Reds. Dietrich Schulze-Marmeling
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Название: Reds

Автор: Dietrich Schulze-Marmeling

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

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isbn: 9783730704561

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СКАЧАТЬ 24 Jahren an Tuberkulose. Nach einer Saison in Glasgow bei Celtic war er im Sommer 1898 nach Liverpool zurückgekehrt. Beim folgenden Meisterschaftsspiel trugen Liverpools Spieler ihm zu Ehren schwarze Armbänder. Allan schoss in 98 Spielen 55 Tore für den LFC.

      Zur Saison 1898/99 verpflichtete Liverpool den schottischen Mittelfeldspieler Alexander Galloway „Alex“ Raisbeck, der zuvor für die Hibs aus Edinburgh und Stoke City gespielt hatte. Raisbeck, der großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres legte, avancierte zum ersten Star in der Klubgeschichte. Eine weitere Neuerwerbung war der nur 1,65 Meter große und 57 Kilo schwere Rabbi Howell von Sheffield United. Als England Irland im April 1895 mit 9:0 schlug, war Howell der erste Rom gewesen, der das Trikot der Three Lions trug. In Liverpool geriet Howell wiederholt mit den strengen Kluboberen aneinander, die auf perfektes Benehmen – auch außerhalb des Spielfelds – größten Wert legten.

      Dank der Verstärkungen flirtete der FC Liverpool 1898/99 erstmals mit einem nationalen Titel. Sogar das „Double“ aus Meisterschaft und Pokal schien möglich. In der First Division lieferte man sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Aston Villa. Aber am letzten Spieltag fegten die „Villans“ die „Reds“ mit 5:0 aus dem Villa Park und verwiesen Liverpool auf Platz zwei. Im Hinspiel hatte der LFC noch mit 3:0 die Oberhand behalten. Im FA-Cup erreichten die „Reds“ das Halbfinale, wo sie auf Sheffield United trafen. Um den Finalisten zu ermitteln, bedurfte es vier Begegnungen. Zunächst wurde in Bolton gespielt, wo die Partie mit einem 2:2-Remis endete. Auch die Wiederholung in Nottingham brachte keine Entscheidung. Erneut trennten sich die Teams unentschieden (4:4). Die dritte Auflage wurde im Fallowfield-Stadion von Manchester angepfiffen, das sich für diesen Anlass als viel zu klein erwies. 30.000 Zuschauer waren gekommen, die von den überfüllten Rängen immer wieder auf das Spielfeld strömten. Die erste Halbzeit dauerte 105 Minuten. Anschließend brach der Schiedsrichter die Partie ab. Liverpool führte zu diesem Zeitpunkt durch ein Tor von George Allan mit 1:0. Die vierte Begegnung in Derby gewann Sheffield mit 1:0. Das Tor des Tages fiel erst fünf Minuten vor dem Abpfiff.

      Zwei Meisterschaften und ein „Kop“

      In der Saison 1900/01 wurde der LFC erstmals Meister. Lange sah es nicht so aus, als würde man eine erfolgreiche Saison spielen. Im Februar 1901 gestaltete sich die Bilanz noch sehr bescheiden: 22 Spiele, zehn Siege, acht Niederlagen, vier Unentschieden. Doch ein fulminanter Endspurt katapultierte die „Reds“ noch an die Tabellenspitze. Die Mannschaftum Kapitän Alex Raisbeck gewann neun der verbliebenen zwölf Spiele, drei endeten unentschieden. Liverpools Topscorer war in dieser und den folgenden Spielzeiten Sam Raybould, der im Sommer 1900 vom örtlichen Klub New Brighton Tower gekommen war. Raybould traf in der Meistersaison 17-mal. 1902/03 war seine erfolgreichste Spielzeit, als er in der Liga 31 Tore schoss. Ein Rekord, der beim FC Liverpool erst 1931 von Gordon Hodgson gebrochen wurde.

      Im April 1901 führte die Football League eine Gehaltsobergrenze ein. Das Gehalt des Profis durfte fortan wöchentlich vier Pfund nicht übersteigen. Der FC Liverpool gehörte zu den Vereinen, die ihren Spielern mehr gezahlt hatten, und sah sich deshalb zu einigen Umstellungen gezwungen. Damit der Klub seinen Spielern mehr als vier Pfund zahlen konnte, bekamen diese Arbeitsplätze im Klub und somit ein zusätzliches Gehalt. So wurde Kapitän Alex Raisbeck als Rechnungsprüfer angestellt.

      Klubgründer John Houlding starb 1902 im südfranzösischen Cimiez (heute ein Stadtteil von Nizza) nach langer Krankheit. Sein Nachfolger als Klubvorsitzender wurde John McKenna, der von 1917 bis 1936 auch noch Präsident der Football League war. 1905 wurde der Besitz des Klubs umstrukturiert. Von den 3.000 LFC-Anteilsscheinen befanden sich 2.000 in den Händen der Familie Houlding. Der LFC hatte bei den Houldings Verbindlichkeiten von 10.000 Pfund, für einen Kredit über weitere 5.000 Pfund bürgte die Familie. Also bot sie an, dem Klub die 2.000 Anteilsscheine zu übergeben und die Verbindlichkeiten zu löschen, im Gegenzug sollte der Klub sie von der Bankbürgschaft befreien. Der Vorstand stimmte zu, und 1906 wurde eine neue Aktienausgabe gestartet: 15.000 Aktien konnten zum Stückpreis von einem Pfund erworben werden. Nach der Aktienausgabe wurde McKenna Vorsitzender des Klubs.

      1904 stieg der LFC zum zweiten Mal aus der First Division ab, aber die Rückkehr ins Oberhaus dauerte erneut nur ein Jahr. In der Saison 1905/06 wurde der Wiederaufsteiger zum zweiten Mal Meister. Der LFC war damit der erste Klub, der direkt nacheinander die Meisterschaftin der Second und First Division gewann. Diese Spielzeit stand aber noch für ein weiteres Novum: Erstmals kamen Meister und Pokalsieger aus einer Stadt, denn Everton gewann durch einen 1:0-Sieg über Newcastle United den FA-Cup. Im Halbfinale hatte man den Nachbarn von der Anfield Road mit 2:0 besiegt.

      Bis Ende der 1890er war Everton der Zuschauerkrösus im englischen Fußball gewesen, doch mit dem Gewinn der ersten Meisterschaft mobilisierte Liverpool ähnliche Massen wie der Lokalrivale – die Rufe nach größeren Tribünen wurden immer lauter. Und nach der Meisterschaft von 1906 wurde schließlich eine neue Tribüne auf der an die Walton Breck Road grenzende Seite des Spielfelds errichtet, das Fassungsvermögen der Hintertortribüne betrug zunächst 20.000.

      Der LFC spielte erstmals am 1. September 1906 im ausgebauten Stadion – auf den Tag genau 14 Jahre nach seiner Premiere gegen Rotherham. 32.000 Zuschauer sahen die Partie gegen Stoke City. Im Vorfeld des Derbys gegen den FC Everton am 29. September taufte der Liverpooler Journalist Ernest Edwards den Haufen an der Walton Breck Road „Spion Kop“ – nach einem berühmten Hügel in Südafrika, der im Burenkrieg von strategischer Bedeutung war. Im Januar 1900 hatte ein Regiment aus Soldaten, die aus Lancashire stammten, viele von ihnen aus Liverpool, im Kampf um den Hügel schwere Verluste erlitten. Mehr als 300 Männer waren gestorben. Der erste Klub, der seine Hintertortribüne „Spion Kop“ nannte, war 1904 Arsenal gewesen, aber Liverpools „Kop“ erregte mehr Aufmerksamkeit und mobilisierte Nachahmer. 1928 wurde der „Kop“ überdacht und sogar auf 28.000 Plätze ausgebaut.

      In den der Meisterschaft von 1906 folgenden Spielzeiten bis zum Ersten Weltkrieg war der LFC in der First Division nur Mittelmaß – die Saison 1909/10 ausgenommen, als der Klub hinter Aston Villa Zweiter wurde. Trotzdem erreichte man 1913/14 erstmals das FA-Cup-Finale. Gegner war Burnley, womit das Finale ein Lancashire-Derby war. Die Liga hatten Liverpool und Burnley nur auf den Plätzen 16 bzw. zwölf abgeschlossen, weshalb das Interesse außerhalb der Grafschaft Lancashire gering war. 1913 waren noch 121.913 Fans zum Finale Aston Villa gegen Sunderland gepilgert. Ein Jahr später kamen nur 72.778 Zuschauer in den Crystal Palace in London. Das Spiel ging trotzdem in die Annalen des FA-Cups ein, denn erstmals ließ sich auch der amtierende Monarch im Stadion blicken.

      Lancashire war allerdings auf den Beinen. Insgesamt 17 Sonderzüge brachten die Fans in die Hauptstadt, zwölf von ihnen verließen Liverpool. Für die Fans der „Reds“ endete das Finale mit einer herben Enttäuschung, denn Burnley behielt mit 1:0 die Oberhand.

      Der erste Skandal

      Der erste große Skandal in der Geschichte der „Reds“ ereignete sich in der Saison 1914/15: Liverpool war Teil einer Spielmanipulation. Bereits 1911 und 1913, nach Spielen gegen Newcastle bzw. Chelsea, standen Kicker des LFC im Verdacht, Ergebnisse manipuliert zu haben, nachgewiesen werden konnte es ihnen jedoch nicht. Anders im Jahr 1915: Am Karfreitag 1915 musste Liverpool beim abstiegsbedrohten Manchester United antreten. Zunächst lief alles ganz normal ab, der Reporter des Manchester Chronicle hatte eine gute erste Halbzeit gesehen, aber nach Uniteds 2:0-Führung hätten plötzlich beide Mannschaften das Fußballspielen eingestellt: „Keines der beiden Teams unternahm mehr irgendwelche Anstrengungen. (…) Der Fußball in der Schlussphase war der armseligste, den man in diesem Stadion in dieser Saison gesehen hat.“ Liverpool verschoss einen Elfmeter, und als Mittelstürmer Fred Pagnam die Torlatte traf, ermahnten ihn seine Mitspieler zur Mäßigung. Am Ende blieb es beim 2:0-Erfolg für die „Red Devils“.

      Buchmacher registrierten, dass auffällig viele Wetten und hohe Summen auf einen 2:0-Sieg für United abgeschlossen worden waren. Eine Wette, die allein schon aufgrund ihrer Form ungewöhnlich war, denn in der Regel setzten die Wetter schlicht auf Sieg, Niederlage oder Unentschieden. СКАЧАТЬ