Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 225

Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ einhundert Jahre alt, hochgewachsen und hager, bekleidet mit einer violetten Phantasieuniform. Ein kurzer Umhang in der gleichen Farbe vervollständigte die Montur. Der spitz zulaufende hohe Schädel wurde von einem ganz schmalen silbernen Haarkranz gesäumt, der im Verhältnis zum Kopf viel zu klein wirkte.

      Er blickte direkt in das Aufnahmegerät. »Ich verlange Zutritt zur Zentrale.«

      »Den werde ich dir nicht gewähren«, antwortete Glosiant ter Tupun. »Im Gegenteil. Was immer du willst, du wirst es nicht bekommen. Gib auf! Unsere Sicherheitskräfte sind euch hoch überlegen, und ich ziehe sie bereits zusammen.«

      Der Holoausschnitt wurde größer. Nun zeigte er eine Handvoll Zivilisten, die von den Angreifern umzingelt waren. Verloren standen sie da, von Handfeuerwaffen in Schach gehalten.

      »Bist du sicher, dass du uns keinen Zutritt gewähren möchtest?«, fragte der Ara.

      »Gib auf! Eure Lage wird von Sekunde zu Sekunde aussichtsloser! Ihr habt keine Chance!«

      Der Ara hob eine Hand. Zwei seiner Leute gingen langsam zu den Umzingelten und wählten einen von ihnen aus, einen Akonen von vielleicht 50 Jahren. Sie packten ihn an beiden Oberarmen, schleiften ihn zu ihrem Anführer und hielten ihn fest.

      Der Ara richtete seinen Kombistrahler auf den Kopf des Gefangenen. »Wie sieht es aus mit dem Zutritt?«

      »Das wagst du nicht!«, rief der Kommandant. »Die Augen der ganzen Galaxis sind auf dich gerichtet! Dieses Holo wird schon gesendet!«

      »Wenn das so ist ...«, sagte der Ara.

      Und drückte ab.

      Der fein gebündelte Thermostrahl drang in die Schläfe des Akonen und fuhr auf der anderen Seite wieder hinaus. Die Geisel brach zusammen.

      Barbara ließ ter Tupun nicht aus den Augen.

      Der Kommandant wurde bleich, öffnete den Mund, schnappte nach Luft. »Das war kaltblütiger Mord!«, flüsterte er tonlos.

      Der Ara im Holo winkte mit Zeige- und Mittelfinger der linken Hand. Dieselben Freischärler wie zuvor gingen wieder zu der Gruppe Gefangener, ergriffen diesmal eine wesentlich jüngere Frau und zerrten sie vor. Sie begriff, was vielleicht in den nächsten Sekunden geschehen würde, und schrie los, laut und grell, wie von Sinnen. Sie wehrte sich heftig, konnte gegen ihre Häscher aber nichts ausrichten.

      Der Ara sah wieder in das Aufnahmegerät. »Hast du es dir anders überlegt? Ich kann stundenlang so weitermachen! Meine Leute schaffen schon weitere Gefangene herbei.«

      Die Lippen des Kommandanten bebten, hilfloser Zorn loderte in seinen Augen.

      Hochrat Benert von Bass-Thet hatte jeden Rest von Erhabenheit verloren. Er fuhr sich mit der Hand durchs dunkle Haar. »Das darfst du nicht tun!«

      Was meint er?, fragte sich Meekala. Dass er nicht die Ermordung weiterer Geiseln zulassen darf, oder dass er die Zentrale nicht den Angreifern übergeben darf?

      Der Kommandant rang lange mit sich. Erst, als der Ara die Waffe wieder hob und auf den Kopf der jungen Frau richtete, entschied er sich.

      »Positronik«, flüsterte er tonlos, »öffne alle Personenzugänge der Zentrale!«

      *

      Geräuschlos glitten sämtliche Türen auf.

      Einen Augenblick lang geschah gar nichts.

      Dann traten zwei mit Phantasieuniformen bekleidete Männer durch den Hauptzugang, jeder in beiden Händen entsicherte Kombistrahler, und bauten sich an der Wand rechts und links der Öffnung auf. Was immer ihre Uniform in der unbekannten Gedankenwelt dieser Truppe ausdrücken sollte: Sie waren für Meekala ganz klar Banditen, Verbrecher, Geiselnehmer, Piraten. Abschaum.

      Barbara Meekala warf ihrer Kollegin einen Blick zu. Rohonzori nickte knapp, und sie glitten wie auf ein Kommando von ihren speziell angefertigten Sitzmöbeln unter den Konferenztisch. Die kleinen Stühle zogen sie hinter sich her.

      Von ihrer neuen Position aus hatten sie zwar keine ganz so gute Sicht, doch sie bekamen mit, was geschah. Notfalls konnten sie auf ihre Anzugsysteme zurückgreifen, deren Energieemissionen minimal waren.

      Die beiden Piraten lenkten alle Blicke auf sich, niemand schenkte den anderen Türen Beachtung, und innerhalb von Sekunden strömten zahlreiche Bewaffnete in die Zentrale und besetzten alle strategisch wichtigen Stellen. Sie sicherten die Zugänge, richteten ihre Waffen auf die Ehrengäste in der Nähe des Kommandanten und auf wichtige Arbeitsstationen.

      Sie bedeuteten den Besatzungsmitgliedern, die die Stationen bemannten, sich in der Mitte der Zentrale zu einer Gruppe zusammenzufinden.

      Die Siganesin dachte an die Geiseln, die der Ara, offensichtlich der Anführer der Bande, zusammengetrieben hatte. Es war verabscheuungswürdig, andere Lebewesen als Druckmittel zu missbrauchen. Da ließ sie sich auf keine Diskussionen ein.

      Der Kommandant war dadurch in eine entsetzliche Lage geraten. Nun wagte er sich kaum zu rühren, warf den Eindringlingen lediglich böse Blicke zu.

      Es war totenstill. Niemand sagte etwas.

      Dann erklangen Schritte. Eine einzelne Gestalt betrat die Zentrale, zog alle Blicke auf sich. Sie ging mit äußerst gelenkig wirkenden Beinen und war humanoid. Auch ihr Gesicht wirkte annähernd menschenähnlich, aber irgendwie unfertig und war für die Siganesin kaum zu deuten.

      Die beiden Arme waren hochflexible, extrem starke Tentakel mit veränderlicher Oberfläche. Mit ihrer speziellen Sicht konnte Barbara erkennen, dass sie aus Zehntausenden mikrofeinen Fasern bestanden, die sich wohl unterschiedlich konfigurieren konnten. Die Gestalt trug eine Art Zwangsjacke. Barbara wusste, dass sie Ghyrd genannt wurde.

      Sie hatte von diesen Wesen zwar bereits gehört, aber noch nie eines gesehen.

      Der Anführer der Verbrecherbande war ein Tomopat.

      *

      Neben Barbara Meekala sog Rohonzori zischend die Luft ein.

      Auch sie hatte garantiert schon von Tomopaten gehört, war aber wohl kaum leibhaftig einem begegnet. Dieses Volk war nicht allgemein bekannt und wurde nur selten angetroffen. Angeblich tauchten sie lediglich im Wegasystem hin und wieder auf, um sonderbare Lebensmittel einzukaufen, die sie für die Zubereitung der Speise Caéatan benötigten, welche wiederum für sie überlebenswichtig und für viele andere Völker hochtoxisch war.

      Obwohl so wenig verbreitet, genossen die Tomopaten einen gewissen Ruf – und es war kein guter. Es hieß, sie seien aggressiv und unberechenbar, man flüsterte sich zu, dass ein einzelner Tomopat einen Kampfroboter zerstören konnte und dass ihr Blutrausch vor nichts und niemandem haltmachte. Nur solange sie den Ghyrd trugen, waren sie einigermaßen ... berechenbar.

      Legenden, dachte Barbara. Das ist genau der Stoff, aus dem Legenden sind!

      Sie sah wieder Rohonzori an und legte den Finger auf die Lippen.

      Die Swoon nickte. Sie hatte verstanden.

      Leise schlichen sie unter dem Tisch zu dessen Rand, der einem Zugang am nächsten lag. Noch hatten die Eindringlinge sie nicht bemerkt, und Barbara hoffte inständig, dass das auch СКАЧАТЬ