Название: Und wenn die Welt voll Teufel wär ...
Автор: Heinrich Christian Rust
Издательство: Bookwire
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783862567638
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c) Die Realität des Bösen wird als antigöttliche Macht bezeugt
Die Bibel geht von der antigöttlichen Macht des Bösen aus. Sie wird unterschiedlich beschrieben. Jesus spricht vom Diabolos, dem Durcheinanderbringer, oder auch dem Satan, dem Ankläger. Der Satan ist der Feind Gottes, der sich gegen Gott und seinen Heilswillen auflehnt. Über den Ursprung dieser Macht wird in der Bibel nur andeutungsweise gesprochen (Hes. 28,1–17; Jes. 14,12–21); das Ende des Bösen wird hingegen in der Offenbarung des Johannes ausführlich dargelegt. Diese Macht des Bösen wirkt in unterschiedlicher Weise auf die Schöpfung Gottes ein. Die Aussagen der Bibel legen die Annahme nahe, dass dem Reich Gottes ein ganzes satanisches Machtsystem gegenübersteht (Eph. 6,1–10). Das Ausmaß dieser Einwirkung ist nicht zu unterschätzen, so dass der Satan auch als »Gott dieses Äons« dargestellt wird (2. Kor. 4,4). Primär versucht Satan, Menschen in seinen Machtbereich zu ziehen und für sich einzunehmen. Sein Machtanspruch wächst durch das Ausmaß der Sünde des Menschen. Erst durch die erlösende Macht Jesu Christi werden die Werke des Satans zerstört (1. Joh. 3,8). Die Macht Satans wird im biblischen Verständnis der Wirklichkeit niemals zu lösen sein von der Macht Gottes. Satan kann also nicht in einem für Gott unverfügbaren Machtvakuum agieren, sondern immer nur unter den »Augen« Gottes. Das Festhalten an der biblischen Sicht von Satan ist also nicht ein Zurückfallen in eine dualistische Weltsicht, die sich in gut und böse, in eine Welt Gottes und eine Welt Satans aufteilt, sondern sie bezeugt die souveräne Alleinherrschaft Gottes, der auch seinen letzten Feind überwunden hat.
d) Der Mensch ist für die Gemeinschaft mit Gott und Menschen geschaffen
Der Mensch ist nicht nur durch das Wort, sondern auch für das Wort und im Wort Gottes als ein geistleibliches Wesen geschaffen worden. Sein Personsein ist in seiner Verantwortlichkeit begründet. Seine Bestimmung ist es, sein Leben in einer Liebesbeziehung zu Gott und zu seinen Mitmenschen zu gestalten: »Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst« (Lk. 10,27). Der Mensch soll nach den Maßstäben Gottes leben und die Welt in der Verantwortung vor ihm gestalten: »Man hat dir mitgeteilt, o Mensch, was gut ist. Und was fordert der Herr von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und demütig zu gehen mit deinem Gott?« (Mi. 6,8). Das Leben auf der Erde ist für den Menschen endlich und unwiederholbar (Hebr. 9,27).
e) Die Sünde des Menschen und ihre Auswirkungen
Mit »Sünde« ist in der Bibel nicht etwas Moralisches gemeint, sondern der Zustand der Erlösungsbedürftigkeit des natürlichen Menschen. Jeder Mensch findet sich vor in dieser Erlösungsbedürftigkeit, egal welchen moralischen Stand er verkörpert (Römer 3). Hinter der Sünde steht die Macht der verführerischen Kraft des Bösen, die aber nie Grund für die Sünde ist. Die Sünde kommt dadurch zustande, dass Menschen sich dieser Macht geöffnet haben. Je mehr sich der Mensch mit der Sünde einlässt, desto mehr gerät er unter die Herrschaft – nicht nur der Sünde, sondern auch der dämonischen, teuflischen Mächte (Joh. 8,34). Der Bericht vom Sündenfall (1. Mo. 3) berichtet von den verheerenden Folgen der Sünde in psychologischer (Vers 3–7), sozialer (Vers 11–16) und ökologischer Hinsicht (Vers 17–19). Der Mensch als Sünder steht unter dem Zorn Gottes. Dieser Zustand wird auch als Verlorenheit des Menschen bezeichnet (Mt. 18,11; Röm. 2,12; 2. Kor. 4,3). Subjektiv erlebt er diesen Zustand im bösen Gewissen oder auch in der Angst vor Gott. Die Gottesgemeinschaft ist zerstört und mit ihr auch das von Gott gewollte Menschsein. Die menschliche Freiheit ist gebrochen und nur noch eingeschränkt gegeben. Die Auswirkungen der Sünde können nicht nur einzelne Menschen, sondern ganze Völker, ja die ganze diesseitige Welt mit ihren Systemen erfassen. Krankheiten, Katastrophen, Unfälle, sozialpolitische Unordnungen, Kriege, wirtschaftliche Zusammenbrüche und vieles andere kann als göttliches Gericht, als satanische Aktivität oder auch als Äußerung der menschlichen Sünde oder als eine Art Kombination dieser Faktoren gedeutet werden. Als letzte Folge der Sünde steht die Vernichtung des Lebens, der Tod und ein Weiterexistieren in ewiger Gottesferne (Röm. 6,23; Offb. 21,15). Der einzelne Mensch und die Verantwortungsgemeinschaft, in der er lebte, werden von Gott selbst gemäß seines Standes und seines Lebens vor Gott im »Jüngsten Gericht« beurteilt (Offb. 20,11–15; Mt. 25,32).
f) Die Erlösung durch Jesus Christus
Der Mensch ist nicht nur in seiner Erlösungsbedürftigkeit verloren, sondern durch das Kommen des Erlösers Jesus Christus befreit zum ursprünglichen Leben in einer Liebesbeziehung zu Gott und Menschen. Der Mensch selbst ist nicht in der Lage, sich aus der Macht der Sünde zu befreien. Gott hat einen Weg aufgetan, indem er Jesus Christus als Mensch in diese Welt sandte. Auf diesen von Gott Gesandten legte Gott stellvertretend die ganze Sünde der Menschen (Joh. 1,29; Jes. 53). Durch seinen Tod sühnte Jesus die Schuld der Menschen: »Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn vom Zorn gerettet werden. Denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden« (Röm. 5,6–10).
Diese Möglichkeit zur Versöhnung mit Gott ist für alle Menschen gegeben (1. Tim. 2,4). Sie wird wirksam, indem der Mensch im Vertrauen auf Jesus darauf antwortet: »Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat« (Joh. 3,16).
Die Erlösung des Menschen durch Jesus Christus beinhaltet nicht nur die Vergebung der Schuld des Menschen, sondern auch die Möglichkeit einer neuen Lebensqualität, die auch als »ewiges Leben« bezeichnet wird. »Der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn« (Röm. 6,23). Dieses Leben wird bewusst empfangen durch die Umkehr des Menschen zu Gott (Buße), durch den Glauben des Menschen an Jesus Christus und durch den Empfang und Vollzug der Taufe sowie durch den Empfang der Gabe des Heiligen Geistes (Apg. 2,28). Der Heilige Geist bezeugt dem Christen seine Gotteskindschaft und die neue Autorität, mit der er auch der dämonischen Macht und missbrauchter menschlicher Autorität gegenüber auftreten kann.
»Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wieder zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst bezeugt zusammen mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden« (Röm. 8,16–17).
Die neue Existenzweise des durch Christus erlösten СКАЧАТЬ