Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Автор: Hans Kneifel
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Atlan classics Paket
isbn: 9783845347400
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Er deutete auf den Metallboden. Der Ikuser schüttelte sich und atmete schwer.
»Du hast ... Gefangener ... warum stehst du hier?«, fragte er völlig verwirrt und blickte auf seine seltsame Art hinauf zu dem Schlepper, richtete das andere Auge auf Fartuloon und dann auf die verstreuten Werkzeuge. Der Bauchaufschneider sah, dass im Gegensatz zu allen anderen Ikusern dieser Mann schneeweiße und breitere Körperbänder mit mehr Taschen und Elementen trug.
»Ich habe dich fallen gesehen«, sagte er. »Und vielleicht konnte ich dein Leben retten. Oder wenigstens verhindern, dass du dir alle Knochen brichst.«
»Ich danke dir, Fremder. Ich bin Notrun.«
»Dann musst du der oberste Chef aller Ikuser sein«, antwortete Fartuloon nachdenklich. »Welch ein Zufall. Ich bin der Kommandant des Raumschiffs, das ihr repariert habt.«
Der Staringenieur bückte sich und fing an, seine Ausrüstung einzusammeln und in die betreffenden Fächer und Etuis zurückzustecken.
»Ich habe nur meinen Leuten gestattet, das Schiff in ihrer Freizeit wiederherzustellen«, erklärte der Ikuser. »Ich weiß, dass sie sich einige Mühe gegeben haben. Die Hyptons haben euch freigelassen?«
»Sie haben nichts dagegen, dass ich mich ein wenig umsehe«, wich Fartuloon diplomatisch aus. »Du scheinst nicht verletzt zu sein.«
»Nein. Danke. Nur der Schreck macht mir zu schaffen. Wie kann ich dir danken?«
»Das ist ganz einfach«, meinte Fartuloon. »Du kannst mir etwas über dein Projekt erzählen. Ich sehe die Bauwerke, begreife aber die technischen Einrichtungen nicht.«
Er war wie elektrisiert. Ausgerechnet den einzigen Ikuser, der ihm wirklich stichhaltige Informationen geben konnte, hatte er auf diese merkwürdige Weise kennen gelernt.
»Wir zapfen die Hyperenergie der Sonne ab, des Sterns Ukenzia«, erklärte Notrun knapp. »Damit versorgen wir das Psionische Tor. Die Normalenergie versorgt die gesamte Station und wird einen Transmitter betreiben. Der Transmitter dient dazu, das Psionische Tor oder die Fallenpforte zu empfangen. Das ist alles.«
Nachdem er am Funkgerät einige Probeschaltungen durchgeführt hatte, fügte Notrun hinzu:
»Überdies sind wir bis auf ein paar abschließende Arbeiten so gut wie fertig. Morgen testen wir den Transmitter.«
»Was soll dieses Tor bewirken?«, fragte Fartuloon und bemühte sich, seine Aufregung nicht zu zeigen.
»Das weiß ich nicht. Das ist Sache der Hyptons. Sie werden mir sagen, wozu es gut ist, wenn sie es für nötig erachten. Vermutlich erst kurz vor dem Einsatz.«
»Du weißt wirklich nicht, was dieses Tor kann? Wer durch dieses Tor kommen oder gehen soll?«
»Nein. Ich kenne nur das Aussehen dieses Objekts.«
»Merkwürdig«, antwortete Fartuloon. Der Ikuser beruhigte seine Leute, indem er ihnen schilderte, was passiert sei. Er versprach, sich sofort wieder um die Verladeaktion zu kümmern. Er richtete seine Augen gleichzeitig auf Fartuloon.
»Nochmals Dank für dein Eingreifen. Tut mir leid, dass ich dir nicht mehr sagen kann. Frage doch die Hyptons; sie haben die Gesamtplanung des Projekts.«
»Danke für den Hinweis«, murmelte Fartuloon und nickte. »Viel Erfolg für deine Arbeit.«
Eilig, seine eigenen Probleme im Kopf, rannte der Ikuser zurück ins Zentrum der Container und zu seinen Leuten. Fartuloon blieb stehen und schüttelte den Kopf. Alles war gegen ihn, musste er sich eingestehen. Selbst der Chef der ameisenhaft schuftenden Ikuser wusste nicht viel mehr als er, Fartuloon, selbst. Er glaubte Notrun jedes Wort. Immerhin, versuchte er sich zu trösten, hatte der Ingenieur seine Vermutungen bestätigt. Das war der einzige Lichtblick.
»Das nächste Mal lasse ich ihn fallen«, sagte er grimmig und zog die Schultern hoch. Es war sinnlos, noch weiter durch die Dunkelheit zu stolpern. Mehr würde er nicht erfahren. Und wenn er noch fünfmal aus seiner Zelle herausschlich und die Kräfte des Skarg mobilisierte – er würde im Gebiet der Baustelle nichts erfahren.
Wütend und mutlos ging er in die Richtung des Gefängnisses zurück.
*
Es musste gegen Morgen sein; wieder wurde Fartuloon wach und öffnete probeweise seine Augen. Er starrte an die Decke und merkte, dass sich trotz der wenigen Stunden tiefen Schlafes seine Laune nicht gebessert hatte. Jetzt fluchte er innerlich, weil er nicht einmal weiterschlafen konnte.
Als er das nächste Mal senkrecht nach oben blinzelte und versuchte, die Reste seines Traumes festzuhalten, sah er die Farben und die Helligkeit. Durch das Glas des Fensters strahlten irgendwelche Lichteffekte in den Raum hinein. Ächzend stand Fartuloon auf und ging zum Fenster.
»Ich bin in der richtigen Sekunde aufgewacht«, meinte er leise und gähnte. »Tatsächlich.«
Er blickte geradeaus auf die große Kuppel, in der sich die Hypton-Traube befand. Zwei riesige Öffnungen waren entstanden, und die Projektoren hatten sich herausgeschoben. Von ihnen spannten sich zwei weiße Balken in die Luft, krümmten sich und bildeten einen Kreis, der mehr als dreihundert Meter Durchmesser aufwies.
Der Transmitter war eingeschaltet.
Die Farbe und die Intensität des Lichtkreises änderten sich langsam. Im Zentrum breitete sich eine brodelnde, graue Schicht aus, die jedes Licht zu schlucken schien.
»Generalprobe oder etwa das Ereignis selbst?«, fragte sich Fartuloon unbehaglich.
Die Kuppel und der Kreis der Transmitterenergie beherrschten die Savanne. Das Licht der Sterne verblasste ebenso wie die vielen Scheinwerfer des Projekts. Fartuloon presste seine Stirn gegen das kalte Glas und sah regungslos und verwirrt zu, wie sich die Farben änderten, und wie weiter nichts passierte.
Es schien also doch nur der Testlauf gewesen zu sein. Als er sich abwandte, erschien im Zentrum der Kreisfläche ein kurzer, blitzender Impuls. Dann schob sich in mäßigem Tempo ein kleines Raumschiff von nicht mehr als fünf Metern Durchmesser heraus und flog geradeaus weiter.
Das Schiffchen beschrieb über dem Gefängnis eine Kurve und steuerte dann den Raumhafen des Projekts an.
Das Leuchten der beiden dicken Transmitterbalken nahm ab, dann erlosch es schlagartig. Ein dumpfes Dröhnen hallte donnernd über die Savanne. Langsam schoben sich die beiden Projektoren wieder in die Kuppel zurück. Die Kuppel schloss sich lautlos.
Das nächste Mal – wann? – würde sich hier das Psionische Tor hervorschieben. Das bedeutete das vorläufige Ende eines langen Fluges. Ausgangsort und Zukunft waren Fartuloon nicht bekannt.
Trotz seines Ärgers vermochte er tatsächlich wieder einzuschlafen, obwohl drei startende Raumschiffe die Nacht und den Morgen mit ihrem Triebwerkslärm erfüllten.
7.
Rubernek streckte seinen Arm weit durch das Gitter und wedelte aufgeregt mit der vierfingrigen Pranke.
»Wann geht's los, Kommandant?«, brüllte er durch den Korridor. Der Roboter glitt schweigend СКАЧАТЬ