Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 256

Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ Respekt, und ich bin bereit, diese neu gestaltete Zukunft sowohl gegen die ewig gestrigen Geister zu verteidigen, die ihr Heil lieber in einem überkommenen Imperium suchen, als auch gegen jeden, der eine solche Bewegung lediglich für seinen persönlichen Machtgewinn unterstützt.«

      »Wie kommst du dazu, mir eine solche Haltung zu unterstellen?«, ereiferte sich da Nardonn. »Ich habe schon an die imperiale Sache geglaubt, als ich noch ein kleiner Kadett war! Zu sehen, wie alles zerredet und durch tausend Verwaltungsmühlen gejagt wird, hat mich krank gemacht.

      Die Baronien mögen eine gute Übergangslösung gewesen sein, um das Volk in der Krise zusammenzuhalten, und der Übergang zu den Vereinigten Sternenbaronien als der nächste notwendige Schritt war als solcher gut – aber an dieser Stelle dürfen wir nicht stehen bleiben! Die Zeit ist gekommen, den dritten logischen Schritt zu tun! Wir benötigen eine starke Spitze, die notfalls alle Bedenken und Bürokraten beiseitewischen und ohne Verzögerung handeln kann!«

      »Und wer entscheidet, wann solche Notfälle eintreten, in denen der Wille eines Einzelnen sich über den aller anderen hinwegsetzen darf? – Aber du hast gefragt, wie ich dazu komme, dir zu unterstellen, du wärst nicht am Schicksal des arkonidischen Volkes interessiert, sondern nur an deinem eigenen Machtgewinn. Das ist einfach zu beantworten.

      Wer sich für das arkonidische Volk interessiert, richtet sich nach dem, was es sagt und wie es handelt. Und wer das tut, hat es nicht nötig, Fremde ins Reich zu holen, um für seine Sache zu kämpfen. Du hast dich über die Ablehnung hinweggesetzt, die du unter den Arkoniden erfahren hast, und hast Arkon an die Naats und die Ladhonen verraten. Der einzige Grund, den es dafür geben kann, ist persönliche Machtgier.«

      *

      Da Nardonn spürte, dass er an Boden verlor. Sein Gegenüber hatte tatsächlich alles, was man von ihm behauptete: Selbstsicherheit und Ausstrahlung, dazu eine zugrunde liegende Ruhe und Abgeklärtheit, die sogar durchschienen, wenn er seinen Gefühlen Ausdruck verlieh. Ein Rededuell gegen einen solchen Mann konnte er auf Dauer nur verlieren.

      Aber das war auch nicht die Art Gefecht, wegen der er hergekommen war. Er musste versuchen, sich irgendwie ohne Gesichtsverlust daraus zurückzuziehen.

      »Das mag in deiner Welt so sein«, antwortete er, »in der Welt, in der jeder für sich alleinsteht und für sich allein kämpfen muss. In meiner Welt dagegen passt man aufeinander auf, und wenn mein Volk verführt und verblendet wird, sehe ich mich in der Pflicht, es an die Hand zu nehmen und notfalls mit sanftem Druck dorthin zu führen, wo es besser ist. Wir haben Verbündete für diesen Weg gesucht, aber wenn wir das Ziel erreicht haben, ist es dem arkonidischen Volk überlassen, ob es ihm dort besser gefällt oder nicht. Denn dann werden unsere Freunde abziehen.«

      »Wie weit geht dein sanfter Druck? Wirst du ihn weiter ausüben, wenn deine Untertanen lieber sterben wollen, als sich weiter zu beugen? Und wirst du die Wehrlosesten unter deinen Gegnern am meisten unter Druck setzen, um nur ja deine Ziele zu erreichen? Und was, wenn das schiefgeht – wirst du dann einen Flächenbrand legen? Wirst du Murnark angreifen, nur weil ich mich irgendwo dort aufhalte?«

      Da Nardonn warf einen fragenden Blick zur Ortung. Dort schüttelte man den Kopf und deutete auf das Holo der TARTS.

      »Natürlich nicht«, antwortete er daraufhin. »Außerdem bist du an Bord deines Flaggschiffs. Was soll die Frage also? Glaubst du, mich dazu verleiten zu können, meine eigenen Verbündeten anzugreifen? Denn ich bin sicher, dass die Murnarkoniden auf meiner Seite stehen! Auf dieser Welt werden Traditionen und die Werte aus den Zeiten des Großen Imperiums noch hochgehalten, das habe ich immer wieder während meiner früheren Besuche hier festgestellt.«

      Er spürte das kurze Zögern seines Gegenübers. Hatte er endlich eine Schwäche gefunden?

      »Eine Verbindung zur Tato Markane da Chao«, forderte er seine Funkabteilung auf. »Fragen wir die planetare Verwalterin, wem ihre Unterstützung gilt. Das muss dann wohl als die Stimme zumindest des hiesigen Volkes genügen, oder?«

      Erneut zögerte Atlan, ehe er mit einer Geste seine Zustimmung gab.

      In diesem Moment flackerte im Holo neben Atlans Bild das Gesicht einer Arkonidin auf. Sie hatte sich keine Mühe gemacht, die Spuren ihres fortgeschrittenen Alters kosmetisch zu korrigieren, und ihr weißes Haar war am Hinterkopf wie etwas aufgetürmt, das im nächsten Moment zustechen mochte. Von ihrem Aufenthaltsort war nur verwaschenes, halb transparentes Grau zu erkennen.

      Der Blick, mit dem sie da Nardonn musterte, zeugte von hohem Selbstbewusstsein. »Wie kann ich dir helfen, Cousin?«

      Die Anrede hatte nichts mit Blutsverwandtschaft zu tun, sondern war eine Sitte aus sehr alten Tagen, als der Hochadel noch enge Verbundenheit untereinander gepflegt hatte – und vermutlich auch ein Verwandtschaftsverhältnis oft nicht ganz auszuschließen war. Dennoch wertete da Nardonn sie bereits als einen Gewinn. Die Tato hätte sie sicher keinem gewährt, den sie rundheraus ablehnte.

      »Mascant Atlan erhebt den Anspruch, für das arkonidische Volk zu kämpfen«, sagte da Nardonn. »Da er gerade die Klammer seiner Schiffe um Murnark gelegt hat, wüsste ich nun gerne, wie das Volk von Murnark darüber denkt.«

      Die Augen der Tato wurden schmaler, und sie warf einen schnellen Blick auf etwas, das sich außerhalb des Erfassungsbereichs des Holos befand. Dann kehrte ihr Blick zu Jarak da Nardonn zurück.

      »Jeder weiß, dass Murnark die Werte des Imperiums hochhält. Wir unterstützen gerne jeden, der dies ebenfalls tut und dabei unsere Souveränität respektiert.«

      »Das tue ich selbstredend«, sagte da Nardonn schnell. »Kein Arkonide muss befürchten, von mir in seinen naturgegebenen Rechten beschnitten zu werden.«

      Seine Gegenüber schien den Unterton herauszuhören; einer ihrer Mundwinkel zuckte kurz. Naturgegebene Rechte waren etwas, das vorrangig den Adel betraf, der auf Geburtsrechten aufbaute. Der Adel war es auch, dessen Macht und Einfluss da Nardonn schon immer am effektivsten für sich hatte gewinnen können, auch wenn einige seiner wichtigsten Unterstützer sich noch immer bedeckt hielten, um jederzeit das Fähnchen wechseln zu können.

      »Unter diesen Umständen und im Vertrauen auf die Zusagen Jarak da Nardonns fordere ich Mascant Atlan dazu auf, seine Raumschiffe von unserem Planeten zurückzuziehen. Setz deinen Zwist mit dem imperialen Admiral meinetwegen außerhalb dieses Systems fort, aber unser Planet braucht euren Schutz nicht.«

      Atlans Miene versteinerte. »Tato, willst du ernsthaft ...«

      Noch ehe die Fürstin Antwort geben konnte, sprach die Ortung massiv an.

      »Einhundert Schiffe sind am Systemrand aus dem Linearraum gekommen«, meldete ein Offizier. »Es sind naatsche Ovoidraumer!«

      Auch Atlan musste die Meldung erhalten haben. »Wir ziehen uns zurück – für dieses Mal, und weil wir keinen Schaden für Murnark riskieren wollen«, sagte er knapp. Sein Holo erlosch.

      Mit erstaunlicher Effizienz löste sich der Gürtel der Schiffe um Murnark auf und trat den Rückzug zur TARTS an.

      »Schießt jeden ab, der sich zu langsam bewegt«, zischte da Nardonn.

      Er wollte zumindest den Hauch eines Sieges verspüren.

      7.

      Grand Jeté

      »Du weißt, was du da von mir verlangt hast, Cousin?« Das Funkeln in Markanes СКАЧАТЬ