Название: Perry Rhodan Neo Paket 24
Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan Neo
isbn: 9783845397481
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Der Pilot sagte ebenfalls nichts, sondern schloss den Eingang, ließ die Fähre aufschweben und schwenkte sie in Richtung der großen Prallfeldschleuse, hinter der ein Ausschnitt des Alls und einige Eskortsschiffe sichtbar waren.
»Irgendwas Neues?«, raunte Rhodan.
»Nein, die denken einfach zu unstrukturiert, obwohl sie an sich recht gut organisiert sind, wie ich finde. Breels Nervosität überlagert alles, und der Pilot konzentriert sich auf den Transport. Er will keinen Fehler machen. In unserer CREST II geht weiterhin alles durcheinander, wie die ganze Zeit schon. Die Druuwen sind hauptsächlich zugedröhnt und mit ihren Schmerzen beschäftigt, den mentalen Zustand unserer Leute kann ich am besten mit vor sich hin lallend bezeichnen. Es ist schwer, geordnete und freie Gedanken herauszufiltern. Da müssen wir uns einfach blind auf unsere Freunde verlassen.«
»Das tun wir ohnehin.«
Die Personenfähre glitt zügig auf die Ausflugschleuse zu und war einen Moment später draußen. Der Pilot ging in eine Kurve, er flog ein Stück an der Außenwand der CREST II vorbei. Das terranische 1500-Meter-Raumschiff präsentierte sich als riesiger Ball mit Bauchring, ein herausragender Anblick unter all den anderen, viel kleineren, unregelmäßig vieleckigen Raumern mit ihren chaotischen Aufbauten in der Nähe.
»Damit wird Breel enormes Aufsehen erregen, keine Frage«, stellte Rhodan fest. »Das wird seine Verhandlungsposition stärken.«
Dann wechselte die Fähre den Kurs, und schlagartig lag Sukar Masir vor ihnen, wie aus dem Nichts materialisiert. Es war eine Raumstation von gewaltigen Abmessungen, auf Rhodan machte sie den Eindruck einer klobigen Trutzburg. Welche ursprüngliche Form der Kern dieses gewucherten Gebildes einmal gehabt haben mochte, war nicht feststellbar. Denn es war mit Hunderten unterschiedlich langen Auslegern gespickt, die kreuz und quer ins All ragten, wo große und kleine Raumschiffe angedockt hatten. Dazwischen versteckten sich unüberschaubar viele Landeplattformen für Fracht- und Personenfähren. Auf der unteren Seite der Raumstation stach ein wohl drei Kilometer langer, vielfach gezackter und sich verjüngender Turm mit einer langen, dornartigen Spitze hervor.
Die gegenüberliegende Oberseite von Sukar Masir bestand aus gewaltigen, miteinander verbundenen und unüberschaubar verschachtelt wirkenden Aufbauten, die zumeist in mehrere Kilometer hohen Türmen endeten. Manche dieser Säulenkonstruktionen verjüngten sich wie auf der Unterseite, andere gingen in die Breite und waren mit zinnenartig wirkenden Strukturen bedeckt. Genau diese Bauten hatten Rhodan spontan den Begriff »Trutzburg« aufgedrängt.
Anderswo erhoben sich schätzungsweise hundert Meter breite und mehrere Hundert Meter hohe Wände, die sich wie Lamellen aneinanderreihten, mit Dutzenden Querverbindungen. In den wenigen Freiräumen und Schächten des Kolosses flogen Hunderte stationseigene Gleiter umher, die ihre Insassen oder Güter schnell von einem Abschnitt zum anderen brachten.
Die Station schimmerte in einem leuchtenden Blau; ob das ein Anstrich oder die natürliche Farbe der Metalllegierung war, konnte Rhodan nicht beurteilen. Auch die kleinen Stationsfähren waren in diesem Blau gehalten sowie mit einem schwarzen Symbol versehen. Wahrscheinlich das Signet der Station. Hunderttausende hell erleuchtete Fenster blitzten wie winzige Sterne aus dem Blau hervor.
Eine Oase war diese Station allerdings – ob nun des Schicksals oder der Hoffnung, würde sich erweisen. Die meisten, die hierherkamen, dürften von Not getrieben sein, was von den Stationsverantwortlichen unter Garantie ausgenutzt wurde.
Rund um Sukar Masir herrschte lebhafter Schiffverkehr. Inmitten dieses Gewimmels schwebten auch ein paar große Raumfahrzeuge, die zu voluminös waren, um andocken zu können, und daher auf einer außen liegenden Parkposition bleiben mussten. Aber keines von ihnen wies die Dimension der CREST II auf. Zweifellos waren bereits Tausende begehrliche Blicke konkurrierender Piraten auf den einzigartigen Riesen gerichtet, und es wurden Pläne geschmiedet, wie man diesen Schatz der unwürdigen Breelfamilie abnehmen konnte.
»Funkkommunikation auf laut stellen!«, befahl Zakhaan Breel.
Der Pilot kam der Aufforderung nach, und sofort war die Kabine mit Stimmen erfüllt. Das Schott zwischen Frachtraum und dem Passagierareal war nicht schalldicht, daher musste Rhodan Guckys Hilfe nicht in Anspruch nehmen, um mithören zu können.
»BR-1, wir empfangen Sie, gehen Sie auf den angegebenen Korridor.«
»Station, bestätige, wir erreichen die Koordinaten in dreißig Sekunden.«
Es wäre ohne Flugleitkontrolle seitens der Raumstation sicherlich nicht einfach, sich im reinen Sichtflug kollisionsfrei durch das Verkehrsgewühl ringsum zu lavieren. Unzählige Raumfahrzeuge parkten im Nahbereich, andere waren ständig im An- oder Abflug.
»BR-1, wir haben Sie. Behalten Sie den Kurs und die Geschwindigkeit bei.«
»Verstanden, Station.«
Die vergleichsweise winzige Personenfähre flog zwischen mehreren Raumern hindurch und ließ die eigene Flotte immer weiter hinter sich, während die schimmernde Station in nahezu greifbare Nähe rückte. Weitere Einzelheiten wurden sichtbar, und Rhodan gewann den Eindruck, dass die Konstruktion womöglich bereits mehrere Jahrhunderte alt war.
Auch die anderen Schiffe, an denen das Zubringerboot teils recht dicht vorbeihuschte, wurden nun besser erkennbar, und es zeigte sich, dass die meisten in einem ziemlich desolaten Zustand waren. Die Aufrechterhaltung der Bordtechnik verschlang vermutlich solche Summen, dass die Besatzungen auf das Äußere kaum mehr achten konnten. Da gab es viele blinde Stellen im sonst glänzenden Rumpfmetall, Dellen, Schrammen, sogar notdürftig geflickte Löcher. Nicht wenige Raumfahrzeuge sahen aus, als wären sie aus verschiedenen Wracks zusammengezimmert.
»BR-1, ist Zakhaan Breel an Bord?«
»Ja, das bin ich«, antwortete der Druuwe.
Ein Holo leuchtete auf, in dem das Gesicht eines kahlköpfigen, blauhäutigen Humanoiden mit wulstigen, knallroten Lippen und kleinen, hellgrünen Augen erschien.
»Ich wollt's nicht glauben!« Der Fremde lachte dröhnend. »Bist du's wirklich, Roter?«
»Kein anderer, Kelechie. Ich dachte mir schon, dass du dich als Erster meldest.«
»Na, was denn sonst? Was ist das für ein Kugelding, das du da mit dir führst – funktioniert das?«
»Das hat sich ja schnell herumgesprochen.«
»In den Markthallen wird es großformatig gezeigt, und alle glotzen darauf. Glaubst du ernsthaft, dass so etwas geheim bleibt? Wahrscheinlich hast du das sogar selbst inszeniert, eitel, wie du bist.«
»Es schmeichelt mir, das gebe ich zu«, räumte Breel ein. »Und um deine Frage zu beantworten: Ja, das Kugelding, wie du es bezeichnest, funktioniert. Und es gehört mir.«
»Aber du wirst es doch nicht behalten, oder?«, fragte Kelechie rundheraus.
»Ich habe mich noch nicht entschieden.«
»Wie bitte? Bist du in der Position, darüber entscheiden zu können?«
»Mach dich nicht lächerlich, Kelechie! Natürlich kann ich das. Ich erwäge, es zu meinem Flaggschiff zu machen.«
Der Blauhäutige wirkte zuerst verblüfft, СКАЧАТЬ