Название: Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745204445
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Delmonte war MacLarens Assistent. Gleich nach seinem College Abschluss hatte er beschlossen, die politische Laufbahn einzuschlagen. Er hatte sich alles viel einfacher vorgestellt, und dass seine Karriere nicht schneller verlief, machte ihm schwer zu schaffen. Nach sechs Jahren war er immer noch Assistent, und MacLaren war noch nicht Senator. Washington und das Weiße Haus waren weit. Wenn beides nicht in zu weite Ferne rücken sollte, musste bald etwas geschehen.
Eine Bewegung an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte auf und erkannte Joan MacLaren. In einem bis zur Hüfte geschlitzten Kaminkleid lehnte sie an der Tür und betrachtete ihn spöttisch.
„Der Sessel ist noch viel zu groß für Sie“, sagte sie langsam.
Delmonte lief rot an, und sein pickliges Gesicht zuckte nervös. Er stand hastig auf und stolperte beinahe über die Beine des Sessels.
„Ich habe nur nachgesehen, ob etwas auf dem Schreibtisch liegt, das unbedingt erledigt werden muss.“
Sie lächelte und fixierte den schmächtigen kleinen Kerl, den sie wegen seiner kümmerlichen Figur und seines unsicheren Blicks verachtete. Sie wusste genau, dass er sie heimlich mit seinen Blicken verschlang. Es machte ihr Spaß, ihn aufzuregen, denn er würde es nie wagen, sie zu belästigen.
Mit leichten Schritten kam sie näher und beugte sich vor. Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf, als ihre festen Brüste vor ihm schwebten.
„Sie haben wieder geschnüffelt“, sagte sie leise. „Weder mein Mann noch ich schätzen das. Selbst wenn Kevin zurzeit nicht da ist, sollten Sie vorsichtig sein. Sie werden nie so sein wie er. Sie werden immer ein kleines Licht bleiben.“
Aufreizend langsam drehte sie sich um und ging wieder zur Tür. Delmonte starrte ihr nach, wobei er sich an der Schreibtischplatte festklammerte. Er wusste nicht, genau, ob er sie liebte oder hasste. Nur eines wusste er genau: Eines Tages würde er sie kriegen, ob sie wollte oder nicht.
Er ließ sich wieder in den Sessel sinken und dachte nach. Sie liebte ihren Mann nicht besonders, das war klar. Und dass sie engen Kontakt zu Carruthers hatte, war offensichtlich. Er musste unbedingt mehr darüber erfahren, denn eines Tages würde er dieses Wissen gebrauchen können.
Aber zuerst kam die Arbeit. Er zog die mittlere Schreibtischschublade auf und wühlte in den Papieren herum. Da war es!
Er legte die grüne Mappe auf den Schreibtisch und schlug sie auf. Kevin MacLaren hatte das Memorandum vor einigen Monaten verfasst. Darin war sein Programm für den Fall festgelegt, dass er Senator Clarks Nachfolger werden würde.
Delmonte hatte keine Ahnung, warum sein Auftraggeber gerade dieses Papier brauchte. Aber man hatte ihm genaue Instruktionen gegeben. Und vor allem hatte man ihm tausend Dollar versprochen. Es war ein großer Betrag für die lächerliche Aufgabe, diese grüne Mappe aus dem Schreibtisch zu holen, zumal MacLaren jetzt im Untersuchungsgefängnis saß. Er schloss die Schublade wieder und blickte auf seine Uhr. In wenigen Stunden würde er die Mappe übergeben und sein Geld erhalten.
Delmonte grinste verschlagen.
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9.
STEVE MCCOY SCHÜTTELTE dem Mann wortlos die Hand und setzte sich auf den Stuhl neben Dr. Highwood. Das Besuchszimmer im Untersuchungsgefängnis bot einen tristen Anblick: grau gestrichene Wände, eine von Kratzern übersäte Tischplatte und die typischen Metallstühle der staatlichen Institutionen.
Kevin MacLaren sah schlecht aus. Sein Gesicht war blass, und er hatte tiefe Ringe um die Augen. Er wirkte müde und erschöpft.
„Sie wollen mir helfen?“, begann er.
Steve nickte. „Erzählen Sie, was passiert ist. Dann werde ich Ihnen sagen, wie wir weiter verfahren.“
„Ich fürchte, in meinem Fall stehen Chancen nicht sehr gut. Alle Indizien sprechen gegen mich, und die Polizei wird das Verfahren bald abschließen.“
Steve lehnte sich zurück. „Hören Sie zu, Mister MacLaren. Es interessiert mich nicht, was die Polizei in Ihrem Fall zu tun gedenkt. Ich will mir mein eigenes Urteil bilden, und das kann ich nur, wenn Sie alle meine Fragen wahrheitsgetreu beantworten, auch dann, wenn Sie sich vielleicht durch die Antworten belastet fühlen.“
MacLaren zuckte mit den Schultern. „Nun gut, fragen Sie.“ Er warf einen schnellen Seitenblick zu seinem Anwalt, aber Highwood nickte nur leicht mit dem Kopf.
„Welchen Nutzen haben Sie von den beiden Verbrechen, für die man Sie verantwortlich macht?“, fragte Steve.
MacLaren zögerte einen Moment und erklärte mit leiser Stimme: „Motive gibt es genug. Durch die Ausschaltung von Senator Clark wird die Nachfolgefrage akut. Jeder weiß, dass ich mich seit Jahren darum bemühe. Durch den Tod meiner Schwester erbe ich ein nicht unbeträchtliches Vermögen. Es ist allgemein bekannt, dass ich selbst nicht gerade reich bin.“
„Wie kommt Ihre Pistole in das Zimmer Ihrer ermordeten Schwester?“, unterbrach ihn Steve McCoy. „Und wie kommen Ihre Fingerabdrücke an die Zündanlage der Sprengladung in Senator Clarks Wagen?“
MacLaren blickte ihn unbewegt an. „Wenn ich das wüsste! Ich fasse täglich so viele Dinge an, dass es kein Problem ist, mir bei irgendeiner politischen Veranstaltung einen bestimmten Gegenstand in die Hand zu drücken, an den ich mich später nicht erinnern kann. Und die Pistole? Ich habe sie seit Wochen nicht in der Hand gehabt. Aber meine Fingerabdrücke sind natürlich drauf. Sie liegt normalerweise in einer Schublade in meinem Schlafzimmer.“
„Das heißt, diese sogenannten Beweisstücke können ohne große Schwierigkeiten manipuliert worden sein?“
MacLaren nickte entschlossen. „Der Meinung bin ich allerdings. Auch der Polizei-Lieutenant scheint sich seiner Sache nicht ganz sicher zu sein. Bei den Verhören zog er diese Möglichkeit in Betracht.“
„Dann ergeben sich als Nächstes zwei Fragen“, stellte Steve fest. „Erstens: Wer hat ein Interesse daran, Sie zu belasten. Und zweitens: Wer hatte die Möglichkeit, Ihre Fingerabdrücke zu beschaffen und an Ihre Pistole heranzukommen?“
„Ich habe eine Menge politischer Gegner. Es ist durchaus möglich, dass mich der eine oder andere aus dem Verkehr ziehen will. An meine Pistole konnte jeder heran, der in meinem Haus verkehrte. Und das sind eine ganze Menge Leute.
„Sie haben also keinen bestimmten Verdacht?“
„Nein. Ich möchte niemanden belasten, wenn ich es nicht beweisen kann.“ MacLaren sah etwas hilflos aus.
„Wie stehen Sie zu Ihrer Frau?“, fragte Steve weiter.
Dr. Charles Highwood sog scharf die Luft ein, sagte aber nichts. MacLaren schien irritiert und zögerte.
Ehe er den Mund aufmachte, erklärte Steve: „Danke, СКАЧАТЬ