Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 247

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

isbn:

СКАЧАТЬ lagen in einem engmaschigen Netz klebriger Fäden, die ihnen jede Bewegungsmöglichkeit nahmen.

      »Chipol, kannst du etwas erkennen?«, fragte Atlan. Der Daila verneinte. Die Scheinwerfer ihrer Helme brannten, aber die Lichtkegel stachen ins Leere. Sie zeigten nur die Felsendecke mit den Säulen, deren Abstände sich noch immer nicht verändert hatten.

      Ein Schmatzen war ganz in ihrer Nähe. Atlan bog den Kopf nach links, so weit es ging. Er renkte sich fast einen Halswirbel aus bei dem Versuch, etwas zu erkennen. Er entdeckte einen Schatten und ein dunkelrot leuchtendes Band, das quer über den Schatten lief. Der Schatten schob sich näher, und im nächsten Augenblick wurde Atlan emporgerissen. Sein Körper wurde herumgedreht, und das Licht der Lampe leuchtete waagerecht.

      Der Arkonide sah Chipol. Der Körper des Jungen war von einem Kokon aus fast durchsichtigen Fäden umhüllt und eingewoben. Er pendelte hin und her, und ein armdicker Faden zog sich hinauf bis zur Felsdecke. Auch bei dem Arkoniden setzte die Baumelbewegung ein.

      »Es muss ein spinnenartiges Lebewesen sein«, stellte er fest. »Es hat uns als Beute akzeptiert und hängt uns auf Vorrat.«

      So sehr er sich auch mühte, er konnte keine weiteren Kokons erkennen. Und der Schatten unten am Boden verschwand in der Finsternis, die von den beiden Scheinwerfern unzureichend erhellt wurde. Langsam hörte die Pendelbewegung auf, die beiden Kokons kamen zum Stillstand.

      »Es ist eine etwas makabre Beweisführung«, ließ Chipol sich hören. »Es hätte sich auch anders feststellen lassen, dass es hier unten Lebewesen gibt.«

      »Suche lieber nach einer Idee, wie wir hier herauskommen. Kannst du dich wenigstens etwas bewegen?«

      »Nicht den kleinen Finger. Und du?«

      »Wesentlich weniger«, gestand der Arkonide ironisch. »Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.«

      Er versuchte, den Kokon in Schwingung zu versetzen, aber es gelang ihm nicht. Seine Glieder begannen unter Durchblutungsstörungen zu leiden, und die Füße schliefen ihm ein. Obwohl die Lufterneuerungsanlage seines Einsatzanzugs arbeitete, litt er unter Atemnot und wurde immer müder. Nach einer halben Stunde war er fast eingeschlafen. Zuvor hatten sie beide mehrmals versucht, mit einem der Schiffe in Kontakt zu kommen. Da ihre Funkgeräte auf geringe Reichweite eingestellt waren, gelang es ihnen nicht. Sie mussten warten, dass jemand kam und sie befreite.

      »Gute Nacht«, sagte Chipol schließlich. »Ich will jetzt schlafen!«

      Er holte tief Luft und war nicht mehr ansprechbar. Atlan rief und brüllte in das Mikrofon, aber der Daila reagierte nicht mehr.

      Nicht den Mut verlieren, meldete sich der Extrasinn. Man wird euch vermissen und suchen. Und man wird euch finden.

      »Wenn wir bis dahin nicht verspeist sind«, entgegnete der Arkonide sarkastisch. »Sonst noch Vorschläge?«

      Wach bleiben, bis das Vieh euch auspackt, um euch zu verzehren. In dem Augenblick, in dem ihr euch bewegen könnt, müsst ihr fliehen.

      Nichts war einfacher als das. Atlan fielen die Augen zu, und er dämmerte langsam hinüber und fand nicht die Kraft dazu, sich gegen die Müdigkeit zu wehren. Er schlief ein und schrak erst empor, als ein Ruf ihn weckte.

      Chipol schrie um Hilfe. Atlan riss die Augen auf und versuchte, etwas zu erkennen. Täuschte er sich, oder war das Licht seines Helmscheinwerfers matter geworden? Chipols Kokon hing noch an seinem Platz.

      »Was ist los? Hast du geträumt?«

      »Atlan, endlich. Ich habe Gestalten gesehen. Sie müssen sich unter uns befinden!«

      Jetzt begann auch der Arkonide zu schreien, so laut er konnte. Es blieb ihnen dabei nur die Hoffnung, dass die Sucher wenigstens ein leises Geräusch hörten und aufmerksam wurden.

      Ein Strahl zuckte durch die Luft und schnitt in Chipols Kokon. Atlan hielt unwillkürlich die Luft an. Sie waren entdeckt worden. Mrothyr und die Insassen der STERNENSEGLER kamen, um sie zu befreien.

      Doch die Strahlen, die jetzt beide Kokons trafen und sie von ihrer Aufhängung trennten, besaßen eine bläuliche Farbe. Sie konnten keinesfalls aus einer Waffe der STERNSCHNUPPE stammen.

      »Könnt ihr mich hören?«, wollte er wissen. Er erhielt keine Antwort und fand sich schnell mit dem Gedanken ab, dass er es nicht mit Bekannten zu tun hatte, sondern mit Fremden.

      Die Fremden aus der ENTE oder Einheimische von Orgro.

      Was sonst!

      Plötzlich setzte das Gefühl des freien Falls ein, und im nächsten Augenblick prallte er gegen den harten Boden. Der Kokon dämpfte den Schlag, und dann platzte er auseinander, und der Arkonide erhielt seine Bewegungsfreiheit zurück. Er richtete sich auf und half Chipol auf die Beine.

      »Danke«, sagte er, und von einem der uniformierten Fremden kam die Antwort:

      »Willkommen!«

      Der Gruß hätte eigentlich bedeuten müssen, dass es sich bei den dürren, hochbeinigen Wesen in den roten Uniformen um Bewohner Orgros handelte. Die weiteren Worte zeigten das Gegenteil.

      »Wir hatten bereits Kontakt zu euren Freunden in den Schiffen. Daher beherrscht unser Translator eure Sprache. Ein Bote hat uns die Speicher in die Katakomben gebracht. Sind Trauzeugen immer so abenteuerlustig?«

      Mit Sicherheit machte Atlan in diesen Augenblicken gerade kein geistreiches Gesicht und Chipol noch weniger.

      »Ihr seid es nicht minder«, entgegnete er. »Was hat euch auf diesen Planeten getrieben?«

      »Das kann dir Soray am besten sagen. Soray ist unser Obmann, und er hat sich entschlossen, mit euch zu reden. Zwei von euch namens Goman-Largo und Neithadl-Off sind bereits zur YOI 1 unterwegs. Goman-Largo ist der Bräutigam, Neithadl-Off die Brautmutter.«

      »Und wo steckt die Braut?«, rief Chipol amüsiert.

      »Anima hält sich in der STERNENSEGLER auf«, gab der Uniformierte zur Antwort.

      »Also gut, wir kommen mit euch«, entschied der Arkonide. »Habt ihr das Ungeheuer erlegt?«

      »Es ist in einer Felsspalte verschwunden. Mehr konnten wir nicht herausfinden!«

      Sie setzten sich in Bewegung und marschierten in Richtung Osten, bis sie den Einbruch erreichten. Draußen an der Oberfläche war es heller geworden, und die unterschiedlichen Wesen konnten sich gegenseitig besser betrachten. Die Uniformierten nannten sich Tessaler und wollten nicht verraten, woher sie stammten. Sie versteiften sich, als sie Chipol sahen. Atlan bemerkte es. Chipol war ein Daila, und es stand zu vermuten, dass die Tessaler bereits mit Daila zu tun gehabt hatten. Chipol aber schien diese Wesen noch nie gesehen zu haben.

      Der Rumpf der ENTE ragte vor ihnen auf. Das Schiff hieß YOI 1 und war ein Schwerer Erkunder. Soviel hatte Atlan den Uniformierten entlockt. Er gewann den Eindruck, dass es Soldaten waren. Ihr Verhalten wies auf organisatorische Abhängigkeit und Befehlsstrukturen hin.

      Die Tessaler öffneten das Schiff und betrachteten es. Sie luden ihre Gäste ein, und wenig später betraten Atlan und Chipol einen oval geformten Raum irgendwo in der Schiffsmitte. Ein Tessaler hielt sich darin auf. Er sprach mit Goman-Largo und Neithadl-Off.

      Die СКАЧАТЬ