Der erobernde Islam. Shafique Keshavjee
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Название: Der erobernde Islam

Автор: Shafique Keshavjee

Издательство: Bookwire

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783765575914

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СКАЧАТЬ Einverständnis der Kirchen verübten Gewalttaten waren ungeheuerlich. Und sie sind es immer noch.

      Oder wie es ein berühmter Rabbiner namens Jesus von Nazareth ausdrückte:

       „Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? […]

       Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach kannst du sehen und den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen.“ (Matthäus 7,3-5)

      Kreuzzüge, Inquisition, Kriege zwischen Protestanten und Katholiken, Antisemitismus, Kolonialismus, Marxismus, Nationalsozialismus, Imperialismus oder Eroberungskriege, um sich die Gebiete und Ressourcen unseres Planeten zu sichern – dies alles brachte und bringt noch heute unsagbares Leid über die Menschen.

      Wenn wir uns einmal die schlimmsten Massaker und Gewalttaten des 20. Jahrhunderts anschauen, wurden diese weder „im Namen des Islam“ begangen (mit Ausnahme des Völkermords an den Armeniern und christlichen Assyrern, bei dem der ideologische Unterbau des Islam die Ideologie der Jungtürken des osmanischen Reichs stark beeinflusst hat) noch „im Namen Gottes“. Sie gingen auf das Konto der neopaganen, materialistischen oder atheistischen totalitären Systeme: Nationalismus, Nationalsozialismus, Maoismus, Marxismus-Leninismus, Stalinismus … (siehe Kasten).

      Die Welt ist ein Schlachtfeld, auf dem die „übergeordneten Systeme“ miteinander im Wettstreit stehen, um Einfluss zu gewinnen.

      Im 20. Jahrhundert waren der Nationalsozialismus, Stalinismus und Maoismus die „übergeordneten Systeme“, die extrem destruktiv waren. Als Widerstand dagegen und zu ihrer Neutralisierung hat sich ihnen das „übergeordnete System“ der humanistischen, liberalen und sozialen Demokratie entgegengestellt. Die Verteidiger der „Menschenrechte“ und der Demokratie möchten, dass das „höhere Ziel“ ihres „Systems“ überall auf der Welt gilt und damit die Welt beherrscht. Keine Region der Erde kann und darf sich der Umsetzung dieser Grundwerte entziehen, die die „Menschenrechte“ fördern.

      Gewalt im 20. Jahrhundert

      Die schlimmsten Massaker

       1. Der 2. Weltkrieg (1939–1945):

      50 Millionen Tote (darunter 6 Millionen ermordete Juden)

       2. Das Regime von Mao Zedong in China (1949–1976):

      48 Millionen Tote

       3. Das Regime von Stalin in der UdSSR (1924–1953):

      20 Millionen Tote

       4. Der 1. Weltkrieg (1914–1918):

      15 Millionen Tote (davon fast 2 Millionen Opfer des Genozids an armenischen und syrischen Christen durch die Türken)

       5. Die russische Revolution (1917–1922):

      8,8 Millionen Tote

       6. Die chinesischen Bürgerkriege (1911–1949):

      6,5 Millionen Tote

      Nicht von allen übergeordneten Systemen geht dasselbe Gefahrenpotenzial aus. Manche dehnen die Grundfreiheiten aus, andere schränken sie ein. Der französische (und englische) Begriff für Gefahr ist „danger“ und geht auf den lateinischen Wortstamm dom- zurück, der sowohl auf das Wort für „Haus“ (domus) als auch den „Herrn (des Hauses)“ (dominus) verweist, der „dominiert“ (herrscht). Das Wort „danger“ ist abgeleitet von dominarium, dem vulgärlateinischen Begriff für Macht.

      Damit bedeutet, „in Gefahr zu sein“ oder „sich in Gefahr zu fühlen“, der Macht einer Person oder eines Systems ausgeliefert zu sein, die/das uns beherrscht.

      Die Beziehungen zwischen Völkern, Nationen, Weltreichen, Religionen und Ideologien und den Ängsten, die sie erzeugen, sind damit nichts anderes als Machtverhältnisse.

       Wer wird wen beherrschen? Wer wird die Welt beherrschen?

      Der erobernde Westen? Das erobernde China? Der erobernde Materialismus? Der erobernde Buddhismus? Das erobernde Christentum? Der erobernde Islam?

      Wenn wir uns in diesem Buch das übergeordnete System des Islam näher anschauen wollen, so geschieht dies deshalb, weil es besonders komplex, verkannt, effizient und „dominant“ ist. Wo der Islam Fuß fasst, scheinen Konflikte zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen unvermeidlich. Und diese Konflikte sind für sehr viele Erdenbewohner schwer zu verstehen und zu bewältigen.

      Aber Achtung!! Es ist zwar selbstverständlich, aber besser wir wiederholen es hier noch einmal: Es gibt tausend verschiedene Arten, ein Muslim zu sein. Es gibt liberale Muslime und radikale, Sufis, Salafisten, Agnostiker, Dschihadisten, fortschrittliche, atheistische und revolutionäre Muslime und vieles mehr.

      Es ist deshalb unmöglich, gefährlich und falsch, alle Muslime in einen Topf zu werfen! Die muslimische Identität ist nämlich außerordentlich vielfältig! Es gibt viele Muslime, die dort, wo sie sind, einfach in Frieden leben wollen. Für all diese Menschen ist der Islam überhaupt kein eroberndes System, sondern nur eine Sinnquelle. Wenig praktizierende Muslime kennen häufig ihre eigenen Grundlagentexte nicht gut und auch nicht die Eroberungsstrategien, die seit den Ursprüngen ihrer religiösen Tradition verfolgt wurden.

      Wie wir im Folgenden noch genauer sehen werden, ist der Islam seinen Grundtexten zufolge sowohl

      a. eine gemeinschaftliche Spiritualität als auch

      b. ein politisches Projekt und c. eine militärische Strategie.

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      a. Viele Muslime beschränken sich im Ausdruck ihres Glaubens auf die gemeinschaftliche Spiritualität. Das Leben in der Gemeinschaft zwischen diesen Muslimen und ihren nicht-muslimischen Nachbarn läuft in der Regel gut. Mit ihnen ist ein konstruktiver Dialog im Dienste des Gemeinwohls möglich und eine schöne Erfahrung des Zusammenlebens. Die Notwendigkeit eines solchen Dialogs bleibt ein hochaktuelles Thema.

      a + b. Andere Muslime, die sich des von Mohammed gewollten globalen politischen Projekts bewusst sind, möchten über ihre gemeinschaftliche Spiritualität hinaus jeden Staat, in dem sie leben, nach und nach islamisieren. Konflikte zwischen diesen Muslimen, den anderen Muslimen und den Nicht-Muslimen werden damit unvermeidlich und nur schwer lösbar. Im Umgang mit ihnen ist die Forderung nach bedingungslosem Respekt der demokratischen und humanistischen Ordnung ohne Zugeständnisse eine absolute Notwendigkeit.

      a + b + c. Und schließlich gibt es dann noch die Muslime, die gute Kenner der von Mohammed und den ersten Kalifen entwickelten Militärstrategie sind, um den ursprünglichen Islam weiter auszubreiten. Sie bemühen sich, sich als gläubige Muslime streng an diese Vorschriften zu halten und sie um sich herum weiterzuverbreiten. Diese „radikalen“ Muslime (die sich auf die Ursprünge berufen) verbreiten diese Lehren in vielen islamischen Zentren und über die sozialen Netzwerke. Diese strategisch geprägten Muslime, die auf Eroberung aus sind, wissen, dass sie sich im Krieg gegen die Nicht-Muslime befinden, und wollen, dass ihr Islam die Welt beherrscht.

      Ihnen gegenüber ist nur ein totaler Widerstand denkbar.

      In diesem Buch werden СКАЧАТЬ