Die Göttliche Komödie. Dante Alighieri
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Читать онлайн книгу Die Göttliche Komödie - Dante Alighieri страница 25

Название: Die Göttliche Komödie

Автор: Dante Alighieri

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783736428577

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СКАЧАТЬ Wird deutlich bald vor deinen Blicken stehen."

       Bei Wahrheit, die der Lüge gleicht, habt acht,

       Soviel ihr könnt, euch nimmer auszusprechen,

       Sonst werdet ihr ohn eure Schuld verlacht.

       Doch kann ich mich zu reden nicht entbrechen

       Und schwör, o Leser, dir, bei dem Gedicht,

       Dem nimmer möge Huld und Gunst gebrechen:

       Ich sah durch jene Lüfte schwarz und dicht

       Ein Bild, nach oben schwimmend, sich erheben,

       Dem Kühnsten wohl ein wunderbar Gesicht—

       Wie jemand kehrt, der sich hinabbegeben.

       Den Anker, der im Felsenrisse steckt,

       Zu lösen, wenn er sich beim Aufwärtsstreben

       Von unten einzieht und nach oben streckt.

      Siebzehnter Gesang

      Sieh hier das Untier mit dem spitzen Schwanze,

       Der Berge spaltet, Mauer bricht und Tor!

       Sieh, was mit Stank erfüllt das große Ganze!

       So hob mein Führer seine Stimm empor

       Und rief mit seinem Wink das Tier zum Rande,

       Bis nah zu unserm Marmorpfade vor.

       Da kam des Truges Greuelbild zum Lande

       Und schob den Kopf und dann den Rumpf heran,

       Doch zog es nicht den scharfen Schweif zum Strande.

       Von Antlitz glich es einem Biedermann

       Und ließ von außen Mild und Huld gewahren,

       Doch dann fing die Gestalt des Drachen an.

       Mit zweien Tatzen, die bedeckt mit Haaren,

       Und Rücken, Brust und Seiten, die bemalt

       Mit Knoten und mit kleinen Schnörkeln waren;

       Vielfarbig, wie kein Werk Arachnes strahlt,

       Wie, was auch Türk und Tatar je gewoben,

       So bunt doch nichts an Grund und Muster prahlt.

       Wie man den Kahn, im Wasser halb, halb oben,

       Am Lande sieht an unsrer Flüsse Strand,

       Und wie, zum Kampf den Vorderleib erhoben.

       Der Biber in der deutschen Fresser Land;

       So sah ich jetzt das Ungeheuer, ragend

       Und vorgestreckt auf unsers Dammes Rand,

       Wild zappelnd, mit dem Schweif durchs Leere schlagend,

       Und, mit der Skorpionen Wehr versehn,

       Die Gabel windend und sie aufwärts tragend.

       Mein Führer sprach: Jetzt müssen wir uns drehn

       Und auf gewundnem Pfad zum Ungeheuer

       Dorthin, wos jetzo liegt, hinuntergehn.

       Nun führte rechter Hand mich mein Getreuer

       Nur wenig Schritt hinab am Rande fort,

       Den heißen Sand vermeidend und das Feuer.

       Und unten angelangt, erkannt ich dort

       Noch etwas vorwärts auf dem Sande Leute,

       Nah sitzend an des Abgrunds dunklem Bord,

       Mein Meister sprach: "Erkennen sollst du heute

       Den ganzen Binnenkreis mit seiner Pein,

       Drum geh und sieh, was jenes Volk bedeute.

       Doch kurz nur dürfen deine Worte sein.

       Ich will indes mich mit dem Tier vernehmen,

       Den starken Rücken uns zur Fahrt zu leihn."

       So mußt ich einsam mich zu gehn bequemen

       Am Rand des siebenten der Kreis und nahm

       Den Weg zum Sitze der betrübten Schemen.

       Aus jedem Auge starrte Schmerz und Gram,

       Indes die Hand, jetzt vor dem heißen Grunde,

       Jetzt vor dem Dunst dem Leib zu Hilfe kam.

       So scharren sich zur Sommerzeit die Hunde,

       Wenn Floh sie oder Flieg und Wespe sticht,

       Jetzt mit dem einen Fuß, jetzt mit dem Munde.

       Die Augen wandt ich manchem ins Gesicht,

       Der dort im Feuer saß und heißer Asche;

       Und keinen kannt ich, doch entging mir nicht,

       Vom Halse hänge jedem eine Tasche,

       Bezeichnet und bemalt, und wie voll Gier

       Nach diesem Anblick noch ihr Auge hasche.

       Ich sah, wie ich genaht, ein blaues Tier

       Auf gelbem Beutel, wie auf einem Schilde,

       Das schien ein Leu an Kopf und Haltung mir.

       Dann blickt ich weiter durch dies Qualgefilde,

       Und sieh, ein andrer Beutel, blutigrot,

       Zeigt eine butterweiße Gans im Bilde.

       Ein blaues Schwein auf weißem Sacke bot

       Sich dann dem Blick, und seine Stimm erheben

       Hört ich den Träger: "Du hier vor dem Tod?

       Fort! Fort! Doch wisse, weil du noch am Leben

       Bald findet mir mein Nachbar Vitalian,

       Zur Linken seinen Sitz, hier gleich daneben.

       Oft schrein mich diese Florentiner an,

       Mich Paduaner, mir zum größten Schrecken:

       Möcht aller Ritter Ausbund endlich nahn!

       Wo mag doch die Dreischnabeltasche stecken?"—

       Hier zerrt ers Maul schief, und die Zunge zog

       Er vor, gleich Ochsen, so die Nase lecken.

       Schon fürchtet ich, СКАЧАТЬ