Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)
Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
isbn: 9783845353784
isbn:
Auf Mava da Valgathans Signal hin trat die TARTS aus der Sonnenkorona aus und holte sie im Vorbeiflug mit einem Beiboot ab. Im Sichtschutz der Sonne schlichen sie unbemerkt von da Nardonns Sonden aus dem System.
Ihre Rückkehr würde mit mehr Getöse passieren.
6.
BOSTICH I
20. April 2046 NGZ
Da Nardonns Sonden meldeten ihm nur wenige Stunden später die Ankunft eines zum Schutz der Werftwelt ausgeschickten Rhagarns der gegnerischen Flotte. Die sechzig Kugelraumer aus allen Kreuzerklassen schwärmten aus, um den Raum rings um Murnark zu sichern. Die größten schleusten Leichte Kreuzer und Jäger aus, die sofort Jagd auf die Sonden machten und die meisten abschossen. Nur zwei entgingen ihnen und lieferten dem Anführer der Gos'Pothora weiter in ultragerafften Paketen Daten.
Wenig später folgten drei schwere Lakans, die von einem GAUMAROL-Raumer begleitet wurden. Mit vor Erregung tränenden Augen musterte da Nardonn das Schiff.
»Identifiziert den Raumer!«, forderte er. »Ich will wissen, ob das die TARTS ist!«
Immer wieder hatten da Nardonn und seine Verbündeten Jagd auf Atlan gemacht. Aber der Mascant hatte sich bedeckt gehalten, hatte sein Flaggschiff nie als einzigen GAUMAROL-Raumer an einer Schlacht teilnehmen lassen, und es war unmöglich gewesen, während der Gefechte die Befehlskette zu einem bestimmten Schiff zurückzuverfolgen.
»Wenn er tatsächlich selbst aus seinem Loch gekrochen sein sollte, muss es wirklich um ein wichtiges Projekt gehen«, murmelte da Nardonn. »Und wenn wir als Krönung noch ihn selbst ins Netz bekämen ...«
Er musste sorgfältig planen, sehr sorgfältig. Atlan war ein gerissener Fuchs, das hatte er immer wieder unter Beweis gestellt. Andererseits konnte selbst er keine Einheiten aus dem Ärmel schütteln. Da Nardonn dagegen hatte direkt nach dem Rückzug Verstärkung angefordert. Die zu seinen beiden Lakans gehörigen Rhagarns trafen bereits ein und schlossen zu seinem Verband auf, und er rechnete jeden Moment mit weiterer Verstärkung. Alle Raumer trieben mit Sprunggeschwindigkeit durch das All und warteten nur auf sein Signal.
»Wir haben die vorletzte Beobachtungssonde verloren«, meldete ein Offizier der Funk- und Ortungsstation. »Aber sie konnte vorher noch einen Teil des Funkverkehrs auffangen. Entschlüsselung läuft.«
Wenig später wandte da Minterol sich mit einem Lächeln um. »Der Funkverkehr bestätigt, was die Auswertung der Ortung schon mit hoher Wahrscheinlichkeit ergeben hat: Es ist die TARTS.«
»Perfekt!«, sagte da Nardonn und lehnte sich zurück. »Zufällig weiß ich, dass wegen der Experimente auf der Talur-Werft niemals ein Transmitter installiert wurde, weil das als zu gefährlich angesehen wurde. Wir warten noch, bis der Mascant zum Planeten aufbricht. Erst dann schlagen wir zu.«
Da Nardonn lächelte. Womöglich bot sich hier die einmalige Gelegenheit, dem Yilld durch schnelles Handeln den Kopf abzuschlagen.
*
Wie der Sandsturm über die Berkomnairs kamen da Nardonns Einheiten über den Gegner. Sie materialisierten so dicht am Planeten, wie es vertretbar war, und Augenblicke später jagten sie zwischen den Reihen der gegnerischen Raumer hindurch und eröffneten das Feuer.
Die Schrecksekunden waren alles, was da Nardonn brauchte. Zwar hatte der Mascant in etwa die gleiche Tonnage aufzubieten, doch dieses Mal kam ihnen die zahlenmäßige Überlegenheit zugute, denn sie konnten an mehr Orten gleichzeitig sein. Da Nardonns wichtigstes Ziel war ohnehin eine kleine Raumfähre, die soeben die Schutzschirme der TARTS hinter sich gelassen hatte, um auf dem Planeten zu landen.
Im Rahmen des schnellen Schlagabtausches löste die BOSTICH I sämtliche Impulskanonen und Owes'Coort-Strahler in Richtung dieses einen Ziels aus. Der Schutzschirm der Fähre wurde weggefegt wie ein Seidenschleier im Sturm, und in Sekundenschnelle ließ die auf der Außenhülle materialisierende Antimaterie den Stahl eines großen Teils der Hülle in energetischem Wabern verpuffen.
Falls die Besatzung Schutzanzüge trug, mochte sie diesen Teil des Angriffs vielleicht sogar noch überlebt haben. Doch der nächste Impulskanonentreffer setzte neben den eigenen Energien die der Bordreaktoren und Energiespeicher der Fähre frei. Auf Murnark musste es wirken, als ginge am Taghimmel ein neuer Stern auf, der für Sekunden selbst das Streulicht der Sonne überstrahlte.
Während die Trümmer auf der ursprünglichen Bahn des Kleinraumers in die Atmosphäre eintauchten und verglühten, jagten da Nardonns Schiffe am Planeten vorbei, passierten unter weiterem heftigem Feuer die Wachschiffe auf der anderen Seite und sammelten sich anschließend außerhalb der gegnerischen Reichweite.
»Hyperfunkspruch an alle Einheiten um Murnark«, ordnete da Nardonn an. »Hier spricht Jarak da Nardonn. Der Planet Murnark, Hort arkonidischer Traditionen, ist imperiales Territorium. Ich fordere hiermit alle Raumschiffe der Anhänger des Thantur-Barons auf, sich aus dem Parauvsystem zu entfernen. Jedes Schiff, das diese Aufforderung umgehend und mit desaktivierten Schutzschirmen befolgt, erhält freies Geleit.«
Da Nardonn beobachtete die gegnerischen Reihen. Als er schon nicht mehr daran glaubte, erfolgte eine Antwort – allerdings nicht in der Art, die er erhofft hatte.
Auf dem Holoschirm entstand das Abbild eines hochgewachsenen Arkoniden in schlichter Flottenuniform. Sein etwas über schulterlanges Haar trug er im Nacken zusammengefasst. Die roten Augen schienen zornig zu funkeln, dennoch drückte seine Haltung eiserne Selbstbeherrschung aus.
»Hier spricht Atlan, Mascant der Vereinigten Sternenbaronien Thantur. Wir sehen keinen Anlass, die Bevölkerung von Murnark der Willkür eines Mannes auszuliefern, der gerade zum zweiten Mal an einem Tag mehrfachen Mord an Arkoniden begangen hat.«
Da Nardonns Augen tränten heftig. So sehr hatte er sich gewünscht, diesen Mann aus dem Weg geräumt zu haben, und nun stand er da und schleuderte ihm Beschuldigungen entgegen.
»Lüge!«, rief er. »Wir haben versucht, ein Kurierschiff aufzuhalten, das Eigentum des kommenden Imperiums veruntreuen wollte. Niemand hätte zu Schaden kommen müssen, doch in ihrer Verblendung hat die Besatzung ihr Schiff gesprengt! Daran tragen bestenfalls diejenigen Schuld, die sie zu solcher Verblendung getrieben haben: Der Thantur-Baron und seine Marionetten, wie du eine bist, Mascant!«
»Hätte der Thantur-Baron Marionetten statt Mitarbeitern, wäre er bereits ein Herrscher im Stil eines Imperators, und du müsstest dich nicht gegen ihn auflehnen«, gab Atlan eisig zurück. »Außer natürlich, es ginge dir gar nicht darum, welche Staatsform das arkonidische Reich hat, sondern nur darum, dass du an der Spitze stehst!«
»Als Mitarbeiter siehst du dich also? Ob Larsav da Ariga klar ist, was er sich da ins Boot geholt hat? Allem Hörensagen nach hast du ja schon einmal deine Verantwortung einfach abgelegt und das Arkonidische Reich anderen überlassen. Andererseits passen zwei Verräter an der arkonidischen Seele ja gut zusammen.«
»Du weißt nichts von der arkonidischen Seele, da Nardonn«, behauptete sein Gegenüber. »Ich habe mein Volk schon mehrmals aufsteigen, in Dekadenz fallen und wieder aufstehen sehen. Es mag mir nicht immer gefallen haben, wie das Aufstehen aussah, und manchmal musste ich mich den schlimmsten Auswüchsen entgegenstellen.
СКАЧАТЬ