Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 207

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ des Schiffes vergessen worden zu sein.

      Ich streckte mich auf dem Bett meiner Kabine aus – und wachte auf, als mir etwas übers Gesicht krabbelte.

      Erschrocken stellte ich fest, dass ich nur geträumt hatte, ich wäre aufgestanden und hätte mich in meine Kabine zurückgezogen. Ich lag statt dessen noch immer in meinem zurückgeklappten Sessel – und meine Vigpanderin stand neben mir und kitzelte mich mit den Tastfäden eines ihrer Vordergliedmaßen im Gesicht.

      »Oh, das tut mir aber leid!«, entschuldigte ich mich. »Ich wollte hier nicht schlafen.«

      »Und ich wollte dich nicht wecken«, erwiderte Neithadl-Off verschämt flötend.

      Da fielen mir die Augen schon wieder zu.

      Ich schüttelte heftig den Kopf, und diesmal schwang ich mich wirklich aus dem Sessel. Das hoffte ich jedenfalls.

      »Soviel ich an den Kontrollen sehe, werden wir noch vier Stunden im Zwischenraum sein«, erklärte ich. »So lange werde ich schlafen – oder jedenfalls fast so lange. POSIMOL, wecke mich eine Viertelstunde, bevor wir in den Normalraum zurückfallen!«

      »Wird gemacht«, versicherte die Bordpositronik.

      »Zwei Roboter sollen mich zu meiner Kabine führen und dafür sorgen, dass ich wirklich in meinem Bett lande und nicht unterwegs im Stehen einschlafe!«, ordnete ich weiter an.

      »Aber ich hätte dich auch hingebracht!«, pfiff Neithadl-Off entrüstet. »Jedenfalls bis vor deine Tür.«

      Ich war nicht in der Lage, darauf einzugehen, denn ich schlief schon wieder halb – diesmal allerdings zwischen den harten und kalten Gestalten zweier Stahlmänner und im unbeugsamen Zugriff ihrer Hände.

      Sie führten mich direkt in die Burg Llokyr und vor den Thron des Königs Askyschon-Nurgh.

      Sein flammendrotes Gesicht leuchtete zuckend durch das Visier seiner schwarzen Rüstung.

      »Wie lange soll ich noch auf dich warten, Goman-Largo?«, grollte er drohend und ballte die in stählernen Handschuhen steckenden riesigen Fäuste.

      »Aber ich bin doch da!«, protestierte ich.

      »Da ist nicht hier«, widersprach Askyschon-Nurgh. »Du musst hierher kommen, Goman-Largo! Oder hast du den Befehl nicht verstanden?«

      In mir begann der Zorn zu kochen.

      »Ich habe weder einen Befehl vernommen, noch muss ich einen Befehl befolgen, den ich mir nicht selbst erteile«, erklärte ich und reckte mich stolz. »Den einzigen Auftrag, den ich jemals erhielt, habe ich während meiner Stasis-Gefangenschaft vergessen und kann ihn deshalb nicht ausführen. Aber es gibt ein Ziel, das ich auch ohne ausdrücklichen Auftrag verfolgen werde, bis ich es erreicht habe: jenen vom Orden der Zeitchirurgen nachzuspüren, um ihnen Paroli zu bieten – und herauszufinden, ob es mein Volk und die Zeitschule von Rhuf noch gibt.«

      »Das alles gilt nicht mehr, weil ich dich gerufen habe«, entgegnete Askyschon-Nurgh. »Das ist der Befehl, dem du bedingungslos gehorchen musst.«

      Ich lachte ihn aus.

      »Du kannst mich töten, aber nicht mich zum Gehorsam zwingen!«, schleuderte ich ihm ins Gesicht.

      »Du wirst unlogisch, Goman-Largo«, dröhnte es aus den roten Flammen hinter dem schwarzen Visier. »Wenn ich dich töte, kannst du mir nicht gehorchen. Folglich werde ich andere Intelligenzen töten, um dich zu zwingen, mir zu gehorchen – so lange, bis du keine Widerrede mehr wagst!«

      »Du bist ein Ungeheuer!«, schrie ich aufgebracht.

      Aber Askyschon-Nurgh lachte nur kalt – so kalt, dass ich innerlich fror ...

      *

      Im nächsten Moment war ich wieder wach und hatte den Eisbeutel von meiner Stirn gefegt.

      Erst dann sah ich, dass Anima neben mir stand und dass ich in meinem Bett in meiner Kabine an Bord der STERNENSEGLER lag.

      Hatte ich die Begegnung mit Askyschon-Nurgh nur geträumt? Aber die Roboter hatten mich doch in die Burg Llokyr geführt!

      »Er hat mir gedroht«, sagte ich zu Anima.

      Die Hominidin lächelte und legte mir eine Hand auf die Stirn, dann wehrte sie mit der anderen Hand den Eisbeutel ab, den ein Roboter aufgehoben hatte und ihr brachte.

      »Er braucht ihn nicht mehr«, stellte sie fest, dann wandte sie sich wieder an mich. »Niemand hat dir gedroht, Goman-Largo. Du hattest sehr hohes Fieber. Es fing damit an, kaum dass die beiden Roboter dich ins Bett gesteckt hatten. Sie informierten mich und ich kam, um dir zu helfen. Um die Temperatur schneller zu senken, habe ich einen Eisbeutel benutzt.«

      Ich stemmte mich auf den Ellenbogen hoch.

      »Aber es war König Askyschon-Nurgh!«, begehrte ich auf.

      Im selben Augenblick wurde mir klar, dass es gar keinen König dieses Namens gab und auch keine Burg Llokyr. Askyschon-Nurgh war ein Raumsektor – und Llokyr war eine Kristallwelt und das verborgene Zentrum dieses Raumsektors.

      »Es tut mir leid«, sagte ich. »Es war ein absolut echt wirkender Albtraum.«

      »Albträume wirken immer absolut echt, sonst wären sie keine Albträume«, erläuterte die Hominidin. »Das jähe und hohe Fieber ist mir allerdings ein Rätsel.«

      »Mir auch«, gab ich nachdenklich zurück, dann sah ich mich suchend um. »Wo ist denn eigentlich Neithadl-Off?« Ich war tief enttäuscht, dass sie es trotz meines hohen Fiebers nicht für nötig befunden hatte, an mein Krankenlager zu eilen.

      »Sie war nicht in der Zentrale, als die Roboter mich informierten«, antwortete Anima. »Als sie bemerkte, dass sie deinen Armreif verlegt hatte, war sie sofort auf die Suche danach gegangen – und Nussel hilft ihr dabei.«

      »Es ist nicht mein, sondern ihr Armreif, denn ich habe ihn ihr geschenkt«, stellte ich richtig. Dann fuhr ich erschrocken hoch. »Sie hat ihn verlegt? Aber das kann nicht sein! Seit wir Barquass verließen, hat sie die Zentrale nur einmal verlassen – und das war auf Katloch. Ich kann mir nicht denken, dass sie ihn mit auf den Planeten hinausgenommen hat.«

      »Das hat sie auch nicht«, erwiderte Anima. »Ich sah ihn, nachdem wir Katloch längst verlassen hatten. Da trug sie ihn in einem Klarsichtbeutel, den sie mit Mundspray auf der Oberseite ihres Mattenkörpers festgeklebt hatte. Sie war übrigens doch einmal aus der Zentrale gegangen, kaum dass du uns verlassen hattest. Aber nur sehr kurz. Ich glaube, sie wollte Nahrung zu sich nehmen – und dabei hat sie nicht gern Zuschauer.«

      »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dabei den Armreif verlegt hat«, sagte ich ahnungsvoll. »Er ist ihr gestohlen worden.«

      »Du meinst ...?«

      »... die Meisterdiebe«, ergänzte ich. »Sie sind demnach noch immer unter uns. Allerdings frage ich mich, wie sie sich vor uns, der Bordpositronik und den Stahlmännern verbergen können.«

      »Vergiss nicht, dass sie einmal sogar fünfzehn Stahlmänner gestohlen haben, als die Hyptons noch an Bord waren!«, rief mir die Hominidin in Erinnerung.

      Nein, СКАЧАТЬ