Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 288

Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ Teil der Residenz, in dem wir schließlich miteinander sprachen, war erstaunlich frei von allem Pomp. Die Möbel bestanden aus leicht duftendem Holz; in einem Holo, das eine ganze Wand erfüllte, drehte sich majestätisch das Rad Andromedas.

      »Der technischere Begriff dafür lautet Linearzonen-Passagen-Definitor. Der Schirm erlaubt es uns, Annäherungen von Flugobjekten im Linearraum zu entdecken und den Flug dieser Objekte zu unterbrechen. Auch Transitionen werden unterbunden. Ihr werdet uns nachsehen, dass wir nicht allzu sehr in die Einzelheiten gehen.«

      »Ihr habt die Sterneninsel isoliert«, stellte der Tamaron fest.

      »Wir haben sie gesichert«, verbesserte Rikmoon, die in einem Stuhl neben dem Kommandanten Platz genommen und ihre langen Beine übereinandergeschlagen hatte – effektvoll übereinandergeschlagen, wie ich den Sakkaden des Tamarons entnahm. Seine unwillkürlichen Augenbewegungen ließen keinen anderen Schluss zu: Die Frau interessierte ihn.

      Der Kommandant fuhr fort: »Wir haben dazu zwei alte Weltraumbahnhöfe der Andromeda-Nebenstrecken reaktiviert und umgebaut, außerdem etliche Dutzend Schaltstellen neu erbaut. Wer in deren Umfeld im Überlichtmodus operieren will, benötigt spezielle Zusatzaggregate, die Freischalter.«

      »Und das genügt, um eine Galaxis von der Größenordnung Karahols abzuschirmen?«

      Der Kommandant lächelte bescheiden. »Ich will nicht verhehlen, dass wir ein wenig technischen Beistand von anderen Sternenvölkern Karahols erhalten haben, ganz zu schweigen von der Unterstützung durch unsere onryonischen Partner, die sich, wie ihr sicher wisst, im Bereich der On-Raum- beziehungsweise Linearraumforschung einige Expertise erarbeitet haben.«

      Vetris-Molaud, der nun dem Kommandanten gegenübersaß, beugte sich leicht vor: »Der Halbraumschirm wurde mit der Hilfe von Onryonen entwickelt, die vor dem Weltenbrand aus der Milchstraße geflohen sind. Wofür war das die Gegenleistung?«

      Der Kommandant hob abwehrend die Hände. »Wir sind keine Krämer, Tamaron!«

      »Dennoch werden die Onryonen gewiss eine Art Anerkennung für ihre Dienste erhalten haben?«

      Der Kommandant schmunzelte. »Wenn ihr darauf besteht, nun ja: Die Stabilität hat den Onryonen offiziell gestattet, in einer Satellitengalaxis Karahols zu siedeln. In jenem Satelliten, den die Terraner als Andromeda X oder Andro-Kappa bezeichnen.«

      »Eine lentikuläre, also linsenförmige Zwerggalaxis. Etwa 2,9 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt«, warf ich ein.

      »Was ist die Stabilität?«, fragte Vetris-Molaud.

      »Ein Bund«, sagte der Kommandant. »Ein Bund von Sternenstaaten zur Stabilisierung der Verhältnisse in Karahol.«

      »Wer stabilisiert denn so alles mit?«, fragte der Tamaron. »Neben den Tefrodern?«

      »Oh«, machte der Kommandant und lehnte sich zurück. »Die Gaids. Die Maahks, soweit sie noch in der Öffentlichkeit auftreten. Die Taymakko. Die Indarrean. Sogar die Fesoasoani.« Er zuckte kurz mit den Achseln. »Eigentlich alle.«

      »Und damit niemand diese sorgsam ausbalancierte Stabilität aus dem Gleichgewicht bringt, habt ihr Andromeda abgeschottet?« Er zeichnete mit den Händen die Umrisse eines Plakats in die Luft und tat, als würde er darauf schreiben: »Für Galaktiker verboten!«

      »Nun ... ja. Für Außenstehende. Das ist schließlich das Konzept eines Abwehrschirms, oder?«

      »Und die Onryonen dürfen mitmachen, weil sie das Know-how geliefert haben und die Finsternis Karahols mit ihren Anuupi erleuchten?«

      Gota-Thao nickte bedächtig. »Die Onryonen sind uns ein willkommener Stabilitätsfaktor.«

      »Darf ich fragen«, meldete ich mich zu Wort, »ob auch das Volk, dessen Raumschiff auf die vereiste Landefläche von YEDDVEN aufgeschlagen ist, zu dieser Stabilität gehört?«

      Das Dauerlächeln des Kommandanten gefror. »Nein«, sagte er. Und ließ offen, ob diese Raumfahrer nicht dazugehörten oder ich nicht danach fragen durfte.

      Der Tamaron warf mir einen Blick zu und ich erwartete, dass er nachfragen würde. Denn es waren etliche Fragen offen: Wann hatten die Tefroder und warum hatte sie den Weltraumbahnhof von den Maahks übernommen? Stellte das Wrack womöglich eine Erblast dar, oder war da Schiff erst später auf die Landeplattform gestürzt? War es vielleicht abgeschossen worden?

      Aber in diesem Moment sagte Ousha Rikmoon, während sich ihre Hirnstromfrequenz leicht erhöhte: »Wir haben die Milchstraße unter Quarantäne gestellt.«

      *

      Wir waren konsterniert. Zumal Gota-Thao uns jede weitere Auskunft verweigerte, was wir unter einer solchen Quarantäne zu verstehen hätten und wann und warum sie verhängt worden war. Der Kommandant vertröstete uns: Aus Andromeda und dem Zentrum des Virthaniums sei Aureni-Tarat unterwegs zum Weltraumbahnhof, jene Tefroderin, die in den Jahren von 1606 bis 1631 als Virth amtiert hatte. Seit einigen Jahren diente sie Bogolo Spartor, dem aktuellen Virth, als Beraterin.

      Gota-Thao plauderte über die jüngere Geschichte des Virthaniums. Er sprach über den großen Virth Jarron Thabaron und seinen noch größeren Nachfolger, den besonders großen Meruv Tatur, Vertragspartner der ja auch in der Milchstraße – ha, ha! – nicht ganz unbekannten Personen Atlan und Perry Rhodan. Er warf mit Namen und Daten um sich und sagte mit vielen Worten so gut wie nichts. Er hatte, meinte ich, wieder in den Clownmodus geschaltet. Beinahe erwartete ich, dass gleich die Tür zu seinem Sitzungsraum aufgestoßen, der mechanische Riesenfisch in den Raum schwimmen würde und frivol kostümierte Kampfroboter hereingetanzt kämen.

      Unsere zehn Begleiter, erfuhren wir, hielten sich in ihren Quartieren auf. Man hatte sie gebeten, diese nach Möglichkeit nicht zu verlassen. Ich war sicher, etliche Kampfroboter und Spezialkräfte des Weltraumbahnhofs würden dafür Sorge tragen, dass unser Team dieser Bitte nachkam.

      Umso überraschter war ich, dass Ousha Rikmoon den Tamaron einlud, sich mit ihr den Weltraumbahnhof anzusehen, als wir gerade im Begriff waren, unsere Kabinen aufzusuchen.

      Ich war offenkundig nicht explizit zu dieser Schlossführung eingeladen.

      Ich weiß daher über diese denkwürdige Nacht nur, was der Tamaron mir am nächsten Tag berichtete.

      *

      »Nicht alle sind mit so stabilen Verhältnissen, wie wir sie haben, glücklich«, hatte Rikmoon irgendwann gesagt.

      Im Lauf der letzten Jahrhunderte hatten die Tefroder sämtliche Spuren der Maahks aus dem Inneren des Weltraumbahnhofs getilgt. Nicht nur war das uralte und auf die Bereitstellung einer Wasserstoffatmosphäre spezialisierte Lebenserhaltungssystem ausgetauscht worden. Die Tefroder hatten neben funktionalen auch ästhetische Umbauten vorgenommen: Sporthallen, weitläufige Biotope, viel und an vielen Orten fließendes Wasser in Gestalt von Quellen, Fällen, Bächen.

      Etwa 100.000 Tefroder lebten inzwischen an Bord; mehr als die Hälfte ständig und seit Jahrzehnten. Paare hatten sich gefunden und Familien gegründet. Es gab Schulen, eine Universität. Dank der anderen Hälfte der Besatzung, die sich immer nur für ein oder zwei Jahre aufhielt, blieb der Genpool reichhaltig genug, um gentechnische Korrekturen überflüssig zu machen. Die Tefroderin grinste den Tamaron mit entwaffnender Offenheit an.

      »Aufschlussreich«, sagte Vetris-Molaud.

      Rikmoon СКАЧАТЬ