Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 220

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ auf damit!«, unterbrach mich Anima heftig. »Ihr redet und redet – aber keiner kümmert sich darum, was aus Nussel geworden ist. Er ist in Panik davongerannt. Womöglich hat er sich an einer Wand das Genick gebrochen.«

      »Frisches Fleisch!«, fuhr es mir unbedacht heraus.

      Sofort schämte ich mich dafür. Ich wusste doch, dass Goman-Largo und Anima in dieser Beziehung hochempfindlich waren – und ich hatte mich bisher auch immer darum bemüht, ihre Gefühle nicht zu verletzen, aber für mich war es eben eine Selbstverständlichkeit, dass man Biomasse gleich welcher Art nicht verkommen ließ. Es konnte doch selbst einem Toten nicht gleichgültig sein, ob sein Fleisch und Blut verfaulte (mit allen unwürdigen Begleiterscheinungen dieses unnötigen Vorgangs) oder ob er in die lebenden Zellstrukturen eines denkenden, fühlenden und vielleicht sogar angebeteten Wesens integriert wurde!

      Mir wäre die Wahl nicht schwer gefallen.

      »Ich mag Nussel«, sagte ich entschuldigend.

      »Aber doch nicht auf diese Art und Weise!«, empörte sich Anima.

      »Ihr versteht mich nicht!«, klagte ich.

      »Doch, wir verstehen dich schon, Prinzessin«, erwiderte Goman-Largo. »Du hast es doch auch schon einmal erklärt. Vergessen wir das! POSIMOL, wo befindet sich Nussel?«

      »In einer Notlage«, antwortete die Positronik. »Er ist durch den Ringkorridor zwischen Linearraumkonverter und Energieplasmatanks gestürmt und mit dem Horn in eine hölzerne Ersatzteilkiste gerannt. Dort hängt er fest.«

      »Dann helfen wir ihm eben, wieder loszukommen«, sagte der Tigganoi.

      »Ganz so einfach ist das nicht«, entgegnete POSIMOL. »Zwischen ihm und der Kiste klemmt nämlich ein hominides Lebewesen – und das Horn Nussels hat es an die Kiste genagelt.«

      Eine ganze Weile brachten weder Anima noch Goman-Largo noch ich ein Wort heraus. Wir waren entsetzt.

      »Das Spukgespenst!«, pfiff ich schließlich, nicht ganz davon überzeugt.

      »Egal, wer es ist, wir müssen ihm helfen!«, rief Anima und stürmte davon.

      Mein Modulmann stürmte natürlich blindlings hinterdrein.

      Als ob wir nicht eben erst etwas erlebt hatten, was es eigentlich niemals hätte geben können!

      Ich beschloss, vorsichtiger zu sein und nahm meinen Quintadimwerfer zwischen die Vordergliedmaßen, bevor ich den Gefährten hinterher schlich.

      3.

      Bericht Goman-Largo

      Weiber!

      Ich erinnerte mich nicht daran, ob ich vor meiner Stasis-Gefangenschaft in der Zeitgruft von Xissas schon die Bekanntschaft von Intelligenzwesen weiblichen Geschlechts gemacht hatte, aber die Erfahrungen mit Anima und Neithadl-Off verrieten mir im Grunde genommen genug über diese absonderliche, emotionsgeladene »Spezies« der angeblich hochorganisierten Materie des Universums, um von ihnen auf alle anderen Vertreterinnen der gleichen »Zunft« schließen zu können.

      Wir befanden uns vor dem Sonnensystem, in dem sich mit großer Wahrscheinlichkeit Animas Ritter Atlan befand, die Ortung hatte vor uns die Überreste zerstörter Raumschiffe festgestellt, was auf die Gefährlichkeit dieses Raumsektors schließen ließ, und wir waren eben erst von Unbekannten angegriffen worden, die POSIMOL verwirrt hatten und spukartige Erscheinungen hervorriefen – aber sie hatten anschließend nichts Besseres zu tun gewusst, als sich zu streiten.

      Als ob es wichtig wäre, dass Anima und Neithadl-Off in der absoluten Dunkelheit zusammengestoßen waren und dass die Vigpanderin die Hominidin dabei hochgeschleudert und auf mich geworfen hatte! Und als ob es eine Rolle spielte, dass die Vigpanderin mit ihrem Appetit auf Frischfleisch keinen Unterschied zwischen einem toten Tier und einem toten Intelligenzwesen machte! Schließlich tötete sie weder das eine noch das andere – und wer tot war, dem konnte es egal sein, wie er »begraben« wurde.

      Ich war heilfroh darüber, dass Nussel uns einen Zwischenfall beschert hatte, der uns zum Vergessen allen Streits und zu neuer Gemeinsamkeit des Handelns zwang.

      Anima bog wenige Schritte vor mir in den Ringkorridor zwischen dem Linearraumkonverter und den Energieplasmatanks ein. Im nächsten Augenblick schrie sie auf.

      Mein Unterbewusstsein reagierte darauf in nie dagewesener Weise.

      Es schickte einen ganzen Schwarm Module aus.

      Sie schienen sich in der STERNENSEGLER verlieren zu wollen. Ich konzentrierte mich mit aller Kraft darauf, die Rückkopplung mit ihnen zu erhalten und sie wieder unter meine Kontrolle zu bekommen.

      Natürlich vernachlässigte ich dabei meine unmittelbare Umgebung. Vor mir tauchte ein schattenhafter Umriss auf – und in dem Bestreben, eine Kollision zu vermeiden (mein Körper war noch vom Zusammenprall mit Anima voller blauer Flecke), warf ich mich nach rechts, geriet in einen schmalen Seitengang und prallte dort heftig gegen etwas, das in der Gangöffnung stand und seltsamerweise nicht von mir gesehen worden war.

      Ich hörte ein Kreischen, dann das Puffen einer Implosion, taumelte gegen eine kalte Wand und tastete vergeblich nach dem Etwas, gegen das ich geprallt war.

      »Helft mir lieber, anstatt eine Nummer abzuziehen, die Parterreakrobaten würdiger wäre!«, schimpfte Anima.

      Ich drückte einen Daumenballen auf die Schwellung, die auf meiner Stirn wuchs und musterte Neithadl-Off – die mit einem Quintadimwerfer zwischen den Vordergliedmaßen dastand und anscheinend die Implosion schräg hinter mir verursacht hatte – sowie Anima, Nussel und das Wesen, das zwischen dem Einhorn und einer großen leeren Holzkiste klemmte.

      Es handelte sich um ein hominides Lebewesen.

      Der Artenreichtum dieser Lebewesen war ungeheuer, dennoch wusste ich beim Anblick dieses Hominiden sofort, zu welcher der zahlreichen Arten und Unterarten er gehörte.

      Er war ein Saltic!

      Ich wusste es deshalb so sicher, weil er ein unübersehbares Merkmal besaß, das mir bei zwei Vertretern seiner Art schon damals in der Hypton-Station MANAM-PZAN aufgefallen war.

      Ein fast unwahrscheinlich harmonischer Körperbau!

      Es war die perfekte Symmetrie ihrer Körperseiten, die diesen Eindruck hervorrief. Ich hatte die beiden Saltics, die als Gefangene der Hyptons in MANAM-PZAN gelebt hatten, deshalb in Gedanken als Schönlinge bezeichnet.

      Aber erst jetzt wurde mir klar, dass die Diebstähle in der Hypton-Station erst begonnen hatten, als die beiden Saltics dort einquartiert worden waren.

      Sie mussten die Meisterdiebe sein, die für das Verschwinden von Robot-Kodebändern, Strahlwaffen, Nasenspülmaschinen, Schmuck, Teppichen und anderen Gegenständen verantwortlich gewesen waren – und die den Hyptons, als sie noch die RAJJA beherrschten, fünfzehn Stahlmänner gestohlen und die diese Roboter wieder heimlich zurückgebracht hatten, nachdem die Hyptons aus dem Schiff vergrault gewesen waren.

      Das alles ging mir in Sekundenschnelle durch den Kopf, dann achtete ich nur noch auf die Wunde, die Nussel dem eingeklemmten Saltic – bestimmt nicht absichtlich – zugefügt hatte.

      Sein СКАЧАТЬ