Die Abenteuer des Kapitän Hatteras. Jules Verne
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Название: Die Abenteuer des Kapitän Hatteras

Автор: Jules Verne

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Jules Verne bei Null Papier

isbn: 9783962817756

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СКАЧАТЬ ge­stran­de­ter Schif­fe ber­gen. Der Rest be­steht aus Schnee­hüt­ten, in wel­che die Es­ki­mos durch eine ein­zi­ge Öff­nung hin­ein­krie­chen.

      Ein großer Teil der Be­woh­ner war dem For­ward ent­ge­gen­ge­fah­ren, und mehr als ein Ein­ge­bo­re­ner fuhr in sei­nem fünf­zehn Fuß lan­gen und höchs­tens zwei Fuß brei­ten Ka­jak bis in die Mit­te der Bai.

      Der Dok­tor wuss­te, dass das Wort Es­ki­mo einen Men­schen be­zeich­net, der rohe Fi­sche isst; aber er wuss­te auch, dass die­se Be­nen­nung im Lan­de wie ein Schimpf­wort gilt, da­her ver­fehl­te er auch nicht, die Be­woh­ner »Grön­län­der« zu nen­nen.

      Und doch war an den öli­gen Rob­ben­fell­klei­dern und Stie­feln, an der schmut­zi­gen und übel­rie­chen­den Um­hül­lung, wel­che Män­ner und Frau­en nicht un­ter­schei­den lässt, leicht zu er­ken­nen, wo­mit die­se Leu­te sich nähr­ten; zu­dem wa­ren sie, wie alle Völ­ker, wel­che von Fi­schen le­ben, zum Teil vom Aus­satz be­fal­len, aber sie be­fan­den sich dar­um nicht eben üb­ler.

      Der lu­the­ri­sche Pfar­rer und sei­ne Frau, mit wel­chen der Dok­tor be­son­ders zu plau­dern sich ver­sprach, wa­ren auf ei­nem Aus­flug nach Pro­ven, süd­lich von Up­per­na­wik, so­dass er sich auf die Un­ter­hal­tung mit dem Gou­ver­neur be­schränkt sah. Die­ser obers­te Be­am­te schi­en nicht sehr ge­lehrt, zwar ver­stand er et­was mehr als ein Esel, aber des Le­sens war er nicht völ­lig kun­dig.

      Doch be­frag­te er ihn über Han­del, Ge­wohn­hei­ten und Sit­ten der Es­ki­mos und ver­nahm aus ih­rer Ge­bär­den­spra­che, dass die Rob­ben, nach Ko­pen­ha­gen ge­lie­fert, etwa vier­zig Pfund gal­ten, ein Bä­ren­fell mit vier­zig dä­ni­schen Dol­lar, ein blau­es Fuchs­fell mit vier, ein wei­ßes mit zwei bis drei be­zahlt wur­de.

      Der Dok­tor wünsch­te auch, um sich per­sön­lich zu un­ter­rich­ten, eine Es­ki­mohüt­te zu be­su­chen; man kann sich kaum vor­stel­len, wozu sich ein Ge­lehr­ter in sei­nem Wis­sens­drang ver­steht; zum Glück war die Öff­nung zu eng, so­dass er trotz al­lem Ei­fer nicht hin­ein­kom­men konn­te. Und das war auch bes­ser, denn es gibt nichts so Wi­der­li­ches als die­se An­häu­fung to­ter oder le­ben­der Ge­gen­stän­de, Rob­ben- oder Es­kimofleisch, fau­ler Fi­sche und stin­ken­der Klei­der, wo­mit eine Grön­län­der­hüt­te aus­ge­stat­tet ist; kei­ne Fens­ter für Luf­ter­neue­rung, nur oben an der Spit­ze ein Loch, wo­durch zwar der Rauch ab­zie­hen kann, nicht aber der Ge­stank.

      Fo­ker gab dem Dok­tor dies an, aber der wür­di­ge Ge­lehr­te groll­te doch sei­ner Be­leibt­heit; denn er hät­te gern selbst sich ein Ur­teil ge­bil­det.

      »Ich bin über­zeugt«, sag­te er, »dass man mit der Zeit sich dar­an ge­wöhnt.«

      Wäh­rend der eth­no­gra­fi­schen Stu­di­en die­ses letz­te­ren war Shan­don, sei­nen In­struk­tio­nen nach, be­schäf­tigt, sich Trans­port­mit­tel über das Eis zu ver­schaf­fen; er muss­te für einen Schlit­ten und sechs Hun­de vier Pfund be­zah­len, und auch da­für sie her­zu­ge­ben, mach­ten die Ein­ge­bo­re­nen Schwie­rig­kei­ten.

      Shan­don hät­te ger­ne den ge­schick­ten Hun­de­füh­rer Hans Chris­ti­an ge­wor­ben, wel­cher zur Ex­pe­di­ti­on des Ka­pi­täns Mac Clintock ge­hört hat­te, aber der­sel­be be­fand sich da­mals im süd­li­chen Grön­land.

      Dazu nun die Haupt­fra­ge des Ta­ges: Be­fand sich zu Up­per­na­wik ein Eu­ro­pä­er, der auf die Vor­über­fahrt des For­ward war­te­te? Hat­te der Gou­ver­neur Kennt­nis da­von, dass ein Frem­der, wahr­schein­lich Eng­län­der, sich in die­sen Ge­gen­den auf­hal­te? Wann hat­te er die letz­ten Ver­bin­dun­gen mit Wal­fisch­fah­rern oder an­de­ren Schif­fen?

      Auf die­se Fra­gen er­wi­der­te der Gou­ver­neur, dass seit län­ger als zehn Mo­na­ten kein Frem­der an die­ser Ge­gend der Küs­te ge­lan­det sei.

      Shan­don ließ sich die Na­men der zu­letzt an­ge­kom­me­nen Wal­fisch­fah­rer an­ge­ben; er kann­te kei­nen der­sel­ben. Das war zum Verzwei­feln.

      »Sie wer­den mir zu­ge­ben, Dok­tor, dass dies nicht zu be­grei­fen ist«, sag­te er zu sei­nem Ge­fähr­ten. »Nichts am Kap Fa­re­well! Nichts auf der In­sel Dis­ko! Nichts zu Up­per­na­wik!«

      »Fü­gen Sie mir nach ei­ni­gen Ta­gen noch dazu: Nichts in der Bai Mel­ville, lie­ber Shan­don, und ich wer­de Sie als al­lei­ni­gen Ka­pi­tän der For­ward be­grü­ßen.«

      Das Wal­fisch­boot kehr­te ge­gen Abend mit den Be­su­chern zur For­ward zu­rück; Strong hat­te sich, zum Be­huf neu­er Ge­rich­te, ei­ni­ge Dut­zend Eier von Ei­der-En­ten ver­schafft, wel­che zwei­mal so groß als Hüh­nerei­er und von grün­li­cher Far­be sind. So we­nig das war, so er­qui­ckend war es doch für die auf ge­sal­ze­nes Fleisch an­ge­wie­se­ne Mann­schaft.

      Land der Eskimos Land der Eskimos

      Der Wind wur­de am fol­gen­den Tag güns­tig, und doch gab Shan­don kei­nen Be­fehl un­ter Se­gel zu ge­hen; er woll­te noch einen Tag war­ten und, sein Ge­wis­sen zu be­ru­hi­gen, je­dem mensch­li­chen We­sen Zeit las­sen, sich zur For­ward ein­zu­fin­den; er ließ so­gar von Stun­de zu Stun­de den Sech­zehn­pfün­der ab­feu­ern, wel­cher in­mit­ten der Eis­ber­ge don­nernd wi­der­hall­te; doch hat­te dies nichts wei­ter zur Fol­ge, als dass Schwär­me von See­vö­geln da­durch auf­ge­scheucht wur­den. Wäh­rend der Nacht wur­den auch ei­ni­ge Ra­ke­ten in die Luft ge­las­sen, aber ver­geb­lich. Man muss­te sich zum Wei­ter­fah­ren ent­schlie­ßen.

      Am 8. Mai um sechs Uhr früh fuhr der For­ward mit vol­len Se­geln ab und ver­lor bald Up­per­na­wik mit sei­nen häss­li­chen Stan­gen­ge­rüs­ten, wor­an dem Ufer ent­lang Ein­ge­wei­de von Rob­ben und Bauch­stücke von Dam­hir­schen hin­gen, aus dem Ge­sicht.

      Der Wind weh­te aus Süd-Ost, und die Tem­pe­ra­tur stieg wie­der auf zwei­und­drei­ßig Grad (-0° hun­dert­tei­lig). Die Son­ne drang durch den Ne­bel, und die Eis­blö­cke wur­den un­ter ih­rer auf­lö­sen­den Ein­wir­kung et­was lo­cke­rer.

      In­des­sen übte der Re­flex die­ser blen­dend­wei­ßen Strah­len einen nach­tei­li­gen Ein­fluss auf das Ge­sicht ei­ni­ger Leu­te der Mann­schaft. Der Waf­fen­schmied Wol­s­ten, Grip­per, Clif­ton und Bell wur­den schnee­blind, eine im Früh­jahr sehr ver­brei­te­te Au­gen­krank­heit, wel­che bei den Eis­ko­mos häu­fig Blind­heit zur Fol­ge hat. Der Dok­tor riet der gan­zen Mann­schaft, be­son­ders aber den Kran­ken, an, sich das Ge­sicht mit ei­nem Schlei­er von grü­ner Gaze zu ver­hül­len, und be­folg­te zu­erst sei­ne An­ord­nung.

      Die von Shan­don zu Up­per­na­wik ge­kauf­ten Hun­de wa­ren ziem­lich wil­der Art, doch ge­wöhn­ten sie sich bald an das Schiff, und Ka­pi­tän Hund stand nicht übel zu sei­nen neu­en Ka­me­ra­den; er schi­en ihre Ge­wohn­hei­ten zu ken­nen. СКАЧАТЬ