Zaubermaus. Ingo Schorler
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Название: Zaubermaus

Автор: Ingo Schorler

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Zaubermaus

isbn: 9783960743811

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      Als Paul nickte, dann öffnete sich die Tür und die Stimmer forderte Paul zum Einsteigen auf, was er auch tat. Zunächst wunderte es sich, warum diese Person seinen Namen kannten und woher sie gewusst hatte, wo er war? War das hier vielleicht eine Falle oder sollte er nun zur Rechenschaft gezogen werden für das, was er getan hatte? Paul wurde ganz unwohl.

      Nach gut einer Stunde Fahrt hielt die Limousine vor einem riesigen Hochhaus an. Die Stimme befahl Paul, auszusteigen und in das Hochhaus zu gehen. Paul überlegte nicht lange und tat, wie ihm gesagt worden war. Immer wieder aber dachte er auch an Zaubermaus. Und hätte Zaubermaus nur an seiner Stelle getan? Vorsichtig setzte Paul einen Schritt vor den nächsten, ging einen langen Gang entlang und stand plötzlich vor einer riesig großen Tür, die sich automatisch öffnete.

      Paul trat ein und eine strenge Stimme ertönte. „Bist du Paul?“, wurde er wieder gefragt. Doch dann fuhr die Stimme fort, noch ehe er hatte antworten können: „Der mit Zaubermaus auf der Erde so vielen Menschen geholfen hat? Und ab und zu mal aus der Reihe getanzt ist? Und Zaubermaus ab und zu mal in Schwierigkeiten gebracht hat? Und für einen ziemlich unrühmlichen Abgang von ihr hier auf Erden gesorgt hat?“

      Paul wusste gar nicht so recht, was er antworten sollte, rang sich dann aber dazu durch, alles zuzugeben. „Ja“, erwiderte er, „das hab ich alles getan. Aber nur, weil es sein musste. Und: Ich würde es immer wieder tun. Ich würde sogar mein Leben opfern für Zaubermaus! Auch wenn ich der Sohn des Teufels bin, ich bin hier auf Erden, um Menschen zu helfen! Doch wer seid ihr eigentlich? “

      Die Stimme lachte. „Paul, du weißt schon, wer ich bin.“ Dann erschien ein riesengroßer Löwe, vollkommen aus Gold mit riesigen Engelsflügeln und einem riesigen Heiligenschein. Es war der Katzengott persönlich, der nun vor Paul stand. „Du weißt sicherlich, dass Zaubermaus sich für dich geopfert hat?“

      Paul sagte: „Ja, das weiß ich. Wenn du einen bestrafen willst, dann bestrafe mich und nicht Zaubermaus.“

      Doch offensichtlich gefiel dem Katzengott Pauls Ton nicht, denn er brüllte sehr laut: „Was fällt dir ein, so mit mir zu reden? Du weißt wohl nicht, mit wem du gerade redetest?“

      Um ein wenig den Zorn des Katzengottes zu zähmen, antwortete Paul: „Kein Tier hat so viel Respekt vor dir wie ich, der Sohn des obersten Teufels. Und nur du weißt ganz genau, wie wir deinen Katzenhimmel einst gerettet haben – oder hast du das schon vergessen?“

      Das wurde der Katzengott still und nachdenklich und schwieg eine ganze Weile. Doch dann sah er Paul offen an und übergab ihm eine kleine Kiste mit den Worten: „Öffne sie erst, wenn du dieses Haus verlassen hast. Bedenke ab jetzt immer, dass dies das letzte Mal war, dass ich dir geholfen habe.“ Dann war der Katzengott plötzlich verschwunden und Paul alleine. Der nahm die Kiste, verließ das Hochhaus auf dem gleichen Weg, auf dem er es betreten hatte, und öffnete die kleine Kiste, kaum dass er wieder auf der Straße stand.

      Eine leise Stimme ertönte aus der Kiste, als er den Deckel hob, und wieder kam die Frage: „Paul, bist du das?“

      Der Angesprochene sah in die Kiste ... und erblickte eine mittelgroße Katze mit Heiligenschein und Engelsflügel! Er konnte sein Glück gar nicht fassen, denn ja, ich war es, seine Zaubermaus, die ihn ansah. Sofort hob er mich heraus und ich stand in voller Größe vor ihm. Und auch, wenn sich mein Äußeres wieder einmal stark verändert hatte, er wusste sofort, dass das hier seine Zaubermaus war. Er knuddelte mich so doll, dass ich schon bald schrie: „Paul, mir bleibt die Luft weg ...“

      „Hups“, entschuldigte er sich bei mir. „Das wollte ich nicht, aber ich freue mich so, dass du zurück auf Erden bist.“ Und dann erzählte er mir alles, was seit meinem Weggang so alles passiert war, und vergaß auch nicht, zu berichten, wie er sich hatte gehen lassen. Natürlich schimpfte ich mit Paul, aber auch ich war zufrieden, dass wir nun wieder vereint waren. Jetzt würde es sicherlich auch nicht mehr lange bis zum nächsten Auftrag dauern.

      *

      2

      Paul war megaglücklich darüber, dass ich wieder bei ihm war, er war sogar so glücklich, dass er gleich ein schönes altes Auto kaufte. Nun ja, als ich das Auto sah, sagte ich nur: „Oh mein Gott!“ Aber immerhin fuhr es ... und das war wichtig, denn unser erster neuer Auftrag führte uns direkt in ein Krankenhaus.

      Paul hatte hier das Amt eines Seelsorgers inne, denn bei unseren Aufträgen auf Erden konnten wir ja schließlich nur in Menschen- und nicht in Tiergestalt auftreten. Ich, Zaubermaus, war dieses Mal als Ärztin unterwegs. Bei meiner ersten Visite im Krankenhaus kam ich auf die Station, auf der Leute lagen, die auf ein neues Herz oder andere Organe warteten.

      Ein Mensch fiel mir dort gleich ganz besonders auf, es war ein junger Mann, der seit Monaten an einer Maschine hing – seinem künstlichen Herzen. An seinem Bett saß eine junge Frau und hielt die Hand des Mannes ganz fest. Sie weinte, ihre Augen waren schon ganz rot vom vielen Weinen. Als die Frau mich sah, fragte sie sogleich, ob denn das Spenderherz schon eingetroffen wäre. „Es sollte heute per Flugzeug hergebracht werden“, fügte sie nach einem Moment des Schweigens hinzu.

      Ich nickte ihr freundlich zu. „Ich kümmere mich sofort darum.“ Dann bat ich Paul, bei dem jungen Paar zu bleiben.

      Plötzlich piepste mein Notruffunker an meiner Brusttasche. Ich blickte Paul an, verließ den Raum und kam wenig später mit einer sehr unerfreulichen Nachricht zurück.

      „Man berichtete mir gerade, dass das Flugzeug, welches das neue Herz für Ihren Mann bringen sollte, vom Radar verschwunden ist. Keiner weiß, wo es abgeblieben ist. Laut Wetterbericht soll es ein starkes Unwetter gegeben haben. Man vermutet, dass das Flugzeug abgestürzt ist. Aber noch hat der beauftragte Rettungsdienst keine Gewissheit.“

      Die junge Frau brach in Tränen aus. Dieses Herz war die letzte Chance für ihren Mann, zu überleben.

      Ich wusste sofort, dass ich etwas unternehmen musste und beruhigte die junge Frau: „Noch haben wir Hoffnung, dass alles gut wird.“ Und an Paul gewandt sagte ich: „Paul, gib mir mal die Wagenschlüssel.“

      Paul fragte sogleich: „Soll ich mitkommen?“

      Doch ich schüttelte den Kopf: „Nein, Paul, du wirst hier gebraucht. Ich muss unbedingt herausfinden, was mit dem Flugzeug passiert ist. Selbst wenn es abgestürzt ist, haben wir noch acht Stunden Zeit, die Box, in der das Herz transportiert wird, zu bergen. Ist es unbeschädigt, können wir trotzdem transplantieren.“

      Gerade als ich das Krankenhaus verlassen wollte, piepte mein Funk erneut und ich erhielt die Nachricht, dass das Flugzeug tatsächlich abgestürzt war, es keine Überlebenden gegeben hatte und das Flugzeug vollkommen zerstört war. Ich war verzweifelt und fragte gleich noch einmal nach, doch mein Gesprächspartner bestätigte – aus dem Flugzeuge könne man nichts und niemanden mehr bergen.

      Für einen Moment musste ich mich setzen. Wie sollte ich das dem jungen Paar, das doch noch sein ganzes Leben vor sich hatte, beibringen? Ich überlegt, dann fasste ich einen Entschluss. Ich telefonierte sämtliche Krankenhäuser und Organspendeorganisationen ab, die mir in den Sinn kamen. Doch niemand konnte mir helfen. Ich wollte schon aufgeben, da kam erneut eine Nachricht per Pieper. Ich wurde dringend in die Notaufnahme gebeten, da es einen schweren Motorradunfall gegeben hatte und alle nur erdenklichen Kräfte nun gebraucht wurden.

      Ich beeilte mich, jetzt ging es um Leben und Tod. Doch als ich den Schwerverletzten auf dem OP-Tisch sah, hatte ich wenig Hoffnung СКАЧАТЬ