Doktor Dolittles Zirkus. Hugh Lofting
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Doktor Dolittles Zirkus - Hugh Lofting страница 7

Название: Doktor Dolittles Zirkus

Автор: Hugh Lofting

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9788726583885

isbn:

СКАЧАТЬ Sie für sich und Ihre Truppe verlangt haben. Ich lasse Sie Ihre Vorstellungen auf Ihre Weise machen, aber im übrigen habe ich hier zu bestimmen. Verstanden? Ich wünsche keinerlei Einmischung. Schlimm genug, daß der starke Mann auf der Krankenliste steht. Ich habe keine Lust, wegen Ihrer Sonntagsschulideen Bankerott zu machen, und damit basta.“

      Traurig verließ der Doktor das Zelt und ging zu seinem Wagen hinüber. Auf den Stufen saß der Katzenfuttermann und rauchte seine Abendpfeife. Neben ihm nagte Beppo, das alte Pferd, im Mondschein das magere Gras der Einfriedung ab.

      „Schöner Abend heute Morgen“, sagte Matthäus. „Sehen etwas verärgert aus, Doktor, stimmt was nich?“

      „Ja“, sagte Johann Dolittle und setzte sich traurig auf die Stufe über ihm. „Nichts stimmt. Ich habe soeben Blossom gebeten, ein paar Verbesserungen in seinem Zirkus einzuführen, aber er will nichts davon hören. Ich glaube, ich verlasse den Zirkus wieder.“

      „Immer mit die Ruhe, Doktor“, sagte Matthäus. „Sie haben ja kaum angefangen. Blossom weiß noch nich einmal, daß Sie die Tiersprache sprechen können. Zirkusse brauchen nich so schlimm zu sein. Sie wären der Mann, der einen neuen Zirkus leiten könnte. Einen saubern, ehrlichen, ganz besonderen Zirkus, den sich kein Mensch nich ungern ansehen würde, aber zuerst müssen Sie das Geld zusammenbekommen. Geben Sie nich so leicht alles wieder auf.“

      Doch der Doktor blieb sehr niedergeschlagen. Er meinte, er könne hier doch nichts nützen und auch nicht bleiben und das Unglück der Tiere mit ansehen. Er hätte sich nie auf einen solchen Handel einlassen sollen.

      In diesem Augenblick kam das alte Pferd Beppo, da es die Stimme seines Freundes erkannt hatte, näher heran und rieb sein Maul zärtlich an des Doktors Ohr.

      „Hallo“, rief Johann Dolittle, „Beppo, ich fürchte, ich werde dir nicht helfen können. Es tut mir leid, ich verlasse den Zirkus.“

      „Aber Doktor“, sagte das alte Pferd, „Sie sind unsre einzige Hoffnung. Grade heute habe ich gehört, wie der Elefant und das sprechende Pferd — das Pony, das bei der großen Aufführung mitwirkt — sich über Ihre Ankunft freuten. Haben Sie doch etwas Geduld. Man kann nicht alles in einer Minute ändern. Wenn Sie uns verlassen, werden unsre Wünsche nie erfüllt werden. Aber, wenn Sie dableiben, wissen wir, daß Sie binnen kurzem den Zirkus auf die richtige Weise leiten werden. Solange Sie da sind, haben wir keine Angst. Nur bleiben müssen Sie. Achten Sie darauf, was ich Ihnen sage: Der Tag wird kommen, wo der neue Zirkus, der Dolittle-Zirkus, der größte der Erde sein wird.“

      Der Doktor schwieg einen Augenblick, und Matthäus, der die Unterhaltung mit dem Pferd nicht verstand, wartete ungeduldig auf das, was der Doktor beschließen würde.

      Endlich erhob sich Johann Dolittle und wandte sich zum Wagen.

      „Sie bleiben doch?“ fragte der Katzenfuttermann ängstlich.

      „Ja, Matthäus“, sagte der Doktor, „ich muß ja wohl. Gute Nacht.“

      Ende der Woche war der Grimbledoner Jahrmarkt vorüber und der Zirkus zog in die nächste Stadt. Es war eine schwere Arbeit, den großen Zirkus und all die kleinen Buden und Zelte für eine lange Reise auf der Landstraße zusammenzupacken, und den ganzen Sonntag ging es auf der Zirkuswiese sehr geschäftig zu. Große und kleine Zelte wurden abgebaut und zusammengerollt, Stände auseinandergenommen und in Wagen verpackt. Der große Platz, der so bunt und fröhlich ausgesehen hatte, lag bald traurig und unordentlich da. Für die Tiere des Doktors war das alles neu, und obgleich Dab-Dab von der allgemeinen Unruhe des Packens mitergriffen wurde, freuten sich die andern an der Aufregung und dem Neuartigen dieses Aufbruches.

      Es belustigte sie aufs höchste, zu beobachten, wie sich die Zirkusleute veränderten, wenn sie ihre Bühnenkostüme ablegten und sich für die Reise anzogen. Göb-Göb war ganz verwirrt, denn es erkannte niemanden wieder. Der Clown rieb sich die Schminke vom Gesicht, Prinzeß Fatima legte ihre herrlichen Gewänder ab und sah wie eine achtbare, sonntäglich gekleidete Reinemachefrau aus. Der wilde Mann aus Borneo band sich Kragen und Schlips um und sprach ganz natürlich. Und die bärtige Dame nahm ihren Bart ab, faltete ihn zusammen und legte ihn in einen Koffer.

      Dann machte sich die lange Wagenreihe des Zirkus auf den Weg zur nächsten, fünfzig Meilen entfernten Stadt. Diese Reise konnte im Schritt natürlich nicht in einem einzigen Tag zurückgelegt werden. Nachts mußte man am Straßenrand oder an einem freien Platz lagern. So bot sich außer dem neuen Vergnügen, das Land bei Tag aus einem Haus auf Rädern zu sehen, noch die Aufregung, die Nacht auf Zigeunerart dort zu verbringen, wo einen grade die Dunkelheit überfiel. Jip machte es viel Spaß, die Ratten aus den Gräben längs der Landstraße aufzujagen, und oft pürschte er auf einer Wiese einer Fuchsspur nach. Der Zirkus kam so langsam vorwärts, daß dem Hund noch Zeit für eine Menge kleiner Abenteuer blieb. Göb-Göbs größtes Vergnügen war es aber, zu raten, wo sie wohl die Nacht zubringen würden.

      Dieses Haltmachen an einem Schlafplatz schien ihnen allen am meisten Freude zu bereiten. Wenn der Kessel über das Feuer am Wegrand gehängt worden war, wurde jeder vergnügt und gesprächig. Jips beide Freunde, der Hund des Clowns und Toby, der Hund vom Kasperle-Theater, schlossen sich abends, sobald der Zug halt machte, des Doktors Truppe an. Auch sie waren sehr dafür, Johann Dolittle solle die Leitung des Ganzen übernehmen oder selbst einen eigenen Zirkus gründen. Und wenn sie nicht den ganzen Kreis mit ihren wunderbaren Geschichten aus dem Leben eines Zirkushundes erheiterten, sagten sie dem Doktor immer wieder und wieder, ihrer Meinung nach würde ein richtiger Dolittle-Zirkus die Vollkommenheit selbst sein.

      Johann Dolittle hatte stets behauptet, es gäbe bei den Hunden genau ebensoviele, oder sogar noch verschiedenere Charaktere und Typen, wie bei den Menschen. Zum Beweis dafür hatte er ein Buch geschrieben, das er Seelenkunde der Hunde nannte. Die meisten Gelehrten hatten es verächtlich abgelehnt und gesagt, nur ein Hohlkopf könne über einen solchen Gegenstand schreiben. Aber das sagten sie nur, um zu verbergen, daß sie es nicht verstanden.

      Die beiden Hunde, Schwizzel, der Hund des Clowns, und Toby vom Kasperle-Theater, waren sehr verschiedene Charaktere. Schwizzel, der dem Äußeren nach nur ein ganz gewöhnlicher Köter war, hatte viel Humor. Er machte aus allem einen Scherz. Teilweise kam das von seinem Beruf — er half dem Clown, Leute zum Lachen zu bringen —, aber zum Teil erwuchs es auch aus seiner Lebensanschauung. Er erzählte dem Doktor und Jip mehr als einmal, wie er schon als kleines Hunde-Baby erkannt hatte, nichts in der Welt lohne es, ernst genommen zu werden. Er war ein großer Künstler und verstand stets jeden Spaß, selbst wenn er auf seine Kosten gemacht wurde.

      Toby, der andre Hund, war von seinem Freunde Schwizzel so verschieden wie nur möglich. Er war ein kleiner Hund, ein weißer Zwergpudel, und nahm sich selbst und das Leben sehr ernst. Sein hervorstechendster Charakterzug war seine Entschlossenheit, alles zu bekommen, was er haben wollte. Aber trotzdem war er nicht selbstsüchtig. Der Doktor sagte immer, diese verschmitzte Geschäftstüchtigkeit fände man bei den meisten kleinen Hunden, die ihre Kleinheit durch eine Extraportion Frechheit wieder wettmachen müßten. Als Toby das erstemal Johann Dolittles Truppe besuchte, sprang er sofort auf des Doktors Bett und machte es sich dort bequem. Die höchst empörte Dab-Dab versuchte, ihn wieder hinunterzuwerfen, aber er wich keinen Schritt. Er sagte, der Doktor habe nichts dagegen, und er sei der Besitzer des Bettes. Von da an belegte er immer, wenn er zu Besuch kam, diesen Platz im Wagen. Nur seine Frechheit hatte ihm dieses Vorrecht eingebracht. Er verlangte stets Vorrechte, und gewöhnlich bekam er sie auch.

      Aber eins hatten Toby und Schwizzel gemeinsam: das war der Stolz auf ihre persönliche Freundschaft mit Johann Dolittle, den sie für den größten aller Menschen hielten.

      An einem Abend hatte der Zug, wie gewöhnlich, am Rande der Landstraße haltgemacht. Ein nettes altväterliches Bauerngehöft lag in der Nähe, und Göb-Göb СКАЧАТЬ