Zaubermaus. Ingo Schorler
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Название: Zaubermaus

Автор: Ingo Schorler

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Zaubermaus

isbn: 9783960743811

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СКАЧАТЬ angekommen waren, flüsterte sie mir ins Ohr: „Danke für alles. Ich spüre, dass du eine wundervolle und einzigartige Katze bist. Danke für alles!“ Mit diesen Worten öffnete sie die Tür, streichelte mir noch einmal über den Kopf und entließ mich auf die Straße.

      Und ich? Ich machte mich auf den Weg zu einem neuen Auftrag. Allein, denn noch immer war Paul nicht aufgetaucht.

      *

      5

      Heute verschlug es mich in ein riesiges Zirkuszelt. Doch leider sah ich dieses Mal nicht gerade hübsch aus, irgendwie war ich vollkommen bunt. Ich schaute in einen Spiegel und dachte mir: „Na toll, ich als Clown!“ Was das schon wieder sollte.

      Plötzlich hörte ich eine strenge Stimme rufen: „Koko, los raus! Unterhalte das Publikum und nimm bitte Mango mit, bringt endlich das Publikum zum Lachen!“

      Nun ja, was blieb mir schon großartig übrig, als in die Manege zu gehen. Nur Mango hatte anscheinend keine Lust, mitzukommen, also schubste ich ihn einfach und gab ihm dabei einen kräftigen Tritt in seinen Allerwertesten! Oh, oh, das war wohl keine gute Idee. Er kam wutentbrannt auf mich zu, packte mich und warf mich im hohen Bogen ins Publikum. Das Publikum kreischte vor Freude. Nur Mango konnte darüber nicht lachen, ich schaute in seine Augen. Sie waren kalt und voller Hass. Warum war Mango nur so? Ich musste sein Vertrauen gewinnen, um herauszufinden, warum er so war.

      Eines Abends ging ich noch eine Runde spazieren. Ich bemerkte einen riesigen großen Käfig, der mit einer Plane verhüllt war. Da ich von Haus aus neugierig war, schaute ich kurzerhand darunter. Doch was ich sah, war nicht das, was ich sehen wollte: Im Käfig saß ... Mango! Was sollte das? Warum musste er dort drin sein? Er war doch ... na ja ... ein Mensch wie ich. Leise flüsterte ich: „Mango, ich bin es, Koko.“

      Mango sah mich und sagte: „Verschwinde, ich will dir nicht wehtun müssen. Bitte geh!“ Ich verstand das zwar nicht, aber ging weg!

      Am nächsten Morgen fand auch schon die nächste Vorstellung mit uns statt, nur Mango hatte mal wieder keine Lust. Ich versuchte alles, doch das ließ ihn kalt. Auch unser Zirkusdirektor fand sein Verhalten nicht gerade toll. Nur wusste er sicherlich genau, warum Mango so war, denn er sperrte ihn schließlich immer bei Nacht ein. Mangos Unmut, in die Manege zu treten, änderte sich auch in den nächsten Tagen nicht. Paul hätte mir sicherlich gut helfen können, Mango zu motivieren, aber der blöde Kerl war ja noch immer wie vom Erdboden verschluckt.

      Eines Nachts hatten wir Vollmond. Der Himmel war so hell, dass man keine Lampe brauchte, um seinen Weg zu finden. Ich ging wieder einmal zu Mango und wollte mit ihm reden. Nur dieses Mal hörte ich schon von Weitem Geräusche und ein lautes Stöhnen. Ich hob das Tuch an, das seinen Käfig bedeckte, und was ich sah, schockierte mich zutiefst: Aus dem mürrischen Mango war ein bösartiges Tier geworden. Eine Mischung aus Tier und Mensch. Seine Augen waren voller Hass und Kälte. Nun wusste ich endlich, was los war. Ich, Zaubermaus, war wohl nicht das einzige Wesen auf Erden, dass sich verwandeln konnte. Unbemerkt war der Zirkusdirektor hinter mich getreten, ich hatte ihn trotz meines sensiblen Katzengehörs, über das ich auch in menschlicher Gestalt verfügte, nicht kommen hören. Das wunderte mich sehr. Nun sah der Herr Direktor mich an und sagte: „Geh weg und lass uns in Ruhe. Bitte, geh, ich will nicht, dass dir etwas passiert, Zaubermaus.“

      „Ich gehe erst, wenn du mir erzähltest, was passiert ist!“, antwortete ich frech. Ich wollte die Wahrheit wissen, Angst hatte ich keine.

      „Mango, mein lieber lieber Mango, mein Sohn, hat sich als Versuchsobjekt zur Verfügung gestellt, um den Profit für unseren Zirkus zu erhöhen, doch leider gab es Komplikationen und das ist aus ihm geworden.“ Der Direktor zeigte auf das unmenschliche Wesen im Käfig. „In Vollmondnächten ist er halb Mensch, halb Tier. Und wir haben Angst, dass er sich auch zu anderen Zeiten verwandeln könnte. Deshalb lebt er hier in diesem Käfig. Eingesperrt wie ein Tier.“

      Der Zirkusdirektor sah mich verzweifelt an. „Bitte erlöse ihn und bringe ihn um, bevor er noch irgendwen verletzt. Bitte, bitte, erlöse ihn! Ich kann es nicht, denn er ist ja mein Sohn, ich liebe ihn.“ Die pure Verzweiflung sprach aus seinen Worten.

      „Nein, ich werde Mango nicht töten, auf keinen Fall!“

      Mango schaute mich nur an und sagte: „Dann kann ich für nichts garantieren!“

      Und dann tat der Zirkusdirektor etwas, mit dem ich nie und nimmer gerechnet hätte. Er ging auf Mangos Käfig zu und öffnete die verriegelte Tür.

      „Sie können ihn nicht freilassen, das geht nicht gut. Bitte lassen Sie Mango drin!“, rief ich entsetzt. Doch eh ich mich versah, war es passiert. Mango war frei! Als ich ihn nun in voller Größe sah, und er war deutlich größer als sonst, ja, da wurde selbst mir, Zaubermaus, Angst und Bange. All mein Bitten war umsonst gewesen.

      Doch der Direktor war komischerweise anscheinend glücklich, da er Mango ihm wohl eine Idee gekommen war. Er lachte – und es hörte sich an, als sein er plötzlich von Sinnen. „Endlich weiß ich, wie du wirklich aussieht. Da hat sich all die Mühe gelohnt, dich zu jagen und zu fangen!“

      Ich war entsetzt. War er doch nicht der liebende Vater, den er mir vorgespielt hatte. Wenn jetzt nur Paul an meiner Seite wäre ... Was wurde hier gespielt. Was sollte das Ganze? Was treib der Direktor für ein böses Spiel?

      Der Direktor sah mich höhnisch an und sagte: „Du hast doch wohl nicht wirklich geglaubt, dass Mango mein Sohn ist. Hahaha. Theater. Nur Theater.“ Er lachte grausam. „Mango ist meine Kreatur, mein bestes Stück! Ich habe ihn erschaffen. Ich ganz alleine. Hundini, der beste Magier aller Zeiten. Hier und jenseits eures kleinen Verstandes. Hundini, der große Hundini.“

      Wahnsinn blitzte in seinen Augen auf. Oh Gott, auf welche Mission war ich hier geschickt worden?

      Doch als der Zirkusdirektor Mango zu sich rufen wollte, bäumte der sich auf und ließ all seine Wut raus. Er verpasste dem Direktor eine, sodass der bis zum Zirkuszelt flog. Dort blieb er leblos liegen.

      Ich rief Mango zu: „Bitte, tu jetzt nichts, was du später bereuen könntest!“

      Doch Mango hörte mich nicht mehr, denn er rannte bereits in Richtung Stadt. Wenn er dort ein Blutbad anrichten würde, dann wär es das Ende für ihn. Er war kein Monster, das spürte ich, er wollte doch nur in Frieden leben. So wie jeder von uns. Ich folgte Mango, um ihn davon abzuhalten, etwas Böses zu tun. Ich musste es versuchen, noch vor Sonnenaufgang musste es mir gelingen, ihn einzuholen. Ich rannte ihm nach, was gar nicht so einfach war, aber ich konnte Mango nicht als Mensch entgegentreten. Das wusste ich. Ich spürte, wie sich mein Körper veränderte. Ich schnitt ihm den Weg ab, sodass ich Mango noch vor der Stadt abfangen konnte, und stellte mich ihm entgegen. Als er mich sah, stand er direkt vor seinem eigenen Spiegelbild. Oje, was hatte mein Herr da oben sich nur dabei gedacht?

      Mango rannte auf mich zu. Er fletschte seine riesigen Zähne und wollte mich angreifen, doch er rechnete nicht mit meiner Gegenwehr. Immer wenn er auf mich zukam, verschwand ich und erschien woanders. Ich rief: „Mango, hast du Angst vor mir? Huhu, hier bin ich!“ Doch dadurch wurde er nur noch böser. Langsam merkte ich, dass Mango müder und müder wurde. Ich rief: „Mango, hör jetzt endlich auf, mich zu jagen, du wirst mich nicht bekommen, ich bin es, Koko!“

      Plötzlich blieb er stehen.

      „Bitte vertrau mir und schau jetzt genau hin, ich verwandle mich zurück in einen Menschen“, beruhigte ich ihn weiter, auch auf die Gefahr hin, dass er mich jetzt angreifen СКАЧАТЬ