Die Göttliche Komödie. Dante Alighieri
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Читать онлайн книгу Die Göttliche Komödie - Dante Alighieri страница 30

Название: Die Göttliche Komödie

Автор: Dante Alighieri

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783736428577

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СКАЧАТЬ Durch sein Bedauern Gottes Urteil wagt?

       Empor das Haupt, empor! Den wirst du sehen,

       Den einst vor Thebens Blick der Grund verschlang;

       Drob alle schrien: Wohin? Was ist geschehen?

       Amphiaraus, wird der Kampf zu lang?—

       Doch stürzt er fort und fort im tiefen Schachte,

       Bis Minos ihn, gleich anderm Volk, bezwang.

       Schau, wie er ihm die Brust zum Rücken machte!

       Schau, wie er rückwärts schreitet, rückwärts steht,

       Weil er zu weit voraus zu sehen dachte.

       Tiresias sieh, der uns entgegenzieht.

       Er, erst ein Mann, ward durch des Zaubers Gabe

       Verwandelt in ein Weib an jedem Glied.

       Dann aber schlug er mit dem Zauberstabe

       Zuvor auf zwei verwundne Schlangen ein,

       Damit er wieder Mannsgestaltung habe.

       Den Rücken ihm am Bauch, kommt hinterdrein,

       Nah angedrängt an ihn, des Aruns Schatte,

       Der lebend einst in Lunis Felsenreihn

       Als Haus die weiße Marmorhöhle hatte,

       Wohl ausgesucht, daß sie zum Meeresstrand

       Und zu den Sternen freien Blick gestatte.—

       Die mit den wilden Haaren ohne Band

       Die Brüste deckt, die sich nach hinten kehren,

       Was sonst behaart ist, hinterwärts gewandt.

       War Manto, die in Ländern und auf Meeren

       Umirrte bis zum Ort, der mich gebar.

       Von dieser will ich näher dich belehren.

       Nachdem der Welt entrückt ihr Vater war

       Und Bacchus Stadt verfiel in Sklavenbande,

       Durchstreifte sie die Welt so manches Jahr.

       Ein See liegt an des schönen Welschlands Rande,

       Am Fuß des Alpgebirgs, das Deutschland schließt,

       Benaco heißend, beim Tiroler Lande.

       Zwischen Camonica und Gard ergießt,

       Und Apennin, sich Flut in tausend Bächen,

       Die in besagtem See zusammenfließt.

       Inmitten aber liegen ebne Flächen,

       Und drei verschiedne Hirten könnten dort

       Auf einem Grenzpunkt ihren Segen sprechen.

       Hier liegt Peschiera dann, ein starker Ort

       Um Bergamo von Brescia abzuschneiden,

       Und rings geht flacher dann die Gegend fort.

       Hier muß sich von dem See das Wasser scheiden,

       Das nicht mehr Raum in seinem Schoß gewinnt,

       Und strömt als Fluß herab durch grüne Weiden.

       Das Wasser, das hier seinen Lauf beginnt,

       Heißt Mincio nun, und seine Wellen gleiten

       Bis nach Governo, wos im Po verrinnt.

       Nicht weit gelaufen, trifft es ebne Weiten,

       Wo es sich ausdehnt und zum Sumpfe staut,

       Der bösen Dunst verhaucht zu Sommerszeiten.

       Als dort das rauhe Weib ein Land erschaut,

       Das jenes Sumpfes Wogen rings umgaben.

       Entblößt von Leuten und unangebaut,

       Da blieb, um nichts von Menschen nah zu haben.

       Sie mit den Dienern da, trieb Zauberei

       Und lebt und ward in diesem Land begraben.

       Bald kamen Menschen, rings zerstreut, herbei.

       Die, weil sie sich auf diesen Ort verließen,

       Und sahn, daß durch das Moor kein Zugang sei,

       Sich auf dem Grabe Mantos niederließen,

       Und dann nach ihr, die erst den Ort erwählt,

       Die Stadt, ohn andres Zeichen, Mantua hießen.

       Sie hat vordem des Volkes mehr gezählt,

       Eh Pinamont, den Toren zu betrügen.

       Dem Cassalodi seinen Trug verhehlt.

       Drum merke wohl, und sollt es ja sich fügen,

       Daß Mantuas Ursprung man nicht so erklärt,

       So laß der Wahrheit nichts entziehn durch Lügen."

       Und ich: "Mein Meister, was dein Wort mich lehrt.

       Ist mir gewiß und dient zu meinem Frommen,

       All andres ist nur tote Kohl an Wert.

       Doch sprich, von diesen, die uns näher kommen,

       Ist irgend wer bemerkenswerter Art?

       Denn dies nur hat den Geist mir eingenommen."

       Und er: "Des Augurs Trug hat der, des Bart

       Die braunen Schultern deckt, zur Zeit getrieben,

       Als Griechenland so leer an Männern ward,

       Daß Knaben kaum noch für die Wiegen blieben.

       In Aulis sagt er da mit Kalchas wahr,

       Zeit seis, daß sie das erste Tau zerhieben.

       Kund tut mein tragisch Lied dir, wer er war.

       Du wirst dich des Eurypylus entsinnen,

       Denn mein Gedicht ja kennst du ganz und gar.

       Sieh Michael Scotto auch, den magern, dünnen.

       Der jeden Trug des Zaubers klug gelenkt

       Und solches Spiel verstanden zu gewinnen.

       Bonatti sieh—Asdent, dens jetzo kränkt.

       Allein zu spät, daß er in eitlem Trachten

       Dort nicht auf seinen Leisten СКАЧАТЬ