Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740975722

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СКАЧАТЬ Porter hätte mit ihrer Lady gern noch über Details gesprochen, doch Agatha Simpson stieß den Sattelschlepper weiter zurück, wendete und brauste dann voller Optimismus los.

      Kathy lief zum Rover hinüber, auf dessen Rückseite sich die beiden jungen Männer befanden. Sie waren inzwischen zu sich gekommen und sahen sie finster an.

      Kathy setzte sich ans Steuer und mußte sich beeilen, um nicht den Anschluß zu verlieren.

      Es hing gewiß nicht mit dem genossenen Whisky zusammen, daß der schwere Lastwagen sich in Schlangenlinien bewegte. Agatha Simpson mußte sich erst mal mit den Kräften der Lenkung vertraut machen. In einer Art Walzerrhythmus raste sie mit dem Sattelschlepper durch die Gegend und ließ eine mächtige Staubwolke hinter sich. Kathy Porter mußte notgedrungen das Tempo des Rovers drosseln, um überhaupt etwas zu sehen.

      Davon ahnte die Detektivin nichts.

      Sie hatte sich inzwischen zurechtgefunden, steuerte die Landstraße an und fühlte sich ausgezeichnet. Ihre Augen funkelten vor Freude und Lust. Sie erfüllte sich eine Art Kindheitstraum und hätte am liebsten laut gesungen.

      Der Lastwagen ließ sich übrigens erstaunlich leicht fahren. Lady Agatha hatte sich das schwerer vorgestellt. Sie freute sich auf das Gesicht eines gewissen Mr. Higgins. Dieser Mann suchte seit Stunden verzweifelt nach dem verschwundenen Sattelschlepper mit Whisky, den sie ihm jetzt mit ein paar anzüglichen Bemerkungen servieren wollte.

      Lady Agatha freute sich aber auch auf ihren Butler. Ganz allein und ohne seine Hilfe löste sie hier einen Kriminalfall, während er Urlaub machte. Das würde ihm zeigen, daß eine Lady Agatha auch allein zurecht kam.

      Agatha Simpsons Euphorie wurde ein wenig gebremst.

      Von der Landstraße, die bereits zu sehen war, bogen zwei Wagen ab und kamen auf sie zu. Es handelte sich um zwei kleinere Lieferfahrzeuge mit Kastenaufbauten. Sie bremsten kurz ab und ... stellten sich dann quer. Sie blockierten die geschotterte Zufahrtsstraße und wollten den Sattelschlepper offensichtlich aufhalten.

      Die Fahrer der beiden Lieferwagen hatten sicher keine Ahnung, wer am Steuer des Sattelschleppers saß, sonst hätten sie bestimmt vorsorglich die Flucht ergriffen.

      *

      Butler Parker war mit seinem Hausboot vor Anker gegangen.

      Er hatte sich einen kleinen See ausgesucht und das Boot gleich hinter dem Zufluß des Flüßchens ins Schilf gedrückt. Um es zu entdecken, mußte man schon recht gut aufpassen und sich umsehen.

      Nach dem Zwischenfall mit der Eierhandgranate stand es für ihn fest, daß er zum Gegenangriff überging. Bisher hatte er sich passiv verhalten, nun wollte er aktiv werden.

      Der Butler sortierte seine Verteidigungsmittel und verschaffte sich einen Überblick.

      Um den Inhalt seines schwarzen Spezialkoffers brauchte Parker sich nicht zu kümmern, er war ihm nur zu vertraut. Enthalten war eine Anzahl von Überraschungen, die der Butler nach Lage der Dinge einsetzen konnte. Im Augenblick interessierte Parker sich mehr für die Signalpistole, die mit zur Ausstattung des Hausbootes gehörte. Und da waren ein Anlegehaken, eine Angelausrüstung, recht schwere Fender und schließlich noch einige Plastikeimer, alles Dinge, die man zweckentfremden konnte.

      Josuah Parker wurde abgelenkt.

      Vom Seeufer her hörte er den Lärm schwerer Motorräder. Sehen konnte Parker allerdings nichts, dazu stand das Schilf zu hoch. Als die Motoren plötzlich abgestellt wurden, erhöhte sich seine Wachsamkeit. Er hatte das Gefühl, als sei er aufgespürt worden. Parker ging unter Deck, um kein Ziel zu bieten. Von einem der Kabinenfenster aus beobachtete er das Schilf.

      Er konnte sich gut vorstellen, daß dieser John Bartlett einen weiteren Versuch unternahm, ihn aus dem Weg zu räumen. Nachdem die Eierhandgranate versagt hatte, versuchte der angebliche Privatdetektiv es wohl mit einer anderen Methode.

      Parker brauchte nicht lange zu warten.

      Plötzlich bewegte sich das Schilf. Halme brachen und gerieten unter Wasser. Es dauerte nur wenige Minuten, bis er die ersten Angreifer entdeckte. Es handelte sich um junge Männer, die recht seltsam, ja gefährlich aussahen. Sie trugen nur ihre slipartigen Unterhosen und waren sonst nackt. Ihre Gesichter waren allerdings nicht zu erkennen. Sie verbargen sich hinter supermodernen Jethelmen.

      Es handelte sich um sechs Angreifer, die durch das schlammige Wasser wateten und nicht recht vorankamen. Die starken Schilfhalme boten ein Hindernis, das nicht so leicht zu überwinden war. Die sechs jungen Männer ruderten mit ihren Armen in der Luft herum und arbeiteten sich fast wütend vor.

      Parker ging an Deck und lüftete höflich seine schwarze Melone.

      »Ich erlaube mir, Ihnen einen guten Tag zu wünschen«, schickte er erst mal höflich voraus. »Sind Sie möglicherweise vom Weg abgekommen?«

      Sie antworteten nicht und mühten sich ab, noch schneller an das Hausboot heranzukommen, doch der Schlamm hielt ihre Füße und Beine fest. Aus dem geplanten Sturmangriff wurde nicht viel.

      »Hegen die Herren etwa einen Groll auf meine bescheidene Wenigkeit?« fragte Parker weiter.

      Sie antworteten nicht.

      »Hoffentlich ist Ihnen bewußt, daß es hier Aale und Blutegel gibt«, warnte Josuah Parker die jungen Männer. »Sie lieben die Schlamm- und Schilfregion dieses Sees.«

      Der Hinweis hemmte den Schwung der sechs jungen Männer, die bereits bis zum Bauch im Wasser standen. Aale erinnerten sie wahrscheinlich an Schlangen, und die mochte man gewiß nicht. Die Aussicht, von einem Blutegel an einer besonders empfindlichen und exponierten Körperstelle erwischt zu werden, behagte ihnen überhaupt nicht.

      Die sechs jungen Männer riefen sich Worte zu, die Parker vom Hausboot aus nicht verstand. Sie gingen offensichtlich mit sich zu Rate und diskutierten intensiv ihre Möglichkeiten.

      »Ich möchte Sie nicht unnötig beunruhigen«, ließ Parker sich wieder vernehmen und deutete mit der Spitze seines Universal-Regenschirms auf ein besonders verfilztes Schilfstück. »Mir scheint jedoch, daß ich dort gerade eine kleine Wasserschlange gesehen habe, die nicht unbedingt giftig sein muß!«

      Das reichte vollkommen.

      Die sechs jungen Männer stammten eindeutig aus einer Großstadt und kannten sich mit der Fauna hier draußen auf dem Land nicht aus. Die Wasserschlange, die selbstverständlich nicht existierte, löste Panik aus. Alle flüchteten zurück an Land und entwickelten dabei eine erstaunliche Schnelligkeit. Hemmender Schlamm oder sperriges Schilf schienen überhaupt nicht mehr zu existieren.

      Parker wartete, bis die Angreifer verschwunden waren. Dann holte er den kleinen Anker ein und ließ den Diesel anspringen. Er hielt es für sicherer, seine Gegner erst mal zu verwirren. Für das, was er plante, brauchte er keine Zuschauer oder gar Störenfriede.

      *

      Lady Simpson stutzte nur für Sekundenbruchteile, als sie die beiden quergestellten Kastenlieferwagen wahrnahm. Dann aber preßte sie ihre Lippen fest zusammen und gab Vollgas. Sie war nicht die Frau, die sich aufhalten ließ. Schon gar nicht von solch einem windigen Straßenhindernis.

      Die Fahrer der beiden querstehenden Lieferwagen fielen fast aus den Fahrerhäusern und retteten sich hinauf auf die weite Wiese. Mit einem Rammversuch hatten sie ganz sicher СКАЧАТЬ