Название: Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745204445
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Sein Arbeitgeber war das Department of Social Research in Washington, die Tarnbezeichnung einer geheimen Abteilung des Justizministeriums, die sich mit dem Kampf gegen das organisierte Verbrechen befasste. Dessen Feldagenten wie Steve McCoy auch arbeiteten meistens unter einer Tarnidentität, und sie besaßen zusätzlich einen größeren Handlungsspielraum als beispielsweise die Kollegen vom FBI.
Das Telefon klingelte. Er ließ es klingeln, doch als der Anrufer nicht aufgab, nahm er seufzend den Hörer auf. Er ahnte, dass dieser Griff zum Telefon eine Menge Unannehmlichkeiten bringen würde. Aber das war nun mal sein Beruf.
„Hier McCoy“, meldete er sich.
„Greene“, kam es kurz und knapp aus dem Hörer.
Steves Aufmerksamkeit war sofort geweckt. Colonel Alec Greene war Chef des Departments und damit sein Boss. Wenn er an einem seiner freien Tage anrief, konnte es sich nur um etwas Schwerwiegendes handeln. „Ich höre!“
„Es tut mir leid, dass ich Sie ausgerechnet heute stören muss, doch ich bin in New York. Wir treffen uns in einer Stunde in dem Restaurant am Bryant Park. Wir haben uns dort schon einmal getroffen.“
Er hatte aufgelegt, bevor Steve reagieren konnte. Und Leid tut es dir ganz bestimmt nicht!, dachte Steve.
Er brauchte mit dem Taxi eine knappe Stunde bis zu ihrem Treffpunkt. Das Restaurant befand sich am Ende des Bryant Park, direkt hinter dem Prachtbau der Bibliothek. Sein Boss war schon da. Steve erkannte von Weitem die breitschultrige Gestalt mit den eisengrauen Haaren. Und er war nicht allein!
„Nehmen Sie Platz, Steve.“ Der Colonel deutete auf seinen Gast. „Das ist Dr. Highwood, ein recht bekannter Anwalt in dieser Stadt. Er vertritt Kevin MacLaren, und der wiederum hat uns über das Justizministerium gebeten, seinen Fall zu untersuchen.
„Seinen Fall?“, fragte Steve mit hochgezogenen Augenbrauen.
Alec Greene nickte. „Er gilt als Nachfolger von Senator Clark und ist gestern verhaftet worden. Warum, wird Ihnen Dr. Highwood gleich erläutern. Der Fall ist jedenfalls politisch brisant und kann hohe Wellen schlagen. Man hat uns um Hilfe gebeten, da bei uns keine Informationen an die Medien durchsickern, die schon wie die Mücken um das Licht kreisen.“
Der Colonel winkte einen Kellner heran, und sie bestellten Kaffee.
Der Anwalt räusperte sich und begann: „Mein Name ist Highwood, und ich vertrete einen Klienten, der in einer bösen Klemme steckt.“
Steve betrachtete den Anwalt aufmerksam. Für seine Größe hatte Highwood eine Spur zu viel Fett angesetzt. Er sah nicht so aus, als sei er ein Anhänger von viel Bewegung an frischer Luft. Auch sein schwarzes dichtes Haar war für einen Anwalt etwas zu lang. Sein Blick hinter der dicken Hornbrille jedoch war scharf und durchdringend. Ein Mann, den man nicht unterschätzen durfte.
Steve lehnte sich zurück. „Erzählen Sie mir ihre Geschichte – oder den Fall, wenn es überhaupt ein Fall ist.“
Dr. Highwood lächelte schwach. „Ein Fall wird es ganz bestimmt. Ein Teil davon steht schon in der Zeitung.“
Er griff in seine Brusttasche und zog eine zerdrückte Zeitung hervor. „Die ist von heute Morgen. Lesen Sie selbst!“
Steve griff nach dem Blatt, das der Anwalt ihm hinhielt. Er las die klotzige Überschrift:
„Politiker unter Mordverdacht verhaftet!“
Rasch überflog er den Text:
„Unter dem dringenden Verdacht, seine Schwester ermordet zu haben, ist gestern der Politiker Kevin MacLaren verhaftet worden. MacLaren ist einer der Anwärter auf den Posten von Senator Clark, der vor wenigen Tagen bei einem Sprengstoffanschlag schwer verletzt wurde und sich seitdem im Krankenhaus befindet. Wie die Polizei mitteilt, gibt es Hinweise darauf, dass MacLaren an diesem Attentat beteiligt war. Auf dem elektrischen Zünder wurden seine Fingerabdrücke gefunden. Gestern Morgen wurde seine Schwester Barbara MacLaren tot aufgefunden. Sie wurde durch drei Schüsse aus unmittelbarer Nähe getötet. Die Tatwaffe, eine Armeepistole, lag unter dem Bett. Sie gehört ihrem Bruder, dessen Fingerabdrücke ebenfalls auf der Waffe sichergestellt wurden.
Der Verhaftete bestreitet in beiden Fällen energisch seine Schuld. Die Ermittlungen dauern an. Es wird erwartet, dass der Beschuldigte nur gegen eine sehr hohe Kaution auf freien Fuß gesetzt wird.“
Steve ließ das Blatt sinken.
„Kevin MacLaren“, murmelte er.
„Richtig.“ Der Anwalt nickte bekräftigend. „Die Sache sieht sehr mies aus, noch schlimmer, als aus diesen paar Zeilen hervorgeht. Es gibt für beide Fälle ein handfestes Motiv, und mein Mandant hat in beiden Fällen kein Alibi.“
„Reden Sie weiter. Das scheint in der Tat ein interessanter Fall zu sein“. Steve McCoy beugte sich vor. „Ich nehme an, dass Polizei und FBI ebenfalls ermitteln. Gibt es dort schon Erkenntnisse, die nicht in der Zeitung stehen?“
Der Anwalt hob die Schultern. „Das weiß ich nicht. Mein Klient hatte nur einen erlaubten Anruf, und er bat mich, das Justizministerium einzuschalten. Das habe ich getan, und wenig später hat mich Colonel Greene angerufen. Wir haben ein Treffen verabredet, und jetzt sitzen wir gemeinsam hier. Mit der Polizei habe ich noch nicht gesprochen.“
„Zu diesem Zeitpunkt gibt es eigentlich nur eine wichtige Frage“, mischte sich der Colonel ein. „Hat MacLaren die beiden Verbrechen begangen oder nicht? Die bisher vorliegenden Beweise sprechen nicht gerade für ihn.“
Highwood blickte ihn ernst an. „Ich kenne ihn sehr gut, und ich bin der festen Überzeugung, dass er es nicht getan hat.“
„Wann kann ich mit ihm reden?“, fragte Steve.
Highwood zuckte mit den Schultern. „Wann Sie wollen. Heute noch! Ich habe im Untersuchungsgefängnis jederzeit Zutritt. Außerdem will ich versuchen, ihn gegen Kaution freizukriegen. Vielleicht gelingt es mir, den Richter davon zu überzeugen, dass bei ihm keine Fluchtgefahr besteht.“
„Wieso können Sie so sicher sein, dass MacLaren die ihm zur Last gelegten Verbrechen nicht begangen hat?“
„Finden Sie es heraus. Mir scheint, dass man eine teuflische Falle aufgebaut hat, in die er ahnungslos hineingelaufen ist. Sie werden schon dahinterkommen, was ich damit meine.“
Steve sah den Anwalt nachdenklich an. „Sie sind sich Ihrer Sache ziemlich sicher, wie?“
„Allerdings.“
„Dann werden wir Ihren Mandanten gleich besuchen.“
„Ich danke Ihnen.“
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8.
NICHOLAS DELMONTE SAß in dem bequemen Drehsessel hinter dem Schreibtisch seines Arbeitgebers. Irgendwann, vielleicht schon sehr bald, würde er auch in so einem Sessel sitzen können. Er würde wie MacLaren mit vielen wichtigen СКАЧАТЬ