Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 259

Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

isbn:

СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      »Was ist mit deinem Cousin?«, fragte da Nardonn scharf, als die Tato verstummte.

      »Er ... er ist der Hochingenieur auf der Talur-Werft. Und er ist ... nun ja, ein sehr eigener Mann, mit sehr eigenen Überzeugungen.«

      »Und was für Überzeugungen sind das?«

      Die Hände fest ineinander verhakt sah sie nun wieder auf. »Er ist ein Atlan-Anhänger. Nicht Baronatsgetreuer oder loyal zu da Ariga, sondern einfach ein Bewunderer des Mascanten. Und ich fürchte, er stellt dir in der Werft eine Falle.«

      9.

      Battement en tournant

      »Können wir uns auf deine Cousine verlassen?«

      Vadkuin wiegte den Kopf. »Na ja, Frauen sind notorisch unzuverlässig, und dazu ist sie noch Politikerin, das darf man nie vergessen. Aber innerhalb dieser Parameter würde ich sie als verlässlich bezeichnen.«

      Salkis warf die Hände in die Luft. Manchmal trieb der Mann sie wirklich in den Wahnsinn. »Vadkuin! Deine Cousine würde nie etwas tun, was andere dazu veranlassen würde, dir zu schaden!«

      »Richtig. Das Recht dazu reserviert sie sich selbst.«

      »Ich habe nie erlebt, dass unsere Tato ein gegebenes Wort nicht eingehalten hätte, außer wenn die Dinge ihrem Griff entglitten sind«, gab Salkis ihrer Überzeugung Ausdruck. »Aber das lässt sie nicht zu.«

      Vadkuin schnaubte. »Stimmt. Macht entgleitet ihr nicht. Und das ist der Punkt, der mir ein kleines bisschen Sorge bereitet: Was tut sie, falls sie an da Nardonns Seite Potenzial für mehr Macht sieht?«

      Salkis verdrehte die Augen. »Wenn du so über sie denkst, warum hast du dann zugestimmt, sie dieses Ablenkungsmanöver einfädeln zu lassen?«

      »Hatten wir denn eine Wahl?«, knurrte der Hochingenieur. »Sie ist die Tato. An ihr vorbei hätten wir überhaupt nichts machen können.«

      Atlan hob beschwichtigend die Hände. »Das hätte ich auch gar nicht gewollt. Was hier passiert, kann nicht an einer planetaren Regierung vorbei getan werden, ohne unverzeihliche Gefahr heraufzubeschwören. Das ist sicher nicht das, was wir im Auge hatten, als wir diesen Plan entwickelt haben.«

      Vadkuin musterte den Mascanten. »Und hat der formidable Plan auch eine Variante, die den Fall berücksichtigt, dass meine Cousine uns verrät?«

      Salkis seufzte, sagte aber nichts. Sie war sicher, dass Vadkuin wie üblich übertrieb. Ihr eigener Eindruck von Markane war immer der einer äußerst integren Frau gewesen, der nicht daran lag, mehr Macht zu gewinnen als die, die sie bereits hielt. Vadkuin kannte sie zwar schon länger, aber sein Hang zur Misogynie schien seinen Blick zu trüben.

      »Natürlich«, antwortete Atlan. »Ein guter Plan ist wie ein gutes Programm: Er schließt unzählige mögliche und auch ein paar unmögliche Entwicklungen mit ein und enthält Abfangroutinen dafür, damit das große Ganze weiterlaufen kann. Andernfalls würde man viel zu viel Zeit damit verplempern, den Plan immer wieder neu anzupassen. Jedes ›Wenn – Dann‹ mehr, das im Vorfeld berücksichtigt worden ist, reduziert die Möglichkeit böser Überraschungen.«

      »Aber mitunter ergeben sich zweifellos selbst für dich unerwartete Wendungen.«

      Der Mascant zuckte die Achseln. »Ich habe eine Menge Erfahrung in diesen Dingen, und seit es Kontra-Computer gibt, die auch die unwahrscheinlichen Wendungen abklopfen, kann mich kaum mehr etwas überraschen. Aber es gibt natürlich Varianten, die zum kontrollierten Abbruch führen. Weil aber auch der durchgeplant ist und alle notwendigen Vorbereitungen getroffen wurden, können wir mit hoher Wahrscheinlichkeit hinterher den nächsten Plan angehen.«

      Ein Signal ertönte. Vadkuin verzog das Gesicht. »Nachricht mit Priorität eins. Wenn sich da nur einer wichtigmachen will ...«

      Er nahm das Gespräch an. Das Gesicht eines jungen Mannes erschien. »Hochingenieur da Chao, die Tato ist auf dem Weg hierher.«

      »Wann kommt sie an?«

      »In zwei Stunden.«

      »Danke.« Vadkuin schaltete ab und sah zu Atlan. »Und nun? Was ist der Plan, wenn der Usurpator sich nicht so lange hinhalten lässt wie gehofft?«

      Atlan warf einen Blick auf sein Kombiarmband. »Gucky und der TARA sind unterwegs. Wir können also nicht zum nächsten Schritt übergehen, ohne sie zu gefährden.«

      »Also?«

      Der Mascant lächelte. »Zeit für das Feuerwerk.«

      *

      Noch immer hielt die Tato die Hände fest ineinander verkrallt. »Du musst verstehen, dass ich den Gesichtsverlust fürchtete. Ausgerechnet mein eigener Cousin ... darum wollte ich diese Besichtigungstour so lange hinziehen, bis meine Leute sich um das Problem gekümmert haben.«

      »Wie schwer kann es sein, einen einzelnen Mann außer Gefecht zu setzen?«, fragte da Nardonn unwillig.

      »Wenn es ein Ingenieur wie Vadkuin in einem Territorium wie der Werft ist – lange. Außerdem hat er im Zweifelsfall die ganze Werft vermint, sodass selbst dann noch Gefahr besteht, wenn er gefasst ist. Es kann Tontas dauern, bis die Sicherheitskräfte alles durchkämmt und jeden möglichen Gefahrenpunkt eliminiert haben. Aber sie sind bereits vor etwa zwei Tontas in den Einsatz gegangen. Wir müssen also hoffentlich nicht mehr lange warten. Bis ich die Meldung erhalte, dass die Talur-Werft gesichert ist, würde ich dir gerne ...«

      »Wir fliegen zur Talur-Werft. Ich bin nicht irgendein Politiker, den man vor jeder Gefahr beschützen muss, sondern ein kampferprobter Flottenoffizier. Ich scheue keine Gefahr. Was ich allerdings verabscheue und mir in der momentanen Situation nicht leisten kann, ist Zeitverschwendung.«

      Die Murnarkonidin seufzte. »Also gut, ich werde die Einsatzleitung von unserem Eintreffen unterrichten.«

      »Ich fordere bei unserer Ankunft einen detaillierten Bericht über die Lage. Notfalls werde ich mich selbst um die Bereinigung kümmern.«

      Die Tato sprach bereits leise in ihr Komgerät und machte nur eine zustimmende Geste.

      Eine Weile flogen sie schweigend weiter. Nach den grünen Wiesen und landwirtschaftlich genutzten Flächen der Polarregion überflogen sie nun ein Savannengebiet, dem man den Wassermangel ansah. Trotzdem fanden sich vereinzelt Flussläufe, begleitet von einem breiten Streifen der braun-grünen Vegetation, die für diese Region typisch war. Dazwischen beherrschten dürres Gras und niedrige Bäume das Bild.

      Dann verschwand auch das, machte karstigem Felsboden Platz, in dessen Zwischenräumen sich trockene, aufgerissene Erde sammelte. Dennoch waren dort aus der Höhe Zeichen von Leben erkennbar: da ein dunklerer Fleck, der auf Flechtenbewuchs hindeutete, dort die Spur einer Tierherde, die vermutlich von einem der regelmäßig austrocknenden Flussläufe zum anderen zog. Den Pflanzenfressern folgten unausweichlich die Jäger und Aasfresser, die dafür sorgten, dass nur die Stärksten die Wanderung überlebten.

      Es war ein Prinzip der Natur, für das da Nardonn durchaus Verständnis hatte. Auch ein Krieg wie der seine war in gewisser Weise ein Selektionsprozess. Jahrhundertelang hatten die Kristallbarone ihre Herde geführt; jetzt war es an der Zeit, das schwach gewordene System zu schlagen, damit etwas СКАЧАТЬ