Doktor Dolittles Zirkus. Hugh Lofting
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Название: Doktor Dolittles Zirkus

Автор: Hugh Lofting

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9788726583885

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СКАЧАТЬ und die ganze Zeit, während sie mit dem Zirkus herumzogen, blieb das Kasperletheater sein größtes Vergnügen. Es versäumte keine einzige Vorstellung, und obgleich immer das gleiche Stück aufgeführt wurde und es bald jedes Wort auswendig kannte, wurde ihm das Zuhören nie langweilig.

      Vor der nächsten Bude hatte sich viel Publikum versammelt, und Bauernjungen sahen erstaunt dem starken Mann zu, der riesige Gewichte in die Luft stemmte. Bei dieser Vorführung war keine Betrügerei, und Johann Dolittle schloß sich sehr interessiert dem Händeklatschen der erstaunten Menge an.

      Der Athlet war ein ehrlich aussehender Bursche mit starken Muskeln, und der Doktor gewann ihn sofort lieb. Eine seiner Nummern bestand darin, sich auf den Rücken zu legen und riesige Hanteln mit den Füßen in die Luft zu stemmen. Dazu war sowohl Gleichgewicht wie Kraft nötig, denn fielen die Hanteln herunter, verletzte man sich schwer. Als der starke Mann seine Beine endlich in eine aufrechte Stellung gebracht hatte und die Menge vor Bewunderung zu flüstern begann, gab es auf einmal einen lauten Krach. Ein Dielenbrett der Bühne hatte nachgegeben, und die riesigen Hanteln waren dem Mann auf die Brust gefallen.

      Die Menge schrie, und Blossom sprang aufs Podium. Nur der gemeinsamen Kraft von zwei Männern gelang es, die Hanteln von des starken Mannes Brust zu entfernen, aber selbst dann stand er nicht auf. Er blieb bewegungslos mit geschlossenen Augen und totenblassem Gesicht liegen.

      „Hol’ einen Doktor!“ rief Blossom dem Katzenfuttermann zu, „mach schnell, er ist schwer verletzt und bewußtlos, schnell einen Arzt!“

      Aber Johann Dolittle war bereits auf die Bühne geklettert und beugte sich über den Direktor, der neben dem verletzten Mann kniete.

      „Machen Sie mir bitte Platz, und lassen Sie mich ihn untersuchen“, sagte er ruhig.

      „Sie können ihm doch nicht helfen! Er ist schwer verletzt. Er atmet ganz schwer. Wir brauchen einen Arzt.“

      „Ich bin Arzt“, sagte Johann Dolittle. „Matthäus, laufen Sie zum Wagen und holen Sie mir meine schwarze Tasche.“

      „Sie, ein Arzt?“ rief Blossom und stand auf. „Ich dachte, Sie seien ein Herr Smith.“

      „Natürlich ist er Arzt“, rief jemand aus der Menge. „Es hat eine Zeit gegeben, wo er der beste in den ganzen westlichen Provinzen war. Ich kenne ihn. Er heißt Dolittle — Johann Dolittle aus Puddleby auf der Marsch.“

      DER DOKTOR IST ENTMUTIGT

      Der Doktor hatte festgestellt, die Hanteln hatten dem starken Mann zwei Rippen gebrochen. Aber bei Herkules’ überaus kräftiger Gesundheit prophezeite er, der Patient würde sich trotzdem schnell erholen. Der Verletzte wurde in seinem Wagen zu Bett gebracht, und bis zu seiner Genesung besuchte ihn der Doktor viermal am Tage und Matthäus schlief in seinem Wagen, um ihn zu pflegen.

      Der Athlet — sein Künstlername war Herkules — war Johann Dolittle dankbar und schloß sich ihm an und wurde ihm — wie man später sehen wird — sehr nützlich.

      Als der Doktor am ersten Abend seiner Zirkuslaufbahn zu Bett ging, wußte er, wenn er sich in Fatima, der Schlangenbeschwörerin, heute auch eine Feindin gemacht hatte, in Herkules, dem starken Mann, hatte er einen Freund gewonnen.

      Am nächsten Tag wurde das Stoßmich-Ziehdich zum erstenmal zur Schau gestellt, und viele Leute kamen, es anzusehen, denn ein zweiköpfiges Tier hatte man noch nie in einem Zirkus besichtigen können. Zuerst starb das arme Stoßmich-Ziehdich beinahe vor Verlegenheit und Schüchternheit, stets hielt es den einen seiner Köpfe unter der Streu versteckt, damit ihn nicht alle glotzenden Blicke trafen. Die Leute wollten aber dann nicht glauben, daß es mehr als einen Kopf hätte, und so mußte der Doktor es bitten, so gut zu sein, beide Köpfe sehen zu lassen.

      „Du brauchst ja die Leute nicht anzusehen“, sagte er, „sondern nur zu zeigen, daß du wirklich zwei Köpfe hast. Du kannst dabei ruhig dem Publikum von beiden Seiten den Rücken zuwenden.“

      Aber einige dumme Leute, selbst wenn sie jetzt die zwei Köpfe sahen, behaupteten noch immer, der eine Kopf sei falsch. Und sie stachen nach dem armen Tier mit Stöcken, um herauszufinden, ob ein Teil von ihm ausgestopft sei. Als zwei Bauernlümmel es eines Tages wieder taten, wurde das Stoßmich-Ziehdich wütend und stieß die beiden Quälgeister mit beiden Köpfen zugleich heftig in die Beine. So erhielten sie den sicheren Beweis, daß es am ganzen Körper echt und lebendig war.

      Sobald der Katzenfuttermann nicht mehr Herkules pflegen mußte und es seiner Frau überlassen konnte, übertrug der Doktor ihm die Wache beim Stoßmich-Ziehdich: er mußte versprechen, es nicht von dummen Besuchern belästigen zu lassen. Die ersten Tage waren für das arme Tier schrecklich gewesen. Aber als Jip ihm erzählte, wie viel Geld damit verdient wurde, beschloß es, um Johann Dolittles willen, weiter auszuhalten. Obgleich seine Achtung vor den Menschen immer mehr abnahm, gewöhnte es sich bald an die dummen Glotzaugen seiner Besucher und starrte aus seinen vier Augen mit furchtloser Überlegenheit und der Verachtung, die sie verdienten, auf sie zurück.

      Während der Vorstellung saß der Doktor auf dem vorderen Podium, nahm die Sechsgroschenstücke entgegen und lächelte jeden Besucher an, als wäre er ein alter Freund von ihm, der zu ihm in sein eigenes Haus käme. Und tatsächlich traf er auf diese Weise viele gute Bekannte wieder: die alte Dame mit dem Reißen, den Pfarrer Jenkyns, und außerdem eine Menge Nachbarn aus Puddleby.

      Die arme Dab-Dab hatte mehr zu tun als je. Zu ihrer Aufgabe, den Haushalt zu führen, kam noch hinzu, daß sie den Doktor stets im Auge behalten und oft ausschelten mußte, weil er, wenn sie nicht hinsah, die Kinder ohne Bezahlung hereinließ.

      Am Ende eines jeden Tages kam Blossom, der Direktor, um das Geld zu teilen. Tuh-Tuh, die Rechenkünstlerin, war immer dabei, wenn zusammengezählt wurde, um aufzupassen, daß der Doktor auch seinen richtigen Anteil bekam.

      Obgleich das Stoßmich-Ziehdich so beliebt war, wurde es dem Doktor bald klar, es würde eine ganze Weile dauern, bis er mit seinem neuen Beruf genug Geld verdient hätte, um dem Schiffer sein Boot zu bezahlen — ganz abgesehen von dem, was er für sich und den Unterhalt seiner Familie brauchte.

      Dies tat ihm recht leid, denn es gab im Zirkusleben eine Menge Dinge, die ihm nicht gefielen, und er hätte den Zirkus gerne wieder verlassen. Seine eigene Schau war eine ehrliche Angelegenheit, aber sonst wurde viel betrogen, und dem Doktor, der jeden Betrug haßte, war es unangenehm, zu einem nicht ganz ehrlichen Unternehmen zu gehören.

      Aber das, was den Doktor am meisten schmerzte, war die Verfassung, in der sich die Tiere befanden. In den meisten Fällen führten sie ein unglückliches Leben. Am Schluß seines ersten Zirkustages, nachdem die Besucher nach Hause gegangen waren und alle Zelte und Buden ruhig und verlassen dalagen, war er in die Menagerie zurückgekehrt und hatte dort mit den Tieren gesprochen. Fast alle hatten sich über etwas zu beklagen; ihre Käfige wurden nicht richtig sauber gehalten; sie hatten weder genug Bewegung noch Raum dazu, und einigen wurde Futter gegeben, das ihnen nicht schmeckte.

      Der Doktor hörte sie alle an und entrüstete sich so sehr darüber, daß er sofort den Direktor in seinem Privatwagen aufsuchte und ihm offen alle die Dinge sagte, die seiner Meinung nach geändert werden mußten.

      Blossom hörte geduldig zu und fing dann an zu lachen.

      „Aber, Doktor!“, rief er, „wenn ich das alles tun sollte, was Sie von mir verlangen, könnte ich ebensogut die ganze Geschichte aufgeben. Ich wäre dann nämlich sowieso ruiniert. Was, die Pferde pensionieren? Das Hurri-Gurri in seine Heimat zurückschicken? Die Leute dazu anhalten, den ganzen Tag die Käfige zu putzen? Besondre Nahrung kaufen? Die Tiere täglich СКАЧАТЬ