Und wenn die Welt voll Teufel wär .... Heinrich Christian Rust
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Название: Und wenn die Welt voll Teufel wär ...

Автор: Heinrich Christian Rust

Издательство: Bookwire

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783862567638

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СКАЧАТЬ Nachfolge Jesu Christi begibt. Die Transformation der menschlichen Existenz beginnt mit der Anfangserfahrung der Buße, der Taufe und des Geistempfangs und zieht sich durch das ganze weitere Leben. Der Christ lebt zunehmend in dem Bewusstsein, dass Jesus selber in ihm und durch ihn wirksam ist (Joh. 14–15). Der Heilige Geist entfacht in ihm Fähigkeiten und Gaben, die ihm durch das neue Leben geschenkt wurden und durch die er nunmehr das Wirken Jesu in dieser Welt weiterführen kann (Röm. 12,3ff; 1. Kor. 12). Dieses neue Leben kann dem Menschen nicht mehr genommen werden, es sei denn, er wendet sich selber bewusst und dauerhaft davon ab. Für die, die in Jesus Christus sind, gibt es »keine Verdammnis« mehr (Röm. 8,1). Im Endgericht wird ihnen ihr Glaube an Jesus Christus zur Gerechtigkeit gewertet, und sie werden in Ewigkeit mit Gott verbunden sein (Röm. 3,25; 1. Kor. 1,30; Offb. 19,8).

       g) Das Reich Gottes und das Volk Gottes

      Überall da, wo sich die Herrschaft Gottes ausbreitet, spricht die Bibel auch vom Reich Gottes. Damit ist nicht eine territoriale Ausbreitung gemeint, sondern die Einsetzung und Wirksamkeit des göttlichen Herrschaftsanspruches über die gesamte Schöpfung.

      Gott erwählt sich das Volk Israel als ein Bundesvolk. Durch dieses Volk sollen alle Völker der Erde in den Herrschaftsbereich Gottes geführt werden und gesegnet sein (1. Mo. 12,1f). Dieser alttestamentliche Bund ist nach den Aussagen der Bibel durch das Neue Testament nicht aufgelöst. Gott jedoch nimmt eine »Erweiterung« seines Volkes vor, indem auch aus nichtisraelischen Völkern Menschen durch den Glauben an Jesus Christus zum Volk Gottes gehören (Röm. 9–11). Eine Deutung der Welt ohne die Berücksichtigung der gesonderten Stellung des Volkes Israel ist jedoch biblisch nicht möglich. Das Reich Gottes hat aber seinen Mittelpunkt nicht im Volk Israel, sondern in Jesus Christus.

      Mit dem Kommen Jesu Christi in diese Welt ist auch das Reich Gottes zu den Menschen gekommen (Mt. 12,28). Die Herrschaft Gottes in dieser Welt wird deshalb immer auch mit dem Namen Jesu Christi verbunden sein. In seinem Namen wird gepredigt, geheilt, Dämonen werden ausgetrieben und Gefangene befreit. Dieses alles sind Zeichen des anbrechenden Reiches Gottes (Mt. 10). Dieses Reich Gottes wird zu seiner vollen Entfaltung kommen, wenn alle Macht des Bösen auf ewig gebunden ist (Mt. 16,28; Offb. 22). Aber auch jetzt schon wird es zeichenhaft sichtbar; geradezu ausschnittsweise wird erlebt, dass die Wirksamkeit des Bösen punktuell ausgeschaltet wird durch Heilungen, Totenauferweckungen oder andere Wunder (Mk. 16,15–20). Diese (An-)Zeichen des Reiches Gottes werden nicht nur in den Evangelien, der Apostelgeschichte und den neutestamentlichen Briefen bezeugt, sie gehören zur »normalen« Wirklichkeitserfahrung der Christenheit (1. Kor. 4,20; Apg. 2,22).

       h) Der neue Himmel und die neue Erde

      Es gehört zu den Basiselementen biblischer Weltsicht, dass die gegenwärtige Welt nicht für immer existieren wird. Sie wird vergehen (Mt. 24,35; 1. Kor. 7,31; Offb. 21,4) und die Erde wird verbrennen (2. Petr. 3,10). Vor diesem Ende wird es Anzeichen geben, u. a. auch eine Zunahme von Gottlosigkeit, von weltweiten Katastrophen oder auch von kosmischen Veränderungen (vgl. Mk. 13 par.).

      Bevor Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird, wird der Satan ein für alle Mal gebunden sein (Offb. 20,7–10). Die Aussagen der Offenbarung des Johannes sprechen auch davon, dass es zuvor eine zeitlich begrenzte Bindung der satanischen Mächte auf dieser Erde geben wird:

      »Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabkommen, der den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand hatte. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist, und er band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. Nach diesem muss er für kurze Zeit losgelassen werden« (Offb. 20,1–3).

      Auch das Welt-Endgericht wird der Schaffung des neuen Himmels und der neuen Erde vorangehen (Offb. 20,11–15). Dann jedoch bezeugt der Seher Johannes: »Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr« (Offb. 21,1–2).

       i) Die Erkenntnis der biblischen Wirklichkeit

      Die in der Bibel bezeugte Wirklichkeit der unsichtbaren Welt ist nicht ohne Weiteres mit dem menschlichen Verstand auszumachen. Wohl ist die sichtbare Welt erforschbar und erfassbar; die unsichtbare Welt ist jedoch mit den Mitteln wissenschaftlicher Erforschung nur in begrenzter Weise zu beurteilen. Das »Schauen des Unsichtbaren« (2. Kor. 4,18) ist nur mit den »erleuchteten Augen des Herzens« (Eph. 1,18) möglich. Der menschliche Verstand ist geradezu »verfinstert« oder auch »verblendet« (Eph. 4,18). Die Erkenntnis Gottes bedarf deshalb der besonderen Gnade der Offenbarung Gottes.

      »Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind. Davon reden wir auch, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist, indem wir Geistliches durch Geistliches deuten. Ein natürlicher Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird. Der geistliche dagegen beurteilt zwar alles, er selbst jedoch wird von niemand beurteilt. Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, dass er ihn unterweisen könnte? Wir aber haben Christi Sinn« (1. Kor. 2,11–16).

      Im Licht dieser Aussagen kann die Welt nicht einfach verstanden werden als ein Universum, das vorwiegend durch naturwissenschaftliche Methoden erfassbar gemacht werden kann. Vielmehr muss die Welt als ein offenes Universum begriffen werden, in dem natürliche und übernatürliche Gesetzmäßigkeiten miteinander korrespondieren und zusammenwirken. In einer solchen Welt, die Sichtbares und Unsichtbares einschließt, werden sogenannte übernatürliche Phänomene wie Gebetserhörungen, Wunderwirkungen, Engelerscheinungen, Dämonisierung, Befreiung von Dämonen, geistliche Begabungen, die Freisetzung des Heiligen Geistes usw. als etwas Natürliches anzusehen sein.

       4. Plädoyer für ein zukunftsfähiges Weltbild

      Vielleicht ist es symptomatisch für unsere Zeit: Die Diskussion um ein Weltbild scheint weniger erhitzt zu sein; vielmehr geht es um einen Dialog, um Wahrnehmungshilfen und um Aspekte für eine Weltdeutung. Die Welt des 21. Jahrhunderts scheint dermaßen komplex zu sein, dass eine schlichte oder ideologisch eingefärbte Weltsicht zwar noch Gehör findet, aber in ihrem Anspruch, eine Weltsicht für alle Menschen und Völker zu sein, wohl prinzipiell auf Ablehnung stoßen muss. So spricht man heutzutage auch bescheidener vom christlichen Beitrag zu einem zukunftsfähigen Weltbild oder auch vom Dialog zu Fragen der Weltanschauung. Aus einem derartigen weltanschaulichen »Leipziger Allerlei« wird sodann eine »Weltbild-Suppe« angeboten, die möglichst allen Menschen auf diesem Erdkreis munden soll. Die monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) bleiben zwar bei ihrem Anspruch, dass ihre Sicht der Welt auch für Menschen außerhalb ihrer Religion verbindlich ist, sie verweigern sich aber auch nicht dem Gespräch mit Andersdenkenden.

      Die Diskussion um ein zukunftsfähiges Weltbild sollte also auf allen Ebenen geführt werden. Auch der Dialog mit den Naturwissenschaften und den sich wacker haltenden Vertretern des modernen Aufklärertums kann nur zur Schärfung der Sinne beitragen. Die Zeit, in der Christen ein einheitliches Weltverständnis in Europa vorausgesetzt haben, neigt sich deutlich dem Ende zu. Um so wichtiger scheint es zu sein, dass die Reflexion über die eigene Weltsicht, über die Basisaussagen der Bibel zum Weltbild intensiver geführt СКАЧАТЬ