Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten. A. F. Morland
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Название: Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten

Автор: A. F. Morland

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745204445

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      12.

      STEVE MCCOY BLICKTE an der Fassade des Hauses hinauf. Es lag in einem guten Viertel und sah noch relativ neu aus. Hier also wohnte Kevin MacLaren, von Beruf Politiker und zurzeit unter Mordverdacht Untersuchungsgefangener der Stadt New York.

      Steve war schon früh hergekommen. Er hoffte, MacLarens Frau anzutreffen, ehe sie das Haus verließ. Denn mit ihr musste er unbedingt sprechen. Er studierte die Tafel mit den Namen der Mieter und ließ sich dann vom Lift nach oben tragen.

      Er drückte auf die Klingel, und es dauerte fast dreißig Sekunden, bis sich die Tür langsam öffnete. Es war nicht Joan MacLaren, die ihm öffnete. Delmontes käsiges Gesicht sah ihm ängstlich entgegen.

      „Wir kaufen nichts“, sagte er missmutig.

      Steve machte einen Schritt nach vorn und legte eine Hand auf die Tür.

      „Ich will Ihnen nichts verkaufen.“ Er drückte Delmonte mit Leichtigkeit von der Tür weg und drängte in die Wohnung.

      „He! Was erlauben Sie sich? Verlassen Sie sofort diese Wohnung!“ Delmonte gab sich empört, konnte seine Furcht aber nicht verbergen. Er war das personifizierte schlechte Gewissen. Ohne weitere Gegenwehr trat er zurück und ließ Steve McCoy nähertreten.

      Steve beschloss, gleich aufs Ganze zu gehen. Mit Überraschung und Einschüchterung kam man bei diesen Typen am weitesten.

      „Sind Sie allein?“

      Delmonte nickte überrascht. „Ja. Mister MacLaren ist – äh ...“

      „Ich weiß, wo er ist. Und seine Frau?“

      „Sie ist bei ihm. Sie ist heute schon sehr früh zu ihm gefahren. Und sonst ist niemand hier. Was wollen Sie denn von mir?“

      Steve betrachtete ihn abschätzend, und der andere wurde nervös.

      „Verdammt noch mal, so antworten Sie doch endlich. Das ist Hausfriedensbruch!“

      Plötzlich schien ihm eine Idee zu kommen, und er wurde ganz kleinlaut. „Polizei?“, fragte er leise.

      Steve antwortete nicht und ging ins Wohnzimmer. Er stellte sich ans Fenster und blickte auf die Straße hinunter.

      „Mister Delmonte, Sie haben merkwürdige und außerdem gefährliche Bekannte“, bemerkte er sanft.

      Er spürte, dass der andere den Atem anhielt.

      „Wie meinen Sie das?“

      Steve fuhr herum. „Lassen Sie das alberne Spiel. Wer hat Sie beauftragt, die grüne Mappe aus MacLarens Unterlagen zu nehmen, und wie viel haben Sie dafür bekommen? Diese Papiere sind in den falschen Händen ein weiterer Beweis für MacLarens Schuld, das ist Ihnen doch klar? Also? Antworten Sie!“

      Delmonte wurde wachsbleich. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen. Er wich langsam zurück, bis er sich an einem Tisch festhalten konnte.

      „Ich weiß nicht, wovon Sie reden“, flüsterte er.

      Steve McCoy trat einen Schritt auf ihn zu und packte ihn an den Aufschlägen. „Sie wissen sehr genau, wovon ich rede. Gestern Abend haben Sie eine bestimmte Mappe an zwei Typen übergeben, die man unschwer als Gangster übelster Sorte erkennen konnte. Dafür haben Sie einen Umschlag mit Geld bekommen.“

      „Ja, ja, aber das ist doch harmlos“, stammelte Delmonte. „Das war eine kleine Gefälligkeit. Das hat nichts zu bedeuten! Das waren Parteifreunde von MacLaren, die sich für ein Referat interessierten. Da ist doch nichts dabei! Und das Geld waren Schulden, die mir bei dieser Gelegenheit zurückgezahlt wurden.“

      „Mit Ausreden sind Sie ja schnell bei der Hand.“ Steve schüttelte den anderen leicht und ließ ihn schließlich los. Er konnte ihm nichts beweisen, und Delmonte hatte überraschend schnell reagiert.

      „Ihr Boss wird sich wahrscheinlich für diese Art von Parteifreunden bedanken“, sagte Steve. „Solche merkwürdigen Geschäfte zahlen sich selten aus. Daran sollten Sie denken, wenn Sie das nächste Angebot dieser Art bekommen. Und das kommt bestimmt, denn leider haben Ihre Parteifreunde die Mappe wieder verloren, und das ist sicher sehr ärgerlich für sie.“

      Delmonte bewegte den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. Er wollte etwas sagen, brachte aber nichts heraus.

      In diesem Moment ging die Tür auf. Joan MacLaren stand auf der Schwelle. Langsam zog sie ihre Handschuhe aus und betrachtete die beiden Männer von oben bis unten.

      „Ich wusste nicht, dass Sie Ihren Besuch in unserer Wohnung empfangen, Delmonte.“ Ihre Stimme klirrte wie Eis.

      „Das ist nicht mein Besuch“, antwortete Delmonte hastig. „Er wollte eigentlich zu Ihnen. Ich habe ihm ja gesagt, dass niemand hier ist. Er hat sich noch nicht mal vorgestellt.“ Langsam zog er sich zurück.

      Die Frau gab die Tür frei und ließ Delmonte durch. Er schien erleichtert, als er den Raum verlassen konnte.

      Sie musterte Steve abschätzend, warf Handschuhe und Tasche auf einen Stuhl und setzte sich auf eine zierliche Couch.

      „Dort drüben stehen Getränke“, sagte sie und deutete auf die Bar.

      Steve rührte sich nicht und betrachtete sie schweigend.

      „Ich glaube, ich weiß, wer Sie sind“, sagte sie schließlich. „Sie arbeiten für meinen Mann, um seine Unschuld zu beweisen, was nicht ganz einfach sein dürfte. Er scheint großes Vertrauen zu Ihnen zu haben.“

      Steve verriet sein Erstaunen nur mit einem leichten Runzeln der Stirn. Ihr Mann hatte ihr offenbar einiges erzählt – wenn auch nicht alles. Er verspürte kein Bedürfnis, ihr die ganze Wahrheit mitzuteilen. Sollte sie ihn einfach für einen Privatdetektiv oder etwas Ähnliches halten.

      „Wundern Sie sich darüber, dass ich alles weiß?“ Sie lächelte überlegen und arrogant. „Sie müssen wissen, dass mein Mann mir alles erzählt, wenn ich ihn danach frage. In dieser Beziehung ist er ganz anders als ich.“

      Steve nickte leicht. „Das ist wohl so.“

      Er wandte sich ab und ging zur Bar. „Was wollen Sie trinken?“

      „Einen Bourbon mit Soda, bitte. Nehmen Sie sich, was Sie mögen.“

      Steve mixte ihr den Drink. „Um diese Zeit trinke ich noch nichts. Ich muss tagsüber arbeiten.“

      Sie sah ihn spöttisch an und hob ihr Glas.

      „Auf Ihren Erfolg, Mister McCoy!“

      Er nickte ihr zu. „Ich habe eine interessante, wenn auch einseitige Unterredung mit Mister Delmonte gehabt. Immerhin hat er ein schlechtes Gewissen.“

      Sie fuhr hoch. „Was wollen Sie damit sagen? Meinen Sie etwa, ich sollte auch ein schlechtes Gewissen haben? Ich habe weder Sprengladungen versteckt noch jemanden umgebracht. Ich ahnte nicht, dass mein Mann solche СКАЧАТЬ