Zaubermaus. Ingo Schorler
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Название: Zaubermaus

Автор: Ingo Schorler

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Zaubermaus

isbn: 9783960743811

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СКАЧАТЬ konnte nur mit dem Kopf schütteln, konnte es kaum fassen. Auch Paul sah sehr bewegt aus.

      Dann fuhr der Alte fort: „Ja, und dann hörten, dass sie irgendwelche Leute herholen wollten, die uns zur Vernunft bringen sollten. Wir nehmen mal an, dass ihr das seid.“ Er nickte Paul und mir zu.

      Plötzlich stand Maria vor uns, sie war wie aus dem Nichts erschienen, doch sie sah anders aus als zuvor. Ihre Augen waren feuerrot. Sie schrie: „Ich werde es euch zeigen!“

      Doch der alte Mann rief: „Das ist nicht unsere Maria, aber wir vermuten, dass auch sie Opfer der Versuche geworden ist.“

      Und dann erfuhren Paul und ich, dass Maria immer versucht hatte, den Senioren zu helfen. Sie hatte sie mit Essen versorgt und sich, so gut es ging, um sie gekümmert.

      „Erst seit heute ist so anders“, sagte der Alte und fügte hinzu: „Aber nun seid ihr hier. Und wir hoffen, dass ihr auf der guten Seite steht!“

      Paul und ich, Zaubermaus, mussten tatsächlich etwas tun, denn dass wir auf der guten Seite standen, war natürlich klar. Wir nahmen Marie, rüttelten und schüttelten sie und sie kam langsam wieder zu klarem Verstand.

      Als sie nach einiger Zeit wieder halbwegs klar denken konnte, sagte sie: „Wir müssen die anderen aufhalten. Sie sind heute nicht im Haus, deshalb haben sie mich auch unter Drogen gesetzt, damit ich hier nichts anrichten kann.“ Sie einte. „Die alten Leutchen tun mir so leid. Und ich bin so froh, dass ihr gekommen seid. Ich habe in den letzten Wochen so sehr um Hilfe gebetet.“

      Ja, jetzt waren Paul und ich hier und wir würden dem ganzen Treiben nun ein Ende setzen. Wir verständigten die Polizei und als die anderen Pflegekräfte wieder das Haus betraten, sie hatten neue Versuchsmedikamente für die alten Leute besorgt, da erwartete sie eine böse Überraschung, denn die Beamten nahmen die Herrschaften sogleich fest. Zuerst wollten sie auch Maria mitnehmen, doch als die Bewohner des Hauses den Beamten versicherten, dass Maria sich immer gut um sie gekümmert habe, ließen sie davon ab.

      Eigentlich wäre nun unser Auftrag hier beendet gewesen, doch Paul und ich konnten unmöglich Maria und die Alten in diesem Chaos alleine lassen. Also packten wir alle kräftig an und schon nach drei Tagen harter Arbeit sah das Seniorenheim nach einem gut geführten Haus aus. Alle hier lebenden Männer und Frauen hatten nun ein eigenes kleines Zimmer mit Bad und eine gute Betreuung, denn Maria hatte ein paar Frauen auftreiben können, die sich gern in den Dienst der guten Sache stellen wollten. Sie alle wollten nun gemeinsam dafür sorge, dass es den alten Strafgefangenen nach dieser schrecklichen Zeit wieder gut ging.

      Ach ja, das will ich nicht vergessen, zu erzählen – auch der Gefängnisdirektor wurde übrigens verhaftet. Denn er war der Kopf hinter dieser ganzen Angelegenheit gewesen. Er hatte von der Pharmaindustrie viel Geld für diese über Monate währenden Experimente an den alten Leuten erhalten.

      Als Paul und ich schließlich das Haus verließen, wusste, wir, dass in diesem Seniorenheim nun das Glück eingezogen war. Und wir, Paul und ich, Zaubermaus, konnten uns gleich in den nächsten Auftrag stürzen.

      *

      4

      Dieses Mal verschlug es uns in eine Kleinstadt, in der so ziemlich jeder jeden kannte. Paul war unruhig, das bemerkte ich sofort, und verabschiedete sich schon bald von mir mit den Worten: „Ich habe noch was zu erledigen.“ Dann war er weg.

      Ich lief nun wieder einmal alleine durch eine kleine, dunkle Gasse und musste meine Katzenaugen schon sehr weit öffnen, um alles gut sehen zu können. Erschrocken sah ich plötzlich, wie ein Mann eine wunderschöne Frau würgen wollte. Da ich mir das nicht mit ansehen wollte, sprang ich dem Typen ins Genick, sodass er die Frau loslassen musste. Er flüchtete. Nun saß ich neben der wunderschönen Frau und schaute sie mit meinen Katzenaugen an.

      „Oh, du süße Katze, weißt du, dass du mir gerade das Leben gerettet hast?“, fragte sie voller Freunde und streichelte mich zärtlich. Sie nahm mich mit zu ihr nach Hause.

      Dort angekommen, flüsterte sie mir zu, dass sie seit einiger Zeit das Gefühl habe, sie würde beobachtet. Sie war schon bei der Polizei, doch ohne Beweise konnten die nichts machen. Ich war glücklich, dass ich meine Gestalt als Katze bei diesem Auftrag behalten durfte. Jetzt wusste ich auch, warum Paul nicht bei mir war – eine Maus hätte die Frau sicherlich nicht in ihrer Wohnung geduldet. Doch ich war mir sicher, dass mein Freund hier irgendwo in meiner Nähe weilte. Für den Fall der Fälle ...

      Ich blieb also bei der Frau, die mir zu fressen gab. Anschließend durfte ich mich zu ihr ins Bett legen. Doch irgendwann mitten in der Nacht hörten meine Katzenohren ein Geräusch. Ich hüpfte aus dem Bett und lief die Treppen runter. Ich sah, wie ein Fremder ihre Wäsche im Bad durchwühlte und an ihr roch. Was für ein Perverser war das denn?

      Ich ging also in den Angriffsmodus, sprang den Eindringling an und verpasste ihm eins mit meiner Kralle. Der Spanner ergriff die Flucht. Aber wer war dieser Typ? Ich beschloss, die Nacht wach zu bleiben. Bis zum Morgen blieb es ruhig, aber mein Katzengefühl sagte mir, dass die junge Frau immer noch in Gefahr war und ich sie nicht aus den Augen lassen durfte.

      Dann sah ich auf dem Tisch ein Foto, auf dem die junge Frau mit einem Mann zu sehen war. Vielleicht derselbe Mann, der der Frau nachstellt und ihr Angst machte? Aber wie sollte ich ihn zur Strecke bringen? Ich musste mir was einfallen lassen.

      Mittlerweile war auch die Frau aus dem Schlaf erwacht. Ich fragte mich, wie sie wohl hieß, also sah ich in ihren Ausweis nach, der auf dem Tisch lag. Lisa stand dort. Ich hüpfte auf ihren Schoß, als sie sich eine Tasse Kaffee eingegossen hatte, und schnurrte vor mich hin. Ich spürte, dass Lisa Angst hatte. Vielleicht konnte mein Schnurren sie ja wenigstens ein bisschen beruhigen. Dann unterhielt sie sich wieder mit mir und erzählte, dass es wahrscheinlich ihr Ex sei, der ihr seit Wochen nachstellte. Er habe es bis heute nicht verkraftet, dass sie Schluss gemacht hatte. Ich spürte, wie Lisa noch stärker zitterte, und anfing, zu weinen. Sie hatte große Angst, dass er ihr was Schlimmes antun würde.

      Ich musste also versuchen, ihr zu helfen. Ich begleitete Lisa zur Arbeit. Plötzlich raste ein Auto mit hoher Geschwindigkeit auf uns zu. Ich musste handeln und bündelte meine ganze Energie. Plötzlich erhob sich vor ihr eine durchsichtige Mauer, gebildet aus meinen Kräften. Lisa blieb starr auf der Straße stehen und schloss nur die Augen. Das Auto prallte gegen die durchsichtige Wand, Lisa schrie kurz auf, doch zum Glück passierte ihr nichts. Die Wagentür ging auf und tatsächlich – es war der Ex-Freund von Lisa, der vor uns stand. Er konnte und wollte es wirklich nicht wahrhaben, dass sie ihn verlassen hatte. Dass er den Aufprall gut überstanden hatte, grenzte allerdings an ein Wunder.

      Plötzlich zog er eine Waffe und richtete sie auf Lisa. Ein Schuss fiel. Zum Glück verfehlte die Kugel Lisa. Das war zu viel, ich musste noch Schlimmeres verhindern! Ich rannte mit hoher Geschwindigkeit auf ihren Ex zu und sprang ihn an. Meine Krallen trafen ihn hart im Gesicht und mit meinen spitzen Katzenzähnen verbiss ich mich in seinem Hals. Das alles war wohl dann doch zu viel für diesen blöden Kerl. Er brach zusammen und blieb regungslos am Boden liegen.

      Auf einmal hörte ich Polizeisirenen. Ich rannte schnell zu Lisa und hüpfte auf ihren Arm. Ich schaute in ihre wunderschönen blauen Augen und wusste, dass sie jetzt glücklich war. Endlich war alles vorbei und sie konnte wieder ein sorgloses Leben führen.

      Für die Polizei war es klar – Lars, ihr Ex, hatte sich strafbar gemacht und ganz offensichtlich auch das Auto als Waffe benutzen wollen, um sie zu töten. Lisa machte ihre erste Aussage und durfte СКАЧАТЬ