Sinfonie der Lust | Erotischer Roman. Ayana Hunter
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Название: Sinfonie der Lust | Erotischer Roman

Автор: Ayana Hunter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Romane

isbn: 9783862774975

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СКАЧАТЬ draußen und nahm den weiteren Anfahrtsweg in sein Büro gerne in Kauf. Dafür wurde er mit einem atemberaubenden Blick über das Wasser und dieser idyllischen Abgeschiedenheit im Grünen entschädigt, die ihm so guttat und ihn vom täglichen Arbeitsstress abspannen ließ. Er hatte auch sein Keyboard aufgebaut und übte darauf die Songs für sein Repertoire. Einmal in der Woche zog er sich seinen weißen Smoking an, band sich eine schwarze Fliege um und setzte sich an den Flügel in der Bar des »Al Gusto«, eines Sternerestaurants an der Tauentzienstraße. Die paar Euro, die er sich dabei verdiente, spendete er der Musikschule, denn Geld war nicht der Grund für sein Engagement. Daran mangelte es ihm nicht, er wollte vielmehr seine Musik mit anderen Menschen teilen, den Applaus genießen und nicht nur für sich selbst im stillen Kämmerlein spielen.

      Die kleine Küchenzeile nutzte er, um sich, wenn er Lust darauf hatte, eine kleine Mahlzeit zu bereiten. Er liebte deftige Hausmannsgerichte. Heute hatte er sich Leber knusprig gebraten, mit Zwiebelringen und Kartoffelpüree. Ben hatte zwar für heute Abend seinen Besuch angekündigt, aber er wollte erst in einer Stunde kommen und bis dahin wäre er schon verhungert. Sein Freund hatte ihn noch nie hier draußen besucht, denn sie kannten sich seit dem letzten Herbst und er war erst in dieser Woche wieder hier eingezogen. Ben hatte ihm versprochen, das neue Notebook mitzubringen, damit er auch hier draußen online gehen konnte. In dieser Beziehung vertraute er voll und ganz auf Bens Know-how, denn er hatte von diesen Sachen keine große Ahnung. Er glaubte zwar nicht, dass er das Ding sehr oft benutzen würde, aber sein Kumpel hatte gesagt, es müsste sein. Heutzutage wäre man abgeschrieben, wenn man nicht jederzeit die Möglichkeit hatte, ins Internet zu gehen. Ben hatte ihn so lange bequatscht, bis er klein beigegeben hatte, und sein Freund hatte sich sofort angeboten, das beste Teil zu besorgen, das am Markt zu finden war.

      Ben erschien viel zu früh. Er klopfte zwei Mal an die Holztür und steckte den Kopf hindurch, über der Schulter trug er eine Tasche, die offenbar das neue Gerät enthielt. »Hey, Alter. Hier riecht es ja lecker!«

      »Komm rein«, nickte er ihm zu und machte eine einladende Geste. »Schau dich ruhig um!«

      »Ich muss schon sagen, du lebst hier wie die Made im Speck.«

      Marc wies mit der Gabel auf den freien Stuhl ihm gegenüber. »Setz dich, mach’s dir bequem, oder …«, er hatte in den Augen seines Kumpels das unstillbare Verlangen nach Leber mit Zwiebeln entdeckt. »Da oben im Schrank sind Teller und im Schubfach ist Besteck. Nimm dir, was du brauchst, ich gebe dir was ab. Ist sowieso viel zu viel für mich.«

      Als wäre er hier zu Hause, holte sein verfrühter Gast sich das Geschirr, setzte sich zu ihm an den Tisch und nahm sich ungefragt das größere Stück von seinem Teller. »Danke, sehr nett von dir. Ich hab’ aber auch einen Kohldampf.« Marc musste schmunzeln. Diese Unverfrorenheit hatte ihm von Anfang an imponiert. Er gab seinem Kumpel dann auch noch die größere Hälfte von seiner Püree-Portion ab und sie genossen das Essen im stillen Einvernehmen.

      »Und, was sagst du zu meiner kleinen Sommerresidenz?«

      »Na, ist ja ganz schnucklig«, bemerkte Ben kauend. »So ein richtig romantisches Liebesnest. Das ist die reinste Verschwendung bei dir.«

      Marc verdrehte genervt die Augen. Wann würde sein Freund endlich damit aufhören, ihn wegen seines eingeschlafenen Sexuallebens aufzuziehen? Er versuchte deshalb schnell, das Thema zu wechseln: »Nun zeig mal her, was du da Schönes aufgetrieben hast.«

      »Das Beste zurzeit auf dem Markt.« Ben betete die technischen Parameter runter, die ihn beeindrucken sollten. »Damit kannst du auch locker deine hungrigen CAD-Programme abfackeln oder dir Pornovideos in feinstem HD reinziehen.«

      »Hauptsache, ich komme ins Internet«, antwortete Marc, statt auf dessen Bemerkung einzugehen.

      »Und wollen wir den gleich ausprobieren?«, dabei hielt sein Freund den Karton mit dem Notebook in die Höhe, den er aus der Umhängetasche zog.

      Er antwortete nicht gleich, sondern forderte Ben mit einem Kopfschwenk Richtung Küchenzeile auf: »Mach dich erst mal nützlich und hol uns beiden ein Bier aus der Küche. Ach und bei der Gelegenheit kannst du gleich das Geschirr in die Spüle stellen.«

      Nachdem das erledigt war und sie sich mit den Flaschen zugeprostet hatten, hielt Ben nun nichts mehr davon ab, das Gerät auszupacken. Er hatte den Computer zu Hause schon fix und fertig eingerichtet, sodass er sofort einsatzbereit war. Er zeigte ihm alles, was er wissen musste und noch eine ganze Menge mehr. Viele dieser Details hatten Marc gar nicht interessiert, aber er wollte seinem Freund die Freude machen, so zu tun, als sei er ein aufmerksamer Zuhörer. Zwischendurch unterbrach er ihn ab und an mit einem »Prost«, wenn wieder ein Bier geleert und ein neues geöffnet worden war.

      »Warte, ich muss dir gleich mal was vorspielen.« Ben startete eine Software für Musikwiedergabe. Ein ohrenbetäubender Lärm erschallte aus den eingebauten Lautsprechern. »Ist das nicht geil? In dem Gerät ist ein super Soundsystem verarbeitet«, überschrie er das Geräusch, das Marc körperliche Schmerzen bereitete. Er verzog gequält das Gesicht: »Ja, schön laut ist es, aber was ist das nur für ein unglaublicher Krach?«

      »Psychokill, kennst du das etwa nicht?«

      »Nein, mach mal lieber was Humanes an.«

      »Banause, und so was behauptet, Ahnung von Musik zu haben«, empörte er sich, regelte die Lautstärke herunter und startete einen Musik-Mix mit radiokompatiblen Monsterhits.

      »Ich hab’ das in so einem Musikforum entdeckt«, fügte Ben hinzu.

      »Musikforum? Mit Musik hatte das aber nicht viel zu tun.«

      »Hey, das ist gerade total angesagt. Aber ich kann dich beruhigen, Metal ist da nur eine Nische. Die Leute tauschen sich über alles Mögliche aus. Jazz und Klassik auch, da gibt’s Musikrichtungen, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Ich glaub’, das wäre auch etwas für dich.«

      »Na ja, vielleicht schau’ ich mir das bei Gelegenheit mal an.«

      »Nein, nein, nicht irgendwann, wir machen sofort Nägel mit Köpfen. Sonst wird das sowieso nichts. Also legen wir dir gleich ein Profil an.«

      Marc seufzte. Wenn sein Freund sich so etwas in den Kopf gesetzt hatte, war er nicht davon abzuhalten.

      »Wie wollen wir dich nennen?«, fragte er und hatte bereits ein Registrierungsformular geöffnet.

      »Weiß ich doch nicht, wie wär’s mit Marc?«

      »Quatsch, du brauchst ’nen anständigen Nick. Ich nenne mich zum Beispiel ›Hammer‹. Da steh’n die Ladys drauf, ich habe sogar auch schon ein persönliches Groupie. Die ist ganz scharf auf mich.«

      Marc unterdrückte ein Lachen und grinste ungläubig. Das sah ihm ähnlich. Unter mangelndem Selbstbewusstsein hatte sein Kumpel wohl noch nie zu leiden gehabt. Aus den Lautsprechern ertönte jetzt ein alter Megahit von den Hooters.

      »Hey, ich hab’s«, Ben schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Du kennst doch den Song, der da läuft. Wenn ich meinem Englisch nur ein bisschen vertrauen kann, geht’s doch da um so einen Typen wie dich, der seiner alten Schnalle hinterherhängt und nicht von ihr loskommt.«

      »Nein, ich denke, das ist nur eine Metapher für seine Drogensucht«, belehrte er seinen Freund.

      »Drogensucht? Ha, das passt wie die Faust aufs Auge. Du bist doch immer noch süchtig nach dieser Juliette. Das ist doch deine Droge, von der du nicht loskommst.« In völlig falscher Tonlage grölte er mit: »… her kiss is her poison, СКАЧАТЬ