Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 219

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ Redewendungen und im übertragenen Sinn gebrauchte Wörter als allgemeinverständliche Begriffe gab – da ging tatsächlich das Licht aus.

      »Vorsicht!«, pfiff ich, denn da ich trotz meiner hochempfindlichen Sensorstäbchen plötzlich überhaupt nichts mehr sah, war die Dunkelheit sicher nicht auf das bloße Fehlen von Licht zurückzuführen.

      Das Einhorn wieherte leise und fragend.

      Jemand lachte.

      Mir wurde noch trockener und kälter, denn wer immer da gelacht hatte, es war weder Anima noch Nussel noch Goman-Largo gewesen – und ich natürlich auch nicht.

      Ich schaltete meine am Aggregatepak unter meinem Mattenkörper befestigte Lampe ein. Dennoch sah ich nichts.

      Ich nahm die Lampe zwischen die Vordergliedmaßen und hielt sie mir vor die Gesichtsleiste. Diesmal sah ich etwas. Aber es verstärkte meine Beklemmung nur noch, denn alles, was ich sah, war die runde Kreisfläche der Lampe selbst. Sie glühte düster im Infrarotbereich. Das war alles.

      »Modulmann?«, rief ich.

      »Leise, Prinzessin!«, flüsterte der Tigganoi. »Ich habe das Gefühl, als schliche jemand durch die Zentrale, ein Fremder.«

      »POSIMOL!«, rief Anima. »Was ist los?«

      Nussel wieherte plötzlich schrill und voller Panik. Hufe stampften. Etwas streifte mich und warf mich beinahe um. Noch einmal wieherte Nussel. Nein, er schrie förmlich vor grauenhafter Angst! Dann entfernte sich das rasend schnelle Getrappel von Hufen.

      Ich trippelte so gut wie lautlos nach rechts, um an ein Schaltpult beziehungsweise an eine Wand zu kommen. Plötzlich stieß ich an etwas, das mit gierigen Klauen nach mir griff. Ich ließ die Lampe fallen und schlug mit beiden Vordergliedmaßen zu, dann stürmte ich vorwärts.

      Etwas warf sich auf mich.

      Ein Angriff!

      Ich ließ meinen Mattenkörper hochschnellen. Sofort war er die Last des Angreifers los. Im nächsten Moment prallte schräg hinter mir etwas dumpf auf, dann strampelten zahlreiche Gliedmaßen herum.

      »Das Licht geht an!«, sagte POSIMOL.

      Es wurde so schlagartig wieder hell, wie es dunkel geworden war.

      Als erstes sah ich die Ballung dampfender, apfelgroßer Gebilde, die auf dem Boden lag und von einer durchschlagenden Angstreaktion Nussels zeugte.

      »Ihr seid fein 'raus!«, entfuhr es mir.

      Dann wirbelte ich herum, aufgeschreckt durch das Ächzen und Stöhnen hinter mir.

      Was ich sah, ließ mich beinahe erblinden.

      Goman-Largo und Anima engumschlungen auf dem Fußboden und anscheinend in eine intensive Bewegungsübung verstrickt!

      Nur mein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein – vor allem für meinen Modulmann – ließ mich die Sensorstäbchen nicht völlig desaktivieren, sondern im Gegenteil auf optimale Leistung hochfahren.

      Da wurde mir zu meiner Erleichterung klar, dass ich die Situationen missdeutet hatte.

      Goman-Largo und Anima trugen nicht nur immer noch ihre Kombinationen, sondern bemühten sich vor allem verzweifelt darum, ihre miteinander verschlungenen Gliedmaßen schnellstens wieder zu entwirren.

      Sie mussten durch einen dummen Zufall übereinander gestürzt sein.

      So wie ich anscheinend durch einen dummen Zufall mit einem Fremden zusammengestoßen sein musste.

      Die Erinnerung an den Kampf ließ mich die Zentrale gründlicher durchmustern. Aber so, wie ich den Angreifer hochgeschleudert hatte, konnte er eigentlich nicht sofort danach entkommen sein. Er musste ziemlich hart aufgeprallt sein.

      Ich drehte mich um mich selbst, denn ich erinnerte mich wieder daran, dass ich einen dumpfen Aufprall hinter mir gehört hatte.

      Nichts zu sehen!

      Knisterkalt fiel mir ein, dass ich in die falsche Richtung sah. Ich hatte mich ja schon vorher einmal um mich selbst gedreht gehabt – und dort lagen Goman-Largo und Anima.

      Erneut drehte ich mich um.

      Meine Gefährten hatten sich soeben befreit und halfen sich gegenseitig hoch. Auf Animas Wangen brannten zwei dicke Striemen.

      Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, das war er.

      Ich hatte im Dunkeln Anima für einen Fremden gehalten, ihr zwei heftige Schläge mit den Vordergliedmaßen versetzt und sie dann, als sie gestrauchelt und auf mich gefallen war, hochgeschleudert. Ihre Landung war dann auf Goman-Largo erfolgt.

      Mein armer Modulmann!

      Wie hatte mich Anima auch nur angreifen können!

      »Warum bist du nicht stehen geblieben?«, pfiff ich die Hominidin zornig an.

      »Ich war stehen geblieben«, entgegnete Anima. »Aber etwas rammte mich plötzlich von vorn – und ich versuchte, mich festzuhalten.« Ihre Augen weiteten sich. »Du warst das, Neithadl!«, schrie sie. »Du hast mich gerammt und dann hochgeschleudert – und deinetwegen bin ich auf Goman-Largo gefallen und hätte ihm fast ein paar Knochen gebrochen.«

      »Bestimmt hast du es genossen«, gab ich zurück. »Und außerdem – warum bist du mitten in der Zentrale herumgestanden, obwohl es spukte? Du hättest dich zu Boden werfen sollen.«

      »Und warum hast du dich nicht zu Boden geworfen?«, entgegnete die Hominidin.

      »Das wollte ich doch«, erklärte ich. »Aber natürlich nicht mitten in der Zentrale. Deshalb bin ich ja zur Seite gegangen.« Ich wandte mich an den Tigganoi. »Du hast mich selber gewarnt und gesagt, jemand schliche durch die Zentrale.«

      »Richtig«, gab Goman-Largo zu. »Das war auch der Fall. Und etwas hat gelacht.«

      »Ob es einer der Diebe war, die in der Station MANAM-PZAN an Bord geschlichen sind?«, meinte Anima.

      »Nein, das glaube ich nicht«, erwiderte ich. »Diese Diebe haben es nicht nötig, die Dunkelheit für ihre Untaten zu benutzen. Sie klauen am helllichten Tag, ohne erwischt zu werden.«

      »Ich denke auch nicht, dass sie es waren«, sagte Goman-Largo und griff unwillkürlich an das Multifunktionsarmband, das er als Ersatz für sein gestohlenes eigenes trug. »Diesmal nicht.«

      Er blickte zum KOM-Sektor der Positronik.

      »Aber eigentlich solltest du uns etwas erzählen können, POSIMOL«, unterstellte er. »Du hast schließlich den Anfang und das Ende des Zwischenfalls angekündigt.«

      »Keine Information«, behauptete POSIMOL.

      »Aber du musst doch noch wissen, was du gesagt hast!«, entrüstete sich mein Modulmann. »Und als High-Tech-Produkt solltest du auch noch wissen, was dich dazu motiviert hat, den Anfang und das Ende der Dunkelheit anzukündigen.«

      »Auch darüber gibt es keine Information in meinen Speichern«, erklärte die Positronik.

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