Das Anthropozän lernen und lehren. Группа авторов
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      Exkurs: Der Mythos von der Sintflut

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      Damit beenden wir die kurze Zeitreise in die Renaissance, die wir auf der Motivebene unternommen haben, und wenden unsere Aufmerksamkeit, wie auch die Künstler und Gelehrten der Renaissance, dem antiken Griechenland zu.

      Schöpfungsmythen von Homer bis Hesiod

      Homer (seine Lebensdaten können nicht annähernd festgelegt werden, sie changieren zwischen 1200 und 750 v.Chr.) gilt als Dichter der ersten großen griechischen Versepen: Ilias und Odyssee, seine Autorenschaft ist allerdings umstritten, das nährt die „Homerische Frage“.

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      Er ist der Ursprung der Götter sowie aller Flüsse, Meere, Quellen und Brunnen. Im Besitz unerschöpflicher Zeugungskraft hat er mit seiner Gattin, der Meeresgöttin Tethys, dreitau-send Söhne gezeugt, das sind die Flüsse, und genauso viele Töchter, das sind die Okeaniden, Meerwesen ähnlich den Nereiden und Nymphen. Er befindet sich aber nun mit ihr im Streit, sie haben die Zeugung eingestellt – damit wird auch auf dieser Ebene Kreislauf und Begrenzung entsprochen.

      Vasenmaler sind Erzähler der Götter- und Heldengeschichten, ihre Malereien sind jedoch nie Illustrationen zum Wort, sondern alternative, eigenständige Erzählvarianten.

      Wie über das Medium Schrift haben auch die einzelnen Maler jeweils ihren eigenen Erzählstil und Duktus, den zeichnerischen Schriftzug, entwickelt.

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      Hesiod, neben Homer einer der Begründer der griechischen Literatur, lebte um 700 v.Chr. in Askra in Böotien. In seinem großen Epos Theogonie („Entstehung der Götter“) vereint er in über tausend Hexametern die gesamte Genealogie der griechischen Götterwelt. Mit Homers Ilias und Odyssee gehört es zu den ältesten und wichtigsten Quellen der griechischen Mythologie. Hesiods Theogonie ist eine Schilderung der Abfolge der Göttergenerationen „von Anfang an“ (ex archês), ihr Thema ist die Weltentstehung bis zur Herrschaft des Zeus. Hesiod beginnt mit einer Anrufung der Musen, als Dichter und Sänger bittet er um göttliche Eingabe. Die Wahrheit kann er aufgrund seiner begrenzten menschlichen Sicht nicht garantieren – und Dichtung ist zur Erbauung da.

      Damit hat sich auf dem Boden der vorderorientalischen Mythen und noch in mythischer Sprache eine wesentliche Veränderung vollzogen: Hesiod schildert seine Berufung zum Dichter durch die Musen, die Entstehung der Welt, und ihre Geschichte bis zur Gegenwart wird bei ihm zu Literatur.

      Wie fast alle mythischen Geschichten über den Anfang der Welt weist aber auch die Theogonie ein vierstufiges Schema auf:

      1. Am Beginn existiert eine Urmasse (wie das Wasser oder das Chaos), die belebt und gestaltend – göttlich – tätig wird.

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