Das letzte Mahl. Harald Schneider
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Название: Das letzte Mahl

Автор: Harald Schneider

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783839267844

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СКАЧАТЬ Spucknebel kontaminierten Hörer.

      »Wir müssen los«, bellte er in meine Richtung. »Genauer gesagt, hätten wir vor einer halben Stunde losfahren müssen. Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.« Er drohte mir mit dem Finger. »Wenn das der Fall sein sollte, sind Sie die längste Zeit an dieser Dienststelle gewesen, Palzki.« Er musterte mich von oben herab. »Hatte ich nicht angeordnet, dass Sie heute in akzeptablem Zustand zum Dienst erscheinen sollen? Warum haben Sie keine Uniform an?«

      »Die wurde beim letzten Einsatz beschädigt und wird gerade ausgebessert«, nuschelte ich. Um Ausreden war ich meist nicht verlegen.

      KPD warf mir einen verächtlichen Blick zu. »Dann kommen Sie eben so mit. Halten Sie aber immer ein paar Meter Abstand zu mir, es muss ja nicht jeder wissen, dass Sie mein Untergebener sind.« Kopfschüttelnd fügte er hinzu: »Ich verstehe sowieso nicht, warum ich ausgerechnet Sie mitnehmen muss.«

      »Ich kann gerne hierbleiben, Herr Diefenbach. Mir geht es heute sowieso nicht besonders gut. Wenn Sie etwas Schriftliches brauchen, schreibe ich Ihnen gerne ein paar Zeilen.« Hoffnungsvoll schaute ich meinen Chef an.

      »Das kommt nicht in die Tüte«, polterte KPD. »Wenn ich ohne Sie auftauche, heißt es bestimmt, ich habe meinen Laden nicht im Griff. Kommen Sie, Palzki, kommen Sie endlich.«

      Er drehte sich um und verließ das Büro. Jutta und Gerhard feixten um die Wette.

      »Wo geht es hin?«, fragte ich die beiden misstrauisch.

      »Lass dich überraschen, Reiner«, antwortete Jutta und fiel in Gerhards Lachen ein.

      Nicht einmal den Kaffee konnte ich trinken. KPD stiefelte schnellen Schrittes durch das Gebäude zum Hinterausgang. Die Sache war eindeutig: Ich musste eine Fahrt in KPDs Dienstwagen überstehen. Die Fahrkünste meines Chefs waren außerordentlich zweifelhaft bis mehr als unbefriedigend. Die Wahrscheinlichkeit, eine Fahrt mit ihm unbeschadet zu überstehen, tendierte gegen null.

      Ich irrte mich. KPD ging an seinem Wagen vorbei und steuerte auf eine Stretch-Limousine zu, die mitten auf dem Hof hinter unserer Dienststelle parkte. Verblüfft registrierte ich die Aufschrift an der hinteren Tür sowie am Heckfenster: »Hier fährt Klaus P. Diefenbach, der gute Dienststellenleiter der Schifferstadter Kriminalinspektion.«

      Pure Angst überkam mich. Wenn KPD dieses Ungetüm fuhr, würde man aufgrund der vielen Unfälle Katastrophenalarm im Kreisgebiet ausrufen müssen. Meine panische Reaktion erwies sich als unbegründet. Ein livrierter Chauffeur stieg aus und kam meinem Chef entgegen, der in der Nähe des Hecks stehengeblieben war. Der Chauffeur öffnete die hinterste Tür der Stretch-Limousine und gab KPD mit einer geschmeidigen Geste zu verstehen, dass er einsteigen könne. Ich beobachtete die Szene kopfschüttelnd. KPD war in meinen Augen schon immer ein eitler Spinner, der übertriebenen Wert auf Etikette legte. Mit dieser Aktion übertraf er alles bisher Dagewesene. Um mir die Peinlichkeit einer vom Chauffeur aufgehaltenen Tür zu ersparen, öffnete ich auf gleicher Höhe des Wagens die Tür auf der anderen Seite. Ich musste zweimal hinschauen, bis ich den exorbitant großen Innenraum überblicken konnte. Luxus, wohin mein Auge traf. Stand neben dem 75-Zoll-Fernseher tatsächlich eine Badewanne? Mehr Zeit, darüber nachzudenken, hatte ich nicht: KPD fuhr mich böse an.

      »Was wollen Sie, Palzki? Warum haben Sie die Tür geöffnet?« Die Beinfreiheit vor dem Einzelsessel meines Chefs war gigantisch.

      »Einsteigen?«, fragte ich naiv. »Oder darf ich nun doch zu Hause bleiben?«

      KPD zog eine Schnute. »Natürlich kommen Sie mit, Palzki. Ihr Platz ist vorne. Beeilen Sie sich jetzt endlich.«

      Froh, nicht neben meinem Chef sitzen und gezwungenen Small Talk führen zu müssen, ging ich nach vorne und stieg auf der Beifahrerseite ein. Hier war es nicht ganz so komfortabel wie hinten, an Platz mangelte es dennoch nicht. »Tach, mein Name ist Reiner Palzki.«

      Der Chauffeur sagte mir seinen Namen, der so kompliziert klang, dass ich ihn sofort wieder aus meinem Kurzzeitgedächtnis strich.

      Ein Motorengeräusch war nicht zu hören. Lautlos rollten wir über die Straße. Die Inneneinrichtung ließ mir keine Ruhe. »Sagen Sie mal, Herr, äh, habe ich da hinten wirklich eine Badewanne gesehen? Ist das nicht zu schwer?«

      Der Fahrer grinste spitzbübisch. »Gewichtsmäßig ist der Wagen bis 7,5 Tonnen zugelassen«, erklärte er mir. »Bis zu einem Dutzend Fahrgäste kann ich befördern. Oft sind es ziemliche Schwergewichte, die deutlich mehr wiegen als die statistischen 75 Kilogramm.« Er blickte kurz zu mir rüber. »Die Badewanne ist leer, außerdem gehört sie nicht zur Ausstattung der Limousine. Ich renoviere zu Hause zurzeit mein Bad. Da habe ich die Gelegenheit genutzt, vorhin am Baumarkt vorbeizufahren und die Wanne zu kaufen. Nachher kommt die natürlich wieder raus.«

      »Dann hoffen wir mal, dass mein Chef unterwegs nicht baden möchte.«

      Der Chauffeur schmunzelte. »Es sind ja nur ein paar Kilometer.«

      »Wo geht’s eigentlich hin?«

      »Mutterstadt«, antwortete der Fahrer.

      »Für die kurze Strecke diesen Aufwand?« Mutterstadt lag nur wenige Kilometer nördlich von Schifferstadt. Mehr als die Hälfte der Strecke hatten wir bereits hinter uns.

      Er hob die Schultern kurz hoch. »Das kann mir egal sein. Herr Diefenbach hat mich und den Wagen für einen halben Tag gebucht inklusive aller Kilometer. Während der Wartezeit kann ich mir den Fernseher anmachen. So leicht wie heute verdiene ich selten mein Geld.«

      Ich zog meine Schlussfolgerungen. »Wir fahren nach Mutterstadt, und später fahren Sie uns wieder zurück?«

      Er nickte. »So wurde es vertraglich vereinbart.«

      »Und wo geht’s genau hin?«

      »Hat Ihnen das Herr Diefenbach nicht gesagt? Wir sind gleich da.«

      Kurz darauf fuhren wir durch das Zentrum von Mutterstadt. Ohne zu rangieren konnte der Chauffeur an der großen Kreuzung im Ortszentrum nach Westen in Richtung Dannstadt auf die Neustadter Straße abbiegen. Ich hatte keine Ahnung, wohin die kurze Reise gehen könnte. Keine Minute später ließen wir die letzten Häuser des Orts hinter uns. »Fahren Sie nicht zu weit? Hier endet Mutterstadt.«

      »Nur die Bebauung, Herr Palzki. Wie gesagt, wir sind gleich am Ziel.«

      Mir kam die Sache inzwischen spanisch vor. Links und rechts von uns gab es nur Felder. Die Vorderpfalz wurde gerne der Gemüsegarten Deutschlands genannt, was aufgrund der nicht enden wollenden Äcker und Felder nachvollziehbar war. Dabei wusste ich nicht einmal, ob es einen Unterschied zwischen Feld und Acker gab. Ein Gemüsegarten entsprach sowieso nicht meiner Interessenslage. Die Landstraße führte über die A61. Auf der anderen Seite der Brücke begann Dannstadt-Schauernheim.

      Unvermittelt bog der Chauffeur rechts ab auf ein Firmengelände mit übergroßen Hallen. Erst als ich das Firmenschild entziffern konnte, wusste ich, wo wir waren: im Pfalzmarkt. Ich kannte zwar ein paar Eckdaten des Unternehmens, das als Genossenschaft jedes Jahr unendlich viel Obst und Gemüse produzierte, doch vor Ort gewesen war ich noch nie. Als Schifferstadter kam man ohne Grund eigentlich nur sehr selten bis nie auf den Gedanken, die Landstraße zwischen Dannstadt und Mutterstadt zu befahren.

      Der Wagen hielt auf dem gut gefüllten Firmenparkplatz. »Wir sind am Ziel«, sagte der Chauffeur. In dem Moment polterte KPDs Stimme aus dem Lautsprecher.

      »Bitte parken Sie СКАЧАТЬ