Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ aus der sie aufgebrochen waren.

      Vermutlich auch die Ikuser mit ihren unglaublichen technischen Fähigkeiten.

      Auf den Flügen zwischen dem Gefängnis und der Kuppel hatte Fartuloon beobachten können, dass ein Ring von etwa zwanzig, fünfundzwanzig Robotern die KLINSANTHOR umstand. Die Reparaturen waren vermutlich alle ausgeführt, die freiwillige Aktion beendet. Hoffentlich hatte sie den Beteiligten viel Freude gemacht!

      Das Psionische Tor, über Transmitter von irgendwoher herangeschafft, diente als Waffe gegen EVOLO.

      »Die Zeit zwischen Colemayn«, flüsterte Fartuloon, »und dem alten, fetten Bauchaufschneider war offensichtlich bedeutend. Innenpolitisch, meine ich. Viel muss vorgefallen sein, von dem ich keine Ahnung habe.«

      Atlan würde ihm alles erzählen!

      Aber Atlan musste erst noch gefunden werden!

      Fartuloon sagte sich, dass es das klügste sei, noch so lange wie möglich zu warten. Er wollte das Psionische Tor sehen, dessen Wirkung herausfinden, und dann erst konnten sie daran denken, mit der KLINSANTHOR zu fliehen. Diesmal sollte die Flucht professioneller vonstatten gehen, schwor er sich.

      *

      Jetzt saß er auf dem dicken, isolierten Rohrbündel, das aus dem Mittelpunkt der Baustelle zum leeren Bett eines periodischen Flusses führte. Vor Tagen war Wasser hindurchgepumpt worden. Im Gegensatz zu allen Nächten bisher gab es schon seit mehr als zehn Stunden deutlich weniger Raumschiffsverkehr.

      Der Bauchaufschneider hatte sehen können, wie ein Trägerschiff einen der Zylinder abgeschleppt hatte. Der riesige Container, in dem Hunderte Ikuser gewohnt hatten, hinterließ in der Landschaft ein riesiges Loch und die wassergefüllte Grube eines großen Schwimmbeckens.

      Vor einer Stunde hatte es ein Gewitter gegeben. Donner, Blitze und Regen waren über die Savanne hinweggezogen und wetterleuchteten jetzt noch im Osten, vor den Bergen.

      Es roch nach Feuchtigkeit und wuchernden Pflanzen. Die vielen Scheinwerfer spiegelten sich in zahllosen Pfützen. Fartuloon war wieder unterwegs, um zu schnüffeln. Heute Nacht war er allein; seine drei Gefährten schliefen tief und geräuschvoll.

      Fartuloon verließ seinen Platz und schlich auf den Rand der Savanne zu. Nach zehn Minuten Marsch lagen die letzten Lichter weit hinter ihm. An dieser Stelle ging das vorbereitete, aufgewühlte und wieder kultivierte Gelände in die unangetastete Natur über.

      »Und hier gibt's keine Roboter«, brummte er und lenkte seine Schritte auf eine der letzten Baustellen zu. Allerdings wirkte diese Ansammlung von würfelförmigen, grellfarbenen Containern so, als würde sie gerade abgebaut und zum Weitertransport fertiggemacht. Hier arbeiteten mehr Ikuser als Roboter.

      Fartuloon stapfte durch Lehm, über raschelndes Gras und durch nasse Ranken und knisterndes Schilf. Er war schlechter Stimmung. Alles dauerte zu lange, es gab niemanden, dem er Neuigkeiten oder Hinweise entlocken konnte, und die nächsten Stunden waren voller Ungewissheit. Als Informanten konnte er die Ikuser vergessen. Es gab keinen Gesprächspartner, weder wirkliche Ruhe noch wirkliche Gefahren. Alle warteten auf das Erscheinen des Psionischen Tores. Roboter, Ikuser und Hyptons. Er stolperte und fiel in einen Busch, dessen Blätter die Wassertropfen auf ihn schleuderten und ihm ins Gesicht schlugen. Dornen rissen an seiner neuwertigen Kleidung und am feinen Leder der Stiefel. Fartuloon verbrachte eine Minute damit, sich aus dem Buschwerk zu befreien und machte seinem Grimm mit ausgesuchten altarkonidischen Flüchen von großer Ausdruckskraft Luft.

      Dann blieb er stehen, zog ein Tuch aus einer Tasche und trocknete Gesicht und Hände ab. Plötzlich erstarrte er. Seine Augen hatten, ohne dass er bewusst hingesehen hätte, etwas wahrgenommen.

      »Sehr interessant!«, murmelte Fartuloon und blickte in die Richtung der neun großen Sterne, die ihm schon mehrmals aufgefallen waren. Er hatte diese Konstellation Colemayns Gewürz getauft. Sie hatte gewisse Ähnlichkeit mit einer scharf schmeckenden Pflanze.

      In der Nähe dieses Sternbildes sammelten sich Raumschiffe. Sie befanden sich zufällig vor diesen Sternen in einem planetennahen Orbit oder in entsprechenden Manövern. Immer wieder flammten Triebwerke auf. Mächtige Scheinwerfer blinkten, es gab Signale in verschiedenen Farben. Einige Schiffe waren außerhalb des Schlagschattens Yumnards und zeichneten sich überaus deutlich als blinkende, funkelnde Objekte ab.

      »Sollten sie etwa das Empfangskomitee für das Psionische Tor sein?«, fragte sich der Bauchaufschneider. Er beobachtete dieses lautlose Spiel sich bewegender Objekte noch eine Weile und ging dann, weitaus vorsichtiger geworden, weiter.

      Rechts von ihm, in der undurchdringlichen Schwärze des nächtlichen Niederwaldes, bewegten sich Tiere. Er hörte das Rauschen großer, nasser Flügel, verschiedene Rufe und Schreie und ab und zu das Knacken von Ästen. Insekten zirpten und summten. An einigen Zweigen saßen Leuchtkäfer und gaben leise Pfiffe von sich. Vor dem Wanderer zeigten sich im Gegenlicht die Erdbewegungsmaschinen und ein riesiges Dreieck aus nasser Erde, das sorgfältig geharkt und neu angesät worden war.

      »Keine überdeutlichen Spuren«, erinnerte sich Fartuloon und machte einen großen Bogen um dieses Stück Land. Dann befand er sich am Rand der Baustelle. Noch zwei Schritte, und er geriet in den Bereich der Scheinwerfer.

      Schweigend sah er zu, wie Leitungen abgekoppelt und auf Trommeln gerollt wurden, wie sich Greifarme und Traktorstrahlen an die Ecken der Würfel klammerten, wie Ikuser und Roboter silbrig funkelnde Schraubverbindungen lösten.

      Noch ein Container schwebte unter einem Transportgerät hängend davon, auf einen der betonierten Kreise zu, auf denen einige Raumschiffe standen. Sie schienen nur aus Maschinen, Tanks, einem Steuermodul und einem Gitterwerk zu bestehen, in das die Bausteine eingehängt wurden.

      »Aufbruchstimmung!«

      Fartuloon sah viel, aber er konnte keinen rechten Nutzen aus diesen Beobachtungen ziehen. Er schlich durch den Schatten und zwischen Ausrüstungsgegenständen näher und bewunderte wieder einmal die ausgereifte, planvoll überlegte Art, in der die Ikuser arbeiteten. Jeder Handgriff saß. Unaufhörlich meldeten sich die Arbeiter über ihre Funkgeräte, gaben einander knappe Kommandos und waren dabei von einer heiteren, entspannten Grundstimmung, die Fartuloon viel über den Charakter dieses Hilfsvolks sagte. Abgesehen von ihrer Technik-Manie waren sie ein harmloses, unaggressives Völkchen, das nur die eine Aufgabe kannte und sich um nichts sonst kümmerte.

      Einzelne Individuen mochten sich aus der Masse herausheben und ein wenig anders verhalten, nicht aber das Gros der Ikuser.

      Der Bauchaufschneider riss plötzlich seinen Kopf in die Höhe. Er sah, dass auf einem metallenen Raster neben dem Container ein Ikuser stand, der ein Funkgerät in der Hand hielt und mit Nachdruck ins Mikrophon sprach. Langsam drehte sich ein Antigravgerät in der Luft. Tiefstrahlerlicht fiel auf die Szene.

      Der Arm des Schleppgerätes drehte sich, das Endstück traf den Ikuser an den Schultern und schleuderte ihn über das niedrige Geländer des Metallrostes.

      Fartuloon hatte es fast kommen gesehen. Er schnellte sich nach vorn, hob die Arme und streckte sie aus. Der Körper des Ikusers überschlug sich in der Luft, Fartuloons Sohlen rutschten auf einer Eisenplatte. Dann krachte der Ikuser in Fartuloons Hände, Funkgerät und Werkzeuge wirbelten durch die Luft und klapperten auf das Metall, und der Bauchaufschneider wurde von dem Anprall umgeworfen. Die beiden Körper bildeten auf dem Boden ein wirres Knäuel. Mit einem Satz war Fartuloon wieder auf den Beinen und zog den Ikuser in die Höhe.

      Im Schock des Schreckens hatte der Ikuser seine Augen СКАЧАТЬ