Название: Reds
Автор: Dietrich Schulze-Marmeling
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783730704561
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In Folge des Bosman-Urteils vom 15. Dezember 1995 wurden die Ausländerbeschränkungen für Spieler aus EU-Staaten aufgehoben. Die Zahl der Ausländer im LFC-Kader nahm zu. Die Iren, Schotten und Waliser, die im englischen Fußball nicht als Ausländer galten, wohl aber bei europäischen Begegnungen, verloren ihre privilegierte Position und mussten nun deutlich stärker um Arbeitsplätze konkurrieren.
Als Liverpool 1989/90 Meister wurde, waren unter den 26 Spielern vier Schotten, vier Iren (davon ein Nordire) und ein Waliser. Schotten, Iren und Waliser stellten somit fast 35 Prozent des Kaders. 2018/19 befanden sich unter den 29 Spielen nur jeweils ein Ire, Schotte und Waliser – das waren 11,5 % des Kaders.
Schottische Kapitäne beim FC Liverpool
Andrew Hannah (1892–1895)
Jimmy Ross (1895–1897)
John McCartney (1897–1898)
Alex Raisbeck (1898–1909)
Donald McKinlay (1919–1920, 1921–1928)
James Jackson (1929–1930)
Thomas Bradshaw (1931–1934)
Matt Busby (1939–1940)
Willie Fagan (1945–1947)
Billy Liddell (1955–1958)
Ron Yeats (1961–1970)
Graeme Souness (1982–1984)
Alan Hansen (1985–1988, 1989–1990)
Steve Nicol (1990–1991)
Schottische Trainer beim FC Liverpool
Matt McQueen (1923–1928)
Bill Shankly (1959–1974)
Graeme Souness (1991–1994)
Kenny Dalglish (1985–1991, 2011–2012)
Bilanz der schottischen Trainer: 7 Meisterschaften, 5 FA-Cup-Siege, 1 UEFA-Cup-Sieg.
Durchmarsch ins Oberhaus
Mit der Saison 1892/93 führte die Football League eine zweite Spielklasse ein und teilte sich nun in First und Second Division. Zur Saison 1893/94 bewarb sich der LFC für das neue Unterhaus. Dort war durch den Rückzug des FC Accrington ein Platz frei geworden. Wenig später verließ auch der FC Bootle die Liga. Bootle liegt unmittelbar nördlich der heutigen Stadt Liverpool an der Mündung des Rivers Mersey. Anfang des 19. Jahrhunderts avancierte Bootle zum Badeort der Bürger Liverpools. 1868 erhielt man den Status eines eigenen Stadtbezirks. Bis Ende der 1890er war der FC Bootle, der aufgrund seiner Spielweise auch „Brutal Bootle“ genannt wurde, Evertons wichtigster Lokalrivale. Die Rivalität wurde auch dadurch befeuert, dass Everton bei der Gründung der Football League den Vorzug gegenüber Bootle erhalten hatte. Den größten Erfolg feierte der FC Bootle in der Saison 1889/90, als man das Viertelfinale des FA-Cups erreichte. Aber nun übernahm der neue LFC die Rolle des Everton-Rivalen.
Liverpools Antrag auf Aufnahme in die Second Division wurde positiv beschieden. Am 2. September 1893 bestritt der LFC sein erstes Spiel in der Football League, das er gegen Middlesbrough Ironopolis mit 2:0 gewann. Das erste League-Tor erzielte mit Malcolm McVean einer der Schotten, die McKenna nach der Klubgründung geholt hatte. Liverpool gewann 22 seiner 28 Spiele und wurde ungeschlagen Erster – mit 50 von 56 möglichen Punkten. Aufgestiegen war der Klub damit aber noch nicht. Der Meister der Second Division musste sich zunächst noch mit dem Tabellenletzten der First Division messen, auf Liverpool wartete also eine Begegnung mit Newton Heath, dem Vorläufer von Manchester United. Im Ewood Park, dem Stadion der Blackburn Rovers, schlug Liverpool die „Heathens“ mit 2:0.
Mittlerweile herrschte eine harte Rivalität zwischen den Städten Liverpool und Manchester. Auslöser war der 1894 eröffnete Manchester Ship Canal, der Manchester einen direkten Zugang zur irischen See eröffnete. Auf dem 58 Kilometer langen Kanal, der dem Verlauf der Flüsse Mersey und Irwell folgt, konnten nun die Ozeanriesen vom Mersey-Delta bis zu den Docks in Manchester und Salford fahren. So umging Manchester die hohen Gebühren der Liverpooler Hafenverwaltung. Logisch also, dass die Stadt Liverpool erbitterten Widerstand gegen das Bauwerk leistete und den notwendigen Parlamentsbeschluss um drei Jahre verzögerte. Letztendlich allerdings umsonst: Obwohl 64 Kilometer vom offenen Meer entfernt, stieg Manchester Anfang des 20. Jahrhunderts zum drittgrößten Hafen Großbritanniens auf.
Nach Liverpools Aufstieg in die First Division kam es am 13. Oktober 1894 erstmals zu einem Derby mit Everton. 44.000 Zuschauer pilgerten in den Goodison Park, darunter der Oberbürgermeister und weitere lokale Prominenz. Ein einwöchiges Trainingslager konnte nicht verhindern, dass Liverpool mit 0:4 unter die Räder kam. Das Rückspiel endete vor 30.000 Zuschauern an der Anfield Road immerhin 2:2. Am Ende der Saison 1884/95 war der LFC nach nur sieben Siegen in 30 Spielen und mit lediglich 22 Punkten auf dem Konto Letzter der Tabelle. Nach einer 0:1-Niederlage gegen den Champion der Second Division, den FC Bury, stieg Liverpool nach nur einer Spielzeit im Oberhaus wieder ab. Und das, obwohl der Gegner den Großteil des entscheidenden Spiels mit zehn Mann auskommen musste, nachdem der Torhüter vom Platz gestellt worden war.
Ein „Meistermacher“ kommt
McKenna versprach den schnellen Wiederaufstieg und rekrutierte für dieses Vorhaben weitere Schotten. So u. a. den kräftigen Mittelstürmer George Allan von Leith Athletic, der zwar nur 1,73 Meter groß war, aber dafür 86 Kilo auf die Waage brachte. Nur ein Jahr nach dem Abstieg war der LFC im Sommer 1896 tatsächlich zurück in der First Division. Auf dem Weg dorthin wurde der Ball 106-mal im gegnerischen Tor versenkt. Neuzugang Allan traf 25-mal, obwohl ihn der schottische Verband für die ersten acht Spiele gesperrt hatte. Denn Allan hatte nicht nur in Liverpool unterschrieben, sondern auch beim FC St. Bernard’s aus Edinburgh.
Nach dem Wiederaufstieg übergab McKenna die Mannschaft an Tom Watson, einen erfahrenen Manager und „Meistermacher“, womit der Klub seine Ambitionen unterstrich. Zuvor hatte der aus Newcastle stammende Watson den als „the team of all talents“ getauften FC Sunderland zur englischen Meisterschaft geführt (1891/92, 1892/93, 1894/95). Er ist bis heute der erfolgreichste Manager in der Geschichte dieses Klubs. Beim FC Liverpool wurde er mit einem Jahresgehalt von 300 Pfund zum bestbezahlten im englischen Fußball.
Unter dem neuen Manager wurde das Spiel der „Reds“ defensiver und kontrollierter, was nicht jedem Fan gefiel. 1896/97, die erste Saison unter seiner Regentschaft, schloss die Mannschaft als Fünfter ab und lag damit erstmals vor Everton. Erstmals kam nun auch ein Akteur des LFC in der englischen Nationalelf zum Einsatz: Harry Bradshaw, ein echter Liverpooler, war dabei, als England Irland am 20. Februar 1897 in Nottingham mit 6:0 besiegte. Es blieb Bradshaws einziges Länderspiel. Am ersten Weihnachtstag des Jahres 1899 starb er nur 26-jährig. Im Sommer 1898 hatte der Stürmer Liverpool verlassen und anschließend für Tottenham Hotspur und Thames Ironworks (Vorläufer von West Ham United) die Stiefel geschnürt. Während seiner Zeit bei Thames Ironwork wurde er im Spiel von einem Gegner mit einem Tritt so heftig am Kopf getroffen, dass er fortan unter Kopfschmerzen litt. Bei Kopfbällen dämpfte er die Schmerzen, indem er sich die Ohren zuhielt. Bis Bradshaw schließlich einer Gehirnblutung erlag.
Einige Wochen nach Bradshaws Debüt für England, am 3. April 1897, schaffte es ein weiterer Spieler der „Reds“ in den Rang eines Nationalspielers: George Allan lief an diesem Tag für Schottland gegen England auf. Die Schotten gewannen in London mit 2:1. Die Parallelen zwischen dem ersten englischen und dem ersten schottischen СКАЧАТЬ