Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry Rhodan
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Название: Perry Rhodan Neo Paket 24

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan Neo

isbn: 9783845397481

isbn:

СКАЧАТЬ und der jeweilige Status in der inoffiziellen oder selbst aufgestellten Hierarchie. Wie in jedem sozialen Gefüge waren Macht und Reichtum ganz oben und ermöglichten die Unterdrückung aller anderen. Wer im Contagiat von Gesetzen sprach, meinte selbst entworfene Regeln. Zum Richter konnte sich jeder aufschwingen, der genug Einfluss besaß.

      Deshalb wurde beispielsweise nicht jeder Mord überall auf dieselbe Weise geahndet und mit derselben Strafe belegt. Manche Hungernden wurden wegen eines einfachen Brotdiebstahls zu lebenslanger Sklaverei verurteilt, während etwa ein Reeder, der Tausende Beschäftigte hatte und ausreichend »Steuern« bezahlte, sogar bei einem Kapitalverbrechen mit einer milden Strafe davonkam.

      Wobei das nicht heißen musste, dass dies dem besagten Reeder überall gelang. Hatte er seine Tat dummerweise in einem System begangen, in dem er keinerlei Einfluss hatte, konnte es ihm durchaus passieren, dass er sich nur wenig später auf demselben Sklavenmarkt wiederfand wie der arme Brotdieb.

      Vergleichbare Strukturen kannte Rhodan auch aus historischen Epochen der Erde. Selbst in seinem Geburtsland hatte es solche Zeiten gegeben, wie etwa zur nostalgisch verklärten Zeit des »Wilden Westens«, wenn ein zuvor mittelloser Verurteilter wie Roy Bean nicht nur Saloonbesitzer wurde, sondern sich auch noch zum Richter aufschwingen konnte. Wobei Bean sogar eine der wenigen eher positiven Figuren in jenen anarchistischen Zeiten gewesen war, da er niemals ein Todesurteil vollstreckt hatte.

      Zumeist verliefen solche selbstgerechten Gerichtsbarkeiten jedoch weniger nachsichtig und glimpflich, die Strafen waren häufig grausamer als die Taten selbst.

      Bei all dem vergaßen die Herrschenden oft, dass sie nicht weniger Gefangene waren als die Unterdrückten. Sie hatten keine Aussicht, jemals frei zu sein, zu gehen, wohin sie wollten. Oder sie vergaßen es nie und suchten deshalb nach einem Ventil für ihre Frustration.

      So verhielt es sich vermutlich auch mit den Betreibern von Raumstationen wie Sukar Masir. Im Contagiat, wo es niemanden ohne Schmerzen gab, waren Wörter wie Gnade, Milde, Vergebung fremd oder nicht mal in Sprachschatz enthalten. Das gesamte Dasein, selbst eines Reichen, der keine Not leiden musste und sich alles Essen und jede Droge zur Schmerzbekämpfung leisten konnte, war vom Dunkelleben dominiert, das niemanden verschonte und seinen Opfern jegliche Hoffnung raubte, dass es jemals besser werden könnte.

      Es sei denn ...

      ... es kamen zufällig Menschen vorbei, die kein Dunkelleben in sich trugen und gesund waren, ein Wunder seit der Zeit des Ausbruchs der Seuche.

      Rhodan seufzte innerlich. Sie waren in den schlimmsten Schlamassel geraten, der nur möglich war, und hatten sich von den Druuwen überrumpeln lassen.

      »Da kommen wir wieder raus, Perry«, erklang Guckys tröstende Stimme. »Wie immer.«

      »Habe ich ...«

      »Deine Gedanken waren sehr laut, ja. Haben alles andere überlagert.«

      »Entschuldige – konzentrieren wir uns also wieder ganz auf die Mission.«

      *

      Gucky hatte sie beide zu einer unbelebten und nur matt ausgeleuchteten Stelle in der Ankunftshalle teleportiert, die mit Sitzen und einigen Getränke- und Imbissautomaten als Warteareal ausgestattet war. Genau wie Rhodan sich gedacht hatte, war die Stationsluft ein wenig dünn, aber gut atembar und mit wirksamen Filtern gereinigt, die Schwerkraft lag wohl bei etwa 0,95 Gravos.

      In der unmittelbaren Nähe hielt sich niemand auf, nachdem der momentan wohl berühmteste Besucher eingetroffen war.

      An den Wänden der Halle sah Rhodan ungefähr dreißig Schleusen auf Bodenniveau sowie nebeneinander und noch einige mehr auf drei Galerien, bei denen ebenfalls reger Verkehr herrschte. Ankommende und Abreisende wuselten durcheinander. Es war ein steter Strom, für den sich kaum jemand interessierte.

      Vor der Schleuse aber, durch die in seiner wuchtigen, roten Kampfrüstung soeben Zakhaan Breel schritt, herrschte ein heilloses Gedrängel.

      Mutmaßliche Reporter stürzten sich sofort mit schwebenden Kameras auf ihn und bestürmten ihn mit Fragen. Ihr Interesse galt überwiegend dem geheimnisvollen Kugelraumer und dessen unbekannter Herkunft.

      Der Rest waren Geschäftsleute, die Breel eine Unzahl Ideen zuriefen, wie man wechselseitig voneinander profitieren könne. Jeder wollte dabei der Erste sein.

      Perry Rhodan und Gucky näherten sich dem Pulk, niemand achtete auf sie. Ein wenig war der Terraner überrascht, dass Breel tatsächlich ganz allein hergekommen war. Zu dem Treffen ja – aber ganz ohne Leibwächter schon auf die Station selbst? Das war doch erstaunlich.

      »Er traut niemandem«, murmelte Gucky ihm zu. »Und er fühlt sich momentan sehr sicher. Aufgrund seiner Vorgespräche wird es niemand wagen, ihn anzutasten, solange die Dinge nicht geklärt sind. Wer Geschäfte mit ihm machen kann und so weiter. Erst danach wird das Hauen und Stechen beginnen.«

      »Und erpressbar wird die Piratensippe nicht sein, wenn er entführt wird«, überlegte Rhodan. »Seine Druuwen haben uns und die CREST II, das ist wichtiger als ein einzelner Angehöriger. Die werden ihn notfalls kurzerhand fallen lassen und ein neues Geschäft anleiern. Und der Preis wird mit jeder Erpressung steigen.«

      Sie schlenderten nicht zu schnell, nicht zu langsam umher, als ob sie auf jemanden warten würden. Wie Rhodan erhofft hatte, wurde Gucky keine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Im Gegenteil wichen die Leute eher aus, um dem vermeintlichen Shafakk nicht zu nah zu kommen. Der Anblick eines schwarzen Mausbibers war auf Sukar Masir also nichts Ungewöhnliches. Und Rhodan selbst fiel gleichfalls nicht auf, denn die meisten Humanoiden ringsum waren ebenso verunstaltet wie er.

      Selbst die wenigen anderen Wesen, die insektoider oder reptiloider Abstammung sein mochten, sowie die Mollusken, Amphibien und so weiter, bewegten sich ungelenk und schleppend. Alle waren mehr oder minder mit Geschwüren und Pestbeulen übersät, hinzu kamen eitrig gelbe Flecken oder Pflanzenbefall: Moose, Flechten, Pilze, Schwämme. Manche schienen sich sogar nach und nach in Bäume oder Büsche zu verwandeln.

      »Das hier wäre genau das Richtige für Ronald Tekener«, meinte Gucky. »Der kennt sich in so einem Milieu am besten aus.«

      »Stimmt«, sagte Rhodan. »Den habe ich seit der Kaperung nicht gesehen. Weißt du, was mit ihm passiert ist? Ob er vielleicht rechtzeitig in Deckung gegangen ist?«

      »Keinen Schimmer, Perry, tut mir leid.«

      Plötzlich entstand ein Tumult, jemand bahnte sich rücksichtslos einen Weg durch die Menge. Ein allgemeines Drängeln und Schubsen war die Folge, Flüche wurden laut. Dann tauchte ungefähr zehn Meter von Rhodan entfernt ein Humanoide auf, mit überlangen Armen und riesigen, lidlosen, schwarzen Augen in einem unverhältnismäßig kleinen Gesicht. Der Fremde wollte soeben die freie Fläche für einen schnellen Spurt nutzen, da sauste etwas leuchtend Grünes heran, schlang sich um seine dürren Beine und brachte ihn zu Fall.

      Der Humanoide brüllte auf, denn die Energiepeitsche versetzte ihm permanent Stromstöße. Er versuchte verzweifelt, sich zu befreien.

      Drei weitere Personen brachen durch die Menge, eine von ihnen hielt das Steuergerät der Peitsche. Sie waren ebenfalls Humanoide, von gedrungener, massiger Gestalt und in Tierfelle gehüllt, mit Tierköpfen nachempfundenen Helmen auf den Köpfen, sodass die feisten Gesichter kaum zu erkennen waren.

      »Ich habe nichts!«, heulte der Dünne. Wieder lieferten Rhodans und Guckys Translatoren eine perfekte Übersetzung.

      Der СКАЧАТЬ