Mörder sind nicht zimperlich: 10 Krimis. Walter G. Pfaus
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mörder sind nicht zimperlich: 10 Krimis - Walter G. Pfaus страница 22

Название: Mörder sind nicht zimperlich: 10 Krimis

Автор: Walter G. Pfaus

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745214024

isbn:

СКАЧАТЬ winkelte instinktiv einen Ellenbogen an, um sich gegen weitere Attacken abzuschirmen, aber das bewahrte ihn nicht davor, erneut von einem stumpfen, harten Gegenstand getroffen zu werden.

      Er kippte vornüber und verlor das Bewusstsein.

      Als er wieder zu sich kam, hatte er Mühe, gegen das Brummen in seinem Schädel anzukämpfen. Ihm dämmerte, wo er sich befand. Er lag bäuchlings auf einem Teppich. Benommen hob er den Kopf. Sein Blick fokussierte sich.

      Das Wohnzimmer. Das Eisbärenfell über dem Kamin. Ein paar Bilder, eine Stehlampe, deren Fuß sich als lächelnder Buddha entpuppte.

      Bount richtete den Oberkörper auf.

      „Hier bin ich“, sagte eine Stimme.

      Bount wandte den Kopf. Der Sprecher saß nur vier Schritte von ihm entfernt in einem Sessel, mit offen stehendem Hemd, in der Hand einen Revolver.

      Bount griff sich an die Schläfe. Sie war darauf getrimmt, Nehmerqualitäten zu beweisen, aber es gab Behandlungsmethoden, an die sie sich weder gewöhnen konnte, noch wollte.

      „Was, zum Teufel, hat das zu bedeuten?“, krächzte Bount.

      „Das müssen Sie mir erklären!“, sagte der Mann. Seine Stimme war scharf und drohend, genau wie der Ausdruck seines Gesichtes.

      Bount kam auf die Beine. Er musste dabei ein leichtes Schwindelgefühl unter Kontrolle bringen. Er torkelte zu einem Sessel, ließ sich hineinfallen und verspürte unbändiges Verlangen nach einem Glas Wasser, nach irgendeinem Drink, um die schmerzhafte Trockenheit in seinem Mund und Hals zu lindern.

      „Sie sind Mister Craig?“, würgte Bount hervor.

      „In voller Lebensgröße.“

      „Haben Sie mir dieses Ding verpasst?“

      „Ja - und das war nur der Anfang“, versicherte Craig mit grimmiger Miene.

      „Sie haben eine reizende Art, Ihre Gäste zu behandeln“, murmelte Bount.

      „Daran müssen Sie sich gewöhnen.“

      „Ich brauche etwas zu trinken.“

      „Was Sie brauchen, bestimme ich!“, stieß Craig hervor.

      Bount merkte, wie sein Kopf sich aufklarte. Er erhob sich. Diesmal ging es schon besser, obwohl ein Hauch des Schwindelgefühls erneut spürbar wurde. Bount ging vorsichtig zur Tür. Craig stand auf und folgte ihm. Bount ging in die Küche, hielt den Kopf unter den aufgedrehten Kaltwasserstrahl der Spüle, füllte sich ein Glas mit Wasser und leerte es mit langen, durstigen Zügen. Er stellte es ab und wandte sich um. Craig lehnte am Rahmen der Tür, die Waffe schussbereit in der Hand.

      „Sie haben Angst“, erkannte Bount.

      „Kann schon sein“, sagte Craig, „aber ich bin dabei, sie mir zu nehmen.“

      Bount wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Craig war ein athletisch gebauter Mann von schätzungsweise 48 oder 50 Jahren. Er hatte ein markantes Gesicht mit kleinen, weit auseinanderstehenden Augen. Es war kein sympathisches Gesicht. Es wirkte arrogant, verkniffen und bösartig. Das blonde Haar trug er im Bürstenhaarschnitt.

      „Wollen wir nicht zurück ins Wohnzimmer gehen?“, fragte Bount.

      „Soll mir recht sein.“

      Bount ging an Craig vorbei und verzichtete darauf, dem Gegner eine Kostprobe seiner Judo und Karatekünste zu liefern. Zwar war der Kopf jetzt klar, aber seine Reflexe hatten möglicherweise noch nicht den gewohnten Standard erreicht, außerdem lag Craigs Finger am Druckpunkt, und es wäre schlechthin selbstmörderisch gewesen, ihn herauszufordern.

      Sie nahmen im Wohnzimmer Platz, jeder in dem Sessel, den er vor dem Küchenbesuch eingenommen hatte.

      „Ihr Diener sagte mir, dass Sie mich erwarten“, sagte Bount. „Warum der ungewöhnliche Empfang?“

      „Ich warte seit Jahren auf Sie. Als ich Sie durch den Garten auf das Haus zukommen sah, als ich die Blicke bemerkte, mit denen Sie die Umgebung musterten, wusste ich - das ist er!“

      „Das ist wer?“

      „Ich habe Ihnen die Brieftasche abgeknöpft. Sind Sie wirklich Privatdetektiv?“

      Bount griff sich unwillkürlich an den Sakko.

      „Ja, das bin ich“, sagte er.

      „Eine hervorragende Tarnung!“, höhnte Craig. „Aber nicht gut genug, um mich zu bluffen.“

      „Wo ist Ihre Frau? Billigt sie Ihr merkwürdiges Treiben?“, wollte Bount wissen.

      „Jetzt stelle ich die Fragen. Haben Sie Leo auf dem Gewissen?“

      „Leo Conroy?“ Bount schüttelte den Kopf. „Oh nein, aber ich beginne zu begreifen, was Sie bewegt.“

      „Sie wissen verdammt gut, was mich bewegt!“, explodierte der Hausherr.

      „Sie haben Angst. Angst vor der Rache des Mannes, der den Henker kassierte“, sagte Bount. „Sie halten mich für diesen Mann. Sie befinden sich im Irrtum. Ich wurde von Mister Preston dazu engagiert, den Rächer zu finden.“

      „Mir können Sie viel erzählen“, spottete Craig.

      „Rufen Sie ihn an!“

      „Wen?“

      „Preston natürlich. Er wird Ihnen sagen, wer ich bin“, meinte Bount.

      Craig runzelte die Augenbrauen und überlegte, dann erhob er sich. Er trat ans Telefon, legte die Waffe griffbereit daneben, tippte eine Nummer herunter, die er dem am Apparat liegenden Merkblock entnahm, wartete ein paar Sekunden und sagte dann: „Hallo, Ron. Hier spricht Hank. Ja, Hank Craig. Ich habe mir da einen komischen Vogel eingefangen. Er kreuzte gegen Zehn hier auf. Ich fand nicht nur die Besuchszeit seltsam, mir kam sein ganzes Auftreten komisch vor. Ich habe ihm eins über den Schädel gezogen. Er nennt sich Reiniger. Bount Reiniger. Angeblich Privatdetektiv. Er behauptet ...“

      Craig unterbrach sich und hörte auf das, was der Teilnehmer ihm zu sagen hatte. Craigs Gesicht wurde dabei lang und länger.

      „Ein Irrtum“, murmelte er schließlich. „Na ja, das kann ja passieren. Aber Sie werden verstehen, dass ich nervös bin. Nervöse Leute reagieren zuweilen unkontrolliert. Danke, Ron. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.“ Er legte auf und schüttelte den Kopf. „Das haut mich um, wirklich.“ Er lachte kurz. Es klang nicht sehr lustig. Er kehrte zu seinem Sessel zurück. Den Revolver ließ er neben dem Telefon liegen. Mit einem Seufzer ließ er sich in das bequeme Sitzmöbel fallen. „Es ist schon zum Schreien“, sagte er. „Sie kommen her, um mir zu helfen, und ich schicke Sie ins Reich der Träume. Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Aber versetzen Sie sich einmal in meine Lage. Ich warte seit Jahren darauf, dass etwas passiert. Ich weiß einfach, dass es kommen wird ... und ich weiß auch, dass die Stunde X zum Greifen nahe ist. Als ich Sie sah, dachte ich, sie sei gekommen. Dementsprechend überreizt habe ich reagiert. Wenn Sie wollen, leiste ich Schadenersatz.“

      „Was СКАЧАТЬ