Autochthone Minderheiten und Migrant*innen. Sarah Oberbichler
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СКАЧАТЬ Diskursanalysen thematisieren deshalb Texte mit Einbezug des sozialgeschichtlichen Hintergrundes, auf den sie sich beziehen und auf den sie sich wiederum auswirken. Denn sprachliche Prozesse speisen sich aus realen Ereignissen und reale Ereignisse wiederum werden durch sprachliche Prozesse beeinflusst.134

      Schemata und Modelle im Sprechen über Migration werden ebenfalls oder gerade wegen fehlender Alltagserfahrungen im Laufe der Sozialisation angeeignet. Der mediale Migrationsdiskurs trägt wesentlich zu dieser Sozialisation bei. Zu ermitteln, wie Medien Migrationsdiskurse steuern und dadurch Macht ausüben, ist wesentlicher Bestandteil der Diskursanalyse. Wissenschaftliche Beiträge, in denen Migrationsdiskurse untersucht und dafür unterschiedliche Herangehensweisen der Diskursanalyse verwenden werden, haben sich gerade die Beantwortung derartiger Fragen zur Aufgabe gemacht.

       Kritische Diskursanalyse, historische Diskurssemantik und die Topos-Analyse

      Die Analyse von Argumentationsstrategien bzw. Argumentationsmustern nimmt in der Diskursforschung eine bedeutende Stellung ein, insbesondere im Rahmen des in Wien von Ruth Wodak begründeten diskurshistorischen Ansatzes der Kritischen Diskursanalyse sowie im Rahmen der in Düsseldorf durch Georg Stötzel begründeten historischen Diskurssemantik. Aus diesem Grund wird in diesem Abschnitt sowohl auf die Kritische Diskursanalyse als auch auf die historische Diskurssemantik eingegangen. Ebenfalls werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jeweiligen Topos-Analysen herausgearbeitet, wobei die Argumentationsanalyse der Düsseldorfer Schule schließlich vorbildgebend für die vorliegende Arbeit war (siehe Kapitel 3, Teil 1).