Название: Delicious 1 - Taste me | Erotischer Roman
Автор: Alice White
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Romane
isbn: 9783862777600
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»Das solltest du dir mal anschauen. Es ist wirklich gemütlich. Und so urig«, sagte sie und lächelte wieder ihr schönstes Leck-mich-Lächeln. Aus ihrem Mund klang unsere Restaurantbeschreibung regelrecht wie eine Beleidigung. Es war tatsächlich etwas urig. Was wohl daran lag, dass es nun mal ein umgebauter Pferdestall war. Was auch den Namen erklärte. Wenn man unser Restaurant betrat, hatte man wirklich das Gefühl, hinter einer der Trennwände auf ein Pferd zu stoßen. Der Architekt war bemüht gewesen, so viel wie möglich von der alten Struktur zu lassen. Was ihm, wie ich fand, wirklich gut gelungen war.
Ich wandte meinen Blick zu Heiner.
»Oh, und die Zimmer erst. Wirklich gemütliche Betten. Findest du nicht auch, dass Hotelbetten etwas Magisches an sich haben?« Ich legte meine Hand auf seinen Oberschenkel und schaute ihm verträumt in die Augen.
»Wein?!«, schrie Carina förmlich, als sie meine Hand in den Schritt von Heiner wandern sah. Der wiederum schreckte davon so sehr zusammen, dass er sein Glas umstieß, dessen Inhalt auf seine Hose tropfte.
»Oh je, welch ein Missgeschick. Ich mach das schon.« Ich griff nach dem Stapel Servietten, der in der Mitte des Tischs lag, und wollte sie gerade auf seinen Schoß pressen, als Heiner hektisch aufsprang.
»Carina, vielen Dank für die Einladung. Das werde ich sicher nicht so schnell vergessen. Ich ... Es hat mich gefreut.« Er drehte sich noch kurz zu uns um und verschwand dann im Flur. Carina warf mir erneut einen bösen Blick zu und folgte ihm bestürzt. Ich sah zu meinem Bruder. Er versuchte gerade, mit sich selbst auszumachen, ob er lachen oder mich tadeln sollte. Er kam nicht dazu, sich zu entscheiden. Carina kam wutentbrannt ins Wohnzimmer zurück.
»Das reicht. Ich habe es wirklich versucht, aber du bist einfach unmöglich. Was hat dir der arme Heiner nur getan, dass du ihn so behandeln musst?« Ich grinste unbeeindruckt.
»Nun, nach dem, was ich gefühlt habe, hat ihm meine Behandlung mehr als gefallen«, sagte ich provozierend.
»Genug, raus aus meiner Wohnung, du Flittchen.« Im gleichen Moment wie ihr das Wort über die Lippen kam, fiel ihr Blick auf André, der sie entsetzt anstarrte. Sie hielt sich erschrocken die Hand vor dem Mund.
»Tja, das ist wohl mein Stichwort«, meinte ich eher belustigt als beleidigt und schlug mir die Hände auf die Oberschenkel. André sagte nichts. Er drückte mich bloß entschuldigend und verschwand dann mit einem lauten Knall im Arbeitszimmer. Ich erhob mich triumphierend und ging auf Carina zu.
»Ich wette, er hat sich vorgestellt, es wäre deine Hand, die ihm den Schwanz massiert.« Ich griff nach meiner Tasche und trat zur Tür.
***
Auf der Straße atmete ich tief durch. Ich ging gerade in Richtung S-Bahn-Station, als ich eine Stimme hörte.
»Alex, warte.«
»Oh Gott, nein.« Heiner stand an der Laterne und zog nervös an einer Zigarette.
»Heiner, du bist ja noch hier.« Er kam unsicher auf mich zu und blieb dann gut anderthalb Meter vor mir stehen. Als ob ich ihn sonst beißen würde.
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, meinte er mit Hilfe suchendem Blick in meine Richtung. Ich wusste es auch nicht.
»Netter Abend vielleicht?«, scherzte ich.
»Soll ich dich nach Hause fahren?«, fragte er. Ich wollte gerade Nein sagen, als ich in seinen Augen sah, dass er noch Redebedarf hatte. Der arme Kerl. Heiner war eigentlich ganz süß. Auf eine etwas unbeholfene Art. Sein gekräuseltes Haar schmeichelte seinem schmalen Gesicht. Wobei seine Frisur ihn deutlich älter aussehen ließ, als er vermutlich war. Er war schon fast attraktiv, hatte allerdings einen grauenhaften Modegeschmack. Ausbaubar. Ich überlegte kurz, ob ich ihn mit nach Hause nehmen sollte. Entschied dann aber, es sein zu lassen. Er wirkte auf mich nicht, wie ein One-Night-Stand-Typ. Eher wie der Liebe-auf-den-ersten-Blick-Kerl und solche wurde man nach dem Sex nur schwer wieder los.
Wir fuhren durch die dunklen Straßen und schwiegen uns erst mal nur an. Als wir an einer roten Ampel hielten, schnallte Heiner sich plötzlich ab, um mich dann im Sturm zu küssen. Unkoordiniert grabschte er nach meinen Brüsten. Ich stieß ihn von mir weg.
»Sag mal, spinnst du? Was sollte das denn?«
Heiner starrte mich erschrocken an, als hätte ich gerade Bambis Mutter erschossen. Bevor er etwas sagen konnte, sah er die grüne Ampel und fuhr weiter.
»Mal ehrlich, Heiner.«
»Entschuldige«, stammelte er. »Ich dachte nur ...«
»Du dachtest, was? Oh, weil ich dir kurz dein bestes Stück getätschelt habe, darfst du gleich über mich herfallen, oder was?« Er öffnete den Mund, aber nichts kam heraus. »Eigentlich stehst du doch auf Carina. Wieso hast du dich überhaupt auf diesen Abend eingelassen?« Er schaute beschämt weg.
»Ich kann Carina einfach nichts abschlagen. Und ja, ich mag sie, ich dachte nur, ach, ich weiß auch nicht, was ich gedacht habe. Tut mir leid.« Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Zum Glück waren wir fast da.
»Da vorne kannst du anhalten«, meinte ich. Er parkte das Auto und drehte sich hektisch zu mir um. Im ersten Moment dachte ich, er wollte einen zweiten Angriff starten, aber er hielt inne und schaute mich traurig an. Ein kleines Häuflein Elend.
»Kann ich dich anrufen?«, fragte er schon beinah verzweifelt.
»Ich wüsste nicht, warum. Heiner, du scheinst ein netter Kerl zu sein. Aber ich hab wirklich kein Interesse an dir. Danke fürs Fahren.« Er wollte vermutlich noch etwas sagen, aber ich stieg aus dem Wagen und wünschte ihm alles Gute. Ich beobachtete, wie er um die Ecke bog, und ging dann nach oben.
***
»Guten Morgen, Alex. Und? Wie war dein Wochenende? Ist dir jemand Interessantes über den Weg gelaufen? Wenn nicht, könnte ich dir da jemanden empfehlen.« Hendrik griente mich keck an, während ich mir noch die Schürze richtig festband und meine Bluse glattstrich.
Im Gegensatz zu vielen anderen Uniformen, die ich schon hatte tragen müssen, war unsere doch recht ansehnlich. Weit entfernt davon, bieder oder altbacken genannt zu werden, aber doch beweglich genug, um darin arbeiten zu können. Abgesehen von den weißen Blusen, die für meinen Geschmack grundsätzlich mit zu viel Stärke behandelt wurden. Ich mochte unsere Arbeitskleidung. Eine schlichte weiße Bluse sowie eine hellgrüne Krawatte, auch für die Damen, ein knielanger schwarzer Rock und eine gleichfarbige Schürze mit grün aufgesticktem Restaurantnamen. Für meinen Geschmack könnte der Rock zwar etwas kürzer sein, aber ich fühlte mich wohl. Und auch die Herren machten eine außerordentlich gute Figur. Grundsätzlich fand ich, dass die Männer immer ein Stück weit besser ausstaffiert waren als die Frauen. Ach, ich stehe einfach auf Männer in Uniform.
Hendrik hob erwartungsvoll die Augenbrauen.
»Oh, mir ist tatsächlich was vor die Flinte gelaufen.« Ich musste ihm ja nicht sagen, wie mein Abend mit Heiner tatsächlich gelaufen war.
Ich griff an ihm vorbei zu den Handtüchern und streifte dabei seinen Unterarm. Es kribbelte. Sogar ziemlich heftig. Ich hielt die Luft an und spürte, wie sich die kleinen Härchen auf meinem Arm nahezu eins nach dem anderen aufstellten. Dass eine so leichte Berührung ausreichte, СКАЧАТЬ