Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman. Helga Torsten
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Название: Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman

Автор: Helga Torsten

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fürstenkinder

isbn: 9783740980245

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СКАЧАТЬ was sie zu tun hat.«

      »Sie lebt nicht mehr«, erklärte Stoffel nüchtern und ließ den schnurrenden Kater Julius auf seine Schulter springen.

      »Na, dann der Papa!«

      »Der weiß sicher nicht einmal, daß wir weg sind«, sagte Vronli mit einem traurigen Gesichtchen.

      »Na, was sagst du nun? schienen die Blicke beider Kinder Jasmine zu fragen.

      Die aber ließ sich in kein Streitgespräch ein.

      Es galt allein, aus dieser Hölle herauszukommen.

      »Los, schnell!« schrie sie, denn der Sturm war nun zum Orkan geworden.

      Der winzige Lichtkegel der Taschenlampe zeigte den Weg zu der Tür. Sie war durch den Orkan so fest zugedrückt, daß es Jasmine fast unmöglich schien, sie aufzustoßen, um dann den Weg ins Freie zu gewinnen.

      Gefangen – gefangen wie in einer Mausefalle! dachte das Mädchen, das sich mit aller Kraft gegen die Tür stemmte.

      »Stark bist du wohl nicht«, behauptete Stoffel.

      »Und du auch nicht!« verwies ihn Jasmine. Denn sie sah, daß nun auch der Junge sich vergeblich gegen das Holz stemmte.

      »Was tun wir?« Vronlis Stimmchen wimmerte.

      Ja, was tun?

      Noch ehe Jasmine aber einen Gedanken fassen konnte, öffnete sich die Tür plötzlich wie von selbst. Doch sie gab keinen Weg ins Freie preis, sondern durch ihre Öffnung flutete Wasser, immer höher steigendes Wasser.

      Lieber Gott – der Strom!

      Jasmine faltete unwillkürlich die Hände.

      Dann aber leuchtete sie mit dem blassen Schein ihrer Lampe die Halle aus. Fässer, hochgetürmte Säcke, teilweise gelagert wie eine Treppe. Man konnte gut hinaufsteigen bis unters Dach. Und das Dach hatte oben eine Öffnung, eine Luke.

      »Dort hinauf!« befahl Jasmine. Sie versetzte Julius, dem Kater, dem sie diese mißliche Lange verdankte, einen unsanften Tritt.

      »Bist du nicht tierfreundlich?« erkundigte sich Stoffel kritisch und runzelte die hohe Kinderstirn.

      »Nein, gar nicht«, hätte Jasmine in diesem Augenblick am liebsten gesagt, obgleich es nicht der Wahrheit entsprach. Aber diesen Kater, der jetzt beinahe gravitätisch neben ihnen über Säcke und Fässer stieg, haßte sie beinahe. Denn die Situation war keineswegs angenehm.

      Wasser – überall Wasser, auch als Jasmine endlich mit beiden Kindern und Julius auf dem Dach hockte, auf das sie sich durch die Öffnung gerettet hatten.

      Wo war die breite Fahrstraße? Wo war der Wagen dieses herrschaftlichen Fahrers Waschkewitz?

      Nichts war mehr, nur Wasser und Sturm, und in der Ferne geisterten Scheinwerfer.

      Einen Augenblick schien Jasmine der Herzschlag zu stocken.

      Beklemmende Situation, oben auf einem Lagerhausdach zu sitzen, rundum eine Wasserwüste. Neben sich zwei Kinder und einen Kater.

      Eine feste Bubenfaust zerrte jetzt an ihrem schon völlig durchnäßten Kapuzenmantel.

      »He, was machen wir?«

      Und dann dieses zarte Stimmchen, zu dem ein ebenso zartes

      Händchen gehörte, das sich zwischen Jasmines ein wenig magere Finger schob.

      »Du, wollen wir nicht nach Hause?« Das war Vronli.

      Wollen wir schon! dachte Jasmine, die sich verantwortlich für die beiden Kinder fühlte, aber erst können! Können ist immer etwas anderes als wollen.

      »Wir warten!« erklärte sie, weil ihr ohnehin nichts anderes übrigblieb. Schließlich konnte sie sich nicht mit den Kindern in die scheußlich schmutzigen, sie rings umgebenden Fluten stürzen.

      »Wir warten!« wiederholten Stoffel und Vronli ein wenig gedehnt. Denn angenehm war es hier oben keinesfalls.

      »Ich hab’ den Freischwimmer«, piepste einmal die kleine Vronli und drängte das vor Kälte zitternde Körperchen noch enger an Jasmine.

      »Ich auch«, echote Jasmine lakonisch.

      Rundum sah man doch die Dächer anderer Lagerschuppen. Aber die waren nicht höher gelegen als das, auf dem man jetzt nebeneinanderhockte.

      »Ja, warten wir!« erklärte Jasmine noch einmal.

      »Du… du…!« In diesem Augenblick schrie Vronli laut auf und wäre beinahe durch den Sturm fortgeweht worden, weil sie Jasmine losließ. »Julius ist nicht mehr da. Julius!«

      »Julius!« schrie nun auch Stoffel.

      »Julius!« echote Jasmine. Sie hatte die kleine Taschenlampe, deren Batterie langsam zuckend die letzten Lebenszeichen gab, erneut eingeschaltet.

      Da trieb er auf den schlammigen gelblichen Fluten: Julius, um den sich an diesem Tag anscheinend alles zu drehen schien.

      »Bleibt sitzen! Ich hole ihn!«

      Jasmine dachte jetzt nicht mehr an die Schneekönigin und ehrgeizige Ballettpläne. Sie sah nur die Kinder, die ein Lebewesen hergeben sollten, an dem ihre kleine Herzen zärtlich hingen.

      Vronli weinte laut. Stoffel hatte Tränen in den Augen.

      »Aber ihr dürft euch keinesfalls bewegen, versteht ihr? Schön festhalten hier an der Öffnung des

      Daches. Und dann: dann will ich

      mal sehen, wie ich Julius zurückangle.«

      Julius aber ließ sich nicht angeln. Er schien sich im Wasser zu Tode zu fürchten. Er krallte sich auch nicht an ein ausgestrecktes Stück Latte, das Jasmine auf dem Dach gefunden hatte und ihm zuschob. Oh, Julius schien zu ertrinken.

      »Julius!«

      Das Mädchen zog sich jetzt den Kapuzenmantel aus, und legte ihn um die Kinder. Auch die hohen Schuhe zog sie aus.

      »Was willst du?« fragte Stoffel. Er war nun doch ein wenig besorgt.

      »Na, euren Julius holen!« erklärte Jasmine. »Der ertrinkt sonst noch vor unseren Augen.«

      Jasmine war eine gute Schwimmerin. Aber das Wasser, in das sie jetzt hinabtauchte, war eisig. Es verschlug ihr fast den Atem.

      »Julius, Julius!« keuchte sie und streckte eine Hand nach dem Tier aus.

      »Julius!«

      Dann wurde es plötzlich ganz schwarz vor ihren Augen.

      Sicher war die Taschenlampe ausgegangen, die sie Stoffel zum Halten anvertraut hatte.

      Oh, diese Dunkelheit… schwarz, alles schwarz! konnte Jasmine nur noch denken.

      *

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