Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 278

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ Dhota hatte anfangs große Schritte gemacht, jetzt wurden sie immer kleiner. Seealee spürte: Dhota resignierte immer mehr, und das erschreckte Seealee sehr. Gewiss, auch Dhotas unverwüstlich erscheinender Optimismus kannte Einbrüche – aber nie war eine solche Phase so anhaltend und tief gewesen wie jetzt.

      Schweigend fuhren die beiden hoch zu Dhotas Büro. Über die Positronik gab Dhota seine Befehle an die Roboter weiter. Er wollte gerade eine Hyperfunkverbindung nach Aklard herstellen lassen, als ein Besucher auftauchte.

      »Crahn!«, sagte Dhota verwundert.

      Crahn machte einen bemerkenswert munteren Eindruck, krass gegensätzlich zu dem Bild, das er in den letzten Tagen geboten hatte.

      »Wie sieht es aus?«, fragte Crahn, nachdem er sich gesetzt hatte.

      »Hast du es beim Kommen nicht gesehen?«, fragte Dhota. Crahn nickte.

      »Scheußlich«, sagte er. »Und er ist nicht der einzige. Dutzende von Daila zeigen bereits die gleichen Symptome. Es ist wie eine Seuche.«

      Dhota schüttelte energisch den Kopf.

      »Das hat nichts mit Seuchen zu tun«, widersprach er. »Ich werde den Toten untersuchen lassen, und du wirst sehen, sie werden nichts finden.«

      Crahn machte ein betroffenes Gesicht.

      »Und was hast du jetzt vor?«

      »Aklard um Hilfe bitten«, sagte Dhota energisch.

      »Hältst du das wirklich für nötig?«, wollte Crahn wissen. Dhota kniff die Augen zusammen.

      »Draußen sterben Daila, wir wissen nicht woran und warum, wir können nichts dagegen unternehmen – und du fragst danach, ob das nötig ist.«

      »Vielleicht kann man noch ein paar Tage warten«, meinte Crahn zögernd. »Dann sieht die Sache vielleicht anders aus.«

      »Ich verstehe dich nicht«, sagte Dhota betroffen. »Warten? Worauf?«

      »Auf eine Wendung zum Besseren«, antwortete Crahn.

      Seealee wurde stutzig. Vor ein paar Tagen hatte Crahn ähnlich geredet, aber mit einem ganz anderen Tonfall. Damals hatte es nach Desinteresse geklungen, aber jetzt ...

      »Versprichst du dir einen Vorteil davon?«, fragte Seealee.

      Crahn schüttelte den Kopf – nach einem bemerkenswert langen Zögern.

      »Nein, keinen. Welchen auch?«, sagte er schließlich. »Nun gut, tu, was du für richtig hältst. Es wird ja wohl ohnehin ein paar Tage dauern, bis die Hilfe von Aklard eintrifft.«

      Crahn grüßte zurückhaltend und verschwand wieder aus Dhotas Büro.

      »Er hat sich verändert«, stellte Dhota fest, sobald Crahn gegangen war.

      »Er hat gelogen«, fügte Seealee hinzu. »Die Verzögerung ist für ihn bedeutungsvoll, aus welchem Grund auch immer.«

      Dhota sah seine Frau ungläubig an.

      »Er weiß, dass jeder Tag das Leben von Daila kosten wird – und du meinst, er sehe darin einen Vorteil für sich?«

      Seealee wiegte den Kopf.

      »Ganz so krass nicht. Er kommt mir eher vor ... nun, wie ein Rauschgiftsüchtiger, der Angst vor Entdeckung hat und diesen Augenblick so lange wie nur möglich hinausschieben will.«

      »Deine Phantasie geht mit dir durch«, meinte Dhota. Seealee sah ihn verweisend an. »Einverstanden, ich bin bereit, diese These zu prüfen – aber erst, wenn du mir einen brauchbaren Hinweis geben kannst.«

      »Es ist ein Verdacht, eher eine Ahnung«, sagte Seealee ruhig. Sie stand auf und ging in dem Raum auf und ab. Plötzlich stutzte sie und bückte sich.

      »Was ist das? Gehört das dir?«

      Dhota betrachtete den Fund – eine winzige blaue Kugel, die im Licht schillerte wie ein Schmuckstück.

      Dhota schüttelte den Kopf.

      »Nie gesehen«, sagte er entschieden.

      Seealee wog den Gegenstand in der Hand.

      »Crahn hat das Ding verloren«, sagte sie entschieden. »Und da er nicht der Typ Mann ist, der solchen Schmuck trägt, hat diese Kugel etwas mit seinem besonderen Problem zu tun.«

      Seealee sah Dhota an und lächelte.

      »Du glaubst mir kein Wort, nicht wahr? Nun gut, dann werde ich die Sache auf eigene Faust untersuchen. Und wenn ich zurück bin, dann werden wir Aklard verständigen.«

      Mit einem Nicken gab Dhota sein Einverständnis.

      Seealee hatte es nun eilig, Dhotas Büro zu verlassen. Sie schlug den Weg zum Krankenhaus ein, warum, wusste sie selbst nicht genau.

      Sie ging zu Fuß – es wäre ihr auch nichts anderes übriggeblieben. Alle verfügbaren Gleiter wurden benötigt, um die beschädigte Stadt notdürftig am Leben zu erhalten.

      Zweimal begegnete Seealee unterwegs Daila, die auf sie wirkten, als wären sie von der schrecklichen Krankheit befallen, die die Körper verformte und schließlich zum Tod führte. Noch schienen nur die ersten Anzeichen sichtbar zu sein, und es war auch nicht zu übersehen, dass nicht einmal die Betroffenen sich deswegen sorgten.

      Seealee hielt die seltsame Glitzerperle fest in der linken Faust. Sie war entschlossen, das Geheimnis dieses Gegenstands zu lüften, mit allen wissenschaftlichen Mitteln, die auf Rawanor zur Verfügung standen.

      Im Krankenhaus war es erschreckend ruhig – die Patienten blieben aus, weil ihnen ihre Krankheiten gleichgültig waren. Gelangweilt lungerte das Personal auf den Gängen herum und vertrieb sich die Zeit mit Spielen und Gerede. Als Seealee nach dem Aufenthalt der Klinikleiterin fragte, musste sie sich mehrfach bemühen, bis sie überhaupt eine Antwort bekam.

      Gareen, die ältere Frau, die die Verantwortung für das Krankenhaus trug, hielt sich in den Labors auf. Seealee fand sie, tief über ein positronisches Analysegerät gebeugt.

      »Etwas Interessantes gefunden?«, fragte Seealee nach dem Eintreten. Auf das Klopfen hatte Gareen nicht reagiert.

      Die Frau sah auf. Sie wirkte sehr müde, völlig überarbeitet.

      »Nichts«, sagte sie und strich eine Strähne des grauen Haares aus der Stirn. »Ich mache Blutuntersuchungen, um die Ursache für diese schreckliche Lethargie zu finden, die man überall antrifft.«

      »Und?«

      »Nichts«, sagte Gareen müde. »Keine Abweichungen von den üblichen Werten. Kein Virus, kein Bakterium, keine Antikörper. Die Krankheit scheint eher psychogen zu sein. Und was führt dich her?«

      Seealee öffnete die Hand.

      »Dies hier«, sagte sie. Vorsichtig nahm Gareen die blaue Glitzerkugel auf und hielt sie ins Licht.

      »Sieht aus wie Glas«, sagte sie. »Wo hast du das her? Im Gebirge gefunden?«

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