Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)
Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
isbn: 9783845353784
isbn:
Aber auch da Nardonns Verbündete waren nicht untätig geblieben. Von seinem Flaggschiff hatte ihn die Nachricht erreicht, dass die Naats noch einmal Verstärkung erhalten hatten, und sogar ein kleines Kontingent Ladhonen eingetroffen sei. Er hätte von den Piraten mehr erwartet, aber da ihre Schiffe in einem Stellungskampf deutlich unterlegen waren, konnte er es dem ladhonischen Oberkommandierenden Pekkut Pebu nachsehen, dass er sich bei solchen Einsätzen zurückhielt.
In der Ferne konnte er inzwischen bereits die typischen himmelhohen Türme und Krananlagen einer Werft erkennen, von der da Nardonn vermutete, dass es die Talur-Werft war. Er wollte die Tato eben danach fragen, als ein Blitz seine Aufmerksamkeit schlagartig wieder auf das Umland lenkte. Er starrte in Richtung der Werft.
Hochgeschleuderter Wüstenstaub hatte in ihrem Randgebiet eine von dunklem Qualm durchsetzte Kuppel gebildet. Rauchfahnen markierten den Weg einiger fortgeschleuderter Trümmer. Nun erreichte sie auch der Donner, ein tiefes, bedrohliches Grollen.
Der Gleiterpilot oder eine Positronik hatte das Fluggerät sofort nach dem Blitz in einen Prallschirm gehüllt. Nun zog der Gleiter in einem Bogen weg von der Werft und machte Anstalten, in der Deckung einer Dünenreihe zu landen.
Die Tato war blass geworden. »Er wird doch nicht ...«
Hastig prüfte sie ihr Komgerät und atmete dann erleichtert auf. »Er hat lediglich einen der Testjäger auf die Fahrzeuge der Einsatztruppe stürzen lassen. Sie hatten genug Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Eine Drohgebärde, würde ich sagen.«
Da Nardonn knirschte mit den Zähnen. »Ist dein Cousin etwa vom gleichen Schlag wie diese Leute auf der EDLIN?«
Verwirrt sah die Tato ihn an. »Was genau meinst du damit?«
»Die Besatzung des Kurierschiffs. Sie haben es lieber in die Luft gejagt, als mir Zugang zu den Daten zu gewähren, die sie bei sich hatten. Wenn er schon beginnt, die Einrichtungen der Werft zu gefährden – müssen wir dann damit rechnen, dass dein Cousin ähnlich vorgeht, wenn es zum Äußersten kommt?«
Die Tato runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht ... eigentlich würde ich ihn nicht für fähig halten, so extrem zu agieren. Andererseits ... Er ist ein unglaublicher Sturkopf. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, ist es schwer, abzuschätzen, wozu er alles fähig ist. Und hier verteidigt er sein ureigenstes Terrain. Bislang hat er meine Leute nicht gefährdet, sondern sie nur am Vordringen gehindert und ihre Ausrüstung zerstört. Aber es wird nicht unbedingt dabei bleiben.«
»Sollte er sich mit allem in die Luft jagen, hätte keiner etwas davon«, sagte da Nardonn. »Mach ihm das klar. Welche Innovationen auch immer in der Werft gemacht wurden, sie müssen in jedem Fall für Arkon erhalten bleiben – egal ob es am Ende ein imperiales ist oder eines, das weiter vom Thantur-Baron heruntergewirtschaftet wird.«
»Soll ich versuchen, eine Direktverbindung zu ihm zu bekommen und ihm das klarzumachen?«
Die Tato hob ihr Komgerät, aber da Nardonn hielt sie mit einer Geste auf. »Mach das später, wenn meine Männer und ich unterwegs sind. Es lenkt ihn hoffentlich ab. Zuerst will ich die Pläne der Werft und genaue Angaben zu neuralgischen Punkten, wo deine Leute agieren und wo dein Cousin sich vermutlich aufhält. Ich übernehme die Koordination des Einsatzes und erwarte, dass ich in jeder Hinsicht unterstützt werde.«
»Verstanden. Ich werde mit der Einsatzleitung sprechen.« Sie wirkte erleichtert, dass er die Kontrolle übernahm.
Während sie das Gespräch im Schutz eines Akustikfeldes führte, wandte da Nardonn sich zu ter Kerusan um. »Such mit dem Piloten einen Ort mit guter Sichtdeckung, an dem wir aussteigen und im Schutz von Deckungsmöglichkeiten in die Werft kommen können. Beide Gleiter sollen im Anschluss nach Murnotar zurückfliegen. Uns ist nicht gedient, wenn sie und womöglich die Tato Opfer der nächsten Explosion werden.«
Der Mondträger machte eine Geste der Bestätigung und ging nach vorne ins Cockpit.
Da Nardonn sah nach draußen. Über dem Kamm der Dünen sah er immer noch die Explosionswolke verwehen. Er durfte die Sache nicht zu leicht beurteilen, das war ihm klar. Aber es war doch wohl keine Frage, dass ein Trupp erfahrener und schlachterprobter Raumlandesoldaten es mit einem Ingenieur aufnehmen konnte.
*
Als sie erneut landeten, geschah es hinter einem weiteren Dünenzug. der jedoch deutlich näher an der Werft lag. Wie besprochen hoben die Gleiter ab, sobald da Nardonn und seine Leute sie verlassen hatten. Da Nardonn hatte bereits ein Beiboot angefordert, das ihn und seinen Trupp nach Ende ihres Einsatzes direkt an der Werft abholen und zurück zur BOSTICH I bringen würde.
Sie näherten sich dem Energiezaun um die Werft rasch und trotzdem vorsichtig. Laut dem Einsatzleiter der Sicherheitsleute war überall mit Fallen zu rechnen.
Da Nardonn benutzte den erhaltenen Code für die Abschaltung eines Zaunsegments. Seine Leute und er eilten durch die so geschaffene Lücke und hielten auf ein hellbraunes quaderförmiges Bürogebäude von etwa 100 mal 50 Metern und 20 Metern Höhe zu, das im Schatten der hohen Montagetürme lag. Die kreisrunde Grube, zu der die Türme gehörten, durchmaß zweieinhalb Kilometer und diente der Montage und Wartung von Superschlachtschiffen wie der BOSTICH I.
Am Eingang des Gebäudes wurden sie von einer Frau in der Uniform der Sicherheitskräfte erwartet. Sie winkte sie eilig durch die offene Glassittür in das Foyer. Dort wartete bereits ein Mann auf sie, der sie in einen Saal weiterlotste, der normalerweise als Kantine dienen mochte. Im Moment war allerdings fast alles Mobiliar beiseitegeschoben. Stattdessen beherrschte eine dreidimensionale Holoprojektion der Werft den Raum.
»Mein Name ist Guulem da Gavvhad«, sagte der Mann und grüßte mit der Faust an der Brust. Er war hochgewachsen und schlank und stellte das Musterbild eines Arkoniden in einem solchen Maß dar, dass da Nardonn beinahe neidisch wurde. »Es ist mir eine Ehre, dass du höchstpersönlich die Leitung dieser Operation übernehmen willst.«
Die Frau war inzwischen zusammen mit den letzten Soldaten ebenfalls hereingekommen und stellte sich neben den Einsatzleiter. Auch sie war groß und schlank, und ihre Bewegungen waren von einer Geschmeidigkeit, die gemeinsam mit ihrem attraktiven Äußeren den Ex-Mascanten sofort für sie einnahm.
»Meine Schwester Pethora«, stellte Guulem sie vor. »Wir sind keine regulären murnarkonidischen Sicherheitskräfte, sondern wurden mit unserer Truppe für den Schutz dieser Werft angeheuert.«
»Von wem?«, fragte da Nardonn sofort. Er hatte nicht viel für Söldner übrig, die ihre Loyalität dem Meistbietenden schenkten. Andererseits hieß es, dass er keine unerfahrenen planetaren Polizisten vor sich hatte.
»Von der Tato«, antwortete Guulem da Gavvhad. »Sie hat für alle wichtigen Anlagen Söldnertruppen aus den Kreisen ehemaliger Flottenangehöriger angeworben, als der Konflikt ausbrach.«
Da Nardonn hatte sich schon gefragt, wie ihm die Frau bei seinen früheren Besuchen entgangen sein konnte. Dass die Truppe erst nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Mascanten angeworben worden war, erklärte das.
Pethora schenkte ihm ein Lächeln, als er sie mit einem Nicken grüßte, und betrachtete ihn unverhohlen. Mit ein wenig rauer, aber angenehmer Stimme sagte sie: »Mir scheint, mit dir und deinen Leuten wird dieser Vorstoß ein Kinderspiel.«
Da СКАЧАТЬ