichts, war nichts, aber…

      Ich liebe die kleine Jasmine!

      Harald Brockdorff legte den Arm um Jasmine.

      »Du!« Seine Stimme gewann Leidenschaft. »Du, Jasmine. Du willst mir doch angehören?«

      »Für den Bruchteil einer Sekunde stand Jasmine das Bild eines anderen Mannes vor Augen, dieses Mannes, dem sie in der Oper beim Kinderweihnachtsmärchen gegenübergestanden hatte.

      Der hatte weiches dunkles Haar, mit einer kaum sichtbaren grauen Strähne an den Schläfen.

      Klug war er – und man konnte ihn nicht vergessen.

      Aber er schien wie ein unerreichbarer Stern!

      Ein Traum war Stoffels und Vronlis Vater, ein Vater, der sich gar nicht um seine Kinder kümmerte.

      Der ihr, der kleinen Tanzelevin, dem unbedeutenden Fräulein Dr. med in spe aber zum Vorweihnachtsball in seiner schloßähnlichen Villa eine Einladung geschickt hatte.

      Langsam, stufenweise glitt die kleine Jasmine wieder auf diese Erde zurück.

      »Harald!« flüsterte Jasmine. »Ich hab’ dich sehr lieb.«

      Der junge Arzt legte den Arm um die schmalen Schultern des Mädchens.

      »Jasmine! Willst du wirklich meine Frau werden?«

      Jasmine schaute in die tiefblauen Augen des Mannes.

      »Frag nicht so töricht!« erklärte sie dann.

      »Oder willst du etwa, daß ich ganz feierlich mein Ja sage? du weißt doch, daß ich dich liebhabe, Harald!«

      Einen Augenblick schlug das Herz des ehrgeizigen, nur auf sein Vorwärtskommen bedachten Harald Brockdorff stürmisch.

      Jasmine – süße kleine Jasmine! Ich liebe dich so sehr, wie ich noch keine Frau liebte. Aber es ist im Grunde sinnlos, dich zu lieben. Du versprichst keinen Aufstieg, keine Karriere für mich, Dinge, an die ich unaufhörlich denke.

      Zum erstenmal in meinem Leben denke ich jetzt an mein Gefühl, kleine bezaubernde Jasmine.

      »Harald!«

      Jasmines samtweiche zärtliche Hände streichelten plötzlich über des Mannes Antlitz. »Schau nicht so streng. Denk nur daran – heute abend… heute abend werden wir wunderbar tanzen. Oder glaubst du nicht, daß dieser Fürst Bassarow eine erstklassige Kapelle bestellt hat? Und СКАЧАТЬ