Название: Toscana Wanderführer Michael Müller Verlag
Автор: Britta Ullrich
Издательство: Bookwire
Жанр: Книги о Путешествиях
Серия: MM-Wandern
isbn: 9783966850162
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Kamelienblüte
Grüne Nieswurz
Scheinrebe
Kulturpflanzen: Die Kulturpflanze Nummer eins in der Toscana ist sicherlich der Wein. Sangiovese und Cannaiolo sind die herkömmlichen roten Rebsorten und Malvasia und Trebbiano die weißen. Heutzutage findet man aber auch Merlot, Cabernet und weitere ausländische Sorten. Direkt auf den Wein folgen wohl die Oliven. Es gibt viele verschiedene Olivenbaumsorten, aber sie haben eines gemeinsam: Alle tragen grüne und dunkle Früchte, denn die Farbe hängt nur vom Reifegrad ab. Olivenöl wird aus Oliven aller Farbschattierungen gewonnen! In dem eiskalten Winter 1984/85 mit -20 °C starben viele der alten Bäume ab, deshalb sieht man heute fast überall recht junge Bäume.
Geflecktes Knabenkraut
Feuerlilie
Auf den Feldern werden abwechselnd Getreide oder Sonnenblumen, Luzerne und Süßklee angebaut. In Wassernähe wächst auch Mais. Der Großteil des Gemüses kommt aus den Küstenebenen.
Am Fuße der Meeresseite des Monte Amiata und in der Umgebung von San Gimignano wird Safran (Crocus sativus) angebaut. Liebevoll von Hand verarbeitet, kann man ihn dann in den Feinkostgeschäften erstehen. Heute kennt man ihn in der Küche. Im Mittelalter wurde er auch als Farbstoff für Wolltuch genutzt.
Nahe der Bauernhäuser steht oft noch ein Maulbeerbaum (Morus alba bzw. Morus nigra) mit seinen weißen oder roten Früchten, der früher zur Seidenraupenzucht benötigt wurde.
Nicht aus fremden Gärten naschen!
Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen und Pfirsiche - das alles kann man längs der Wege finden. Es versteht sich von selbst, dass man die Früchte am Baum hängen lässt. Niemand wird sich aufregen, wenn man einen vom Baum gefallenen Apfel aufsammelt, aber bitte nichts ernten - auch nicht „nur eins“! Denn das verärgert den Bauern und führt zu Zäunen und Streit beim Anlegen von Wanderwegen.
Tierwelt
Auch wenn stark in die Natur eingegriffen wurde, so sorgt doch die geringe Bevölkerungsdichte in vielen Gebieten auch heute noch für einen fast paradiesischen Zustand. Verhält man sich still, kann man auf allen Wegen auf Wild treffen. Und wer gerne Vögel beobachtet, findet hier sein Eldorado.
Wölfe
Wer Wölfe aus der Nähe sehen möchte, kann dies im Wildpark Parco Faunistico del Monte Amiata auf dem Monte Labbro (in der Nähe des Monte Amiata) tun. Dort werden sie in einem großen Gehege frei gehalten und können am Fütterungstag von einem Turm aus beobachtet werden. Di-So 7.15 Uhr bis Sonnenuntergang, Eintritt 3,50 €, bis 6 J. 2,20 €, ab 8 Pers. 3 €. Infos unter www.parcodeglietruschi.it und unter Tel. 0564-966867.
Säugetiere: Das scheueste Tier der Toscana ist sicherlich der Wolf (Canis lupus), der sich - seit er in den 1970er-Jahre unter Schutz gestellt wurde - wieder in allen abgelegenen Gebieten der Berge und der Mittelgebirge verbreiten konnte. Die kleinen Rudel bekommt man nie zu sehen; selten findet man Spuren. Ein weiteres Tier, das man nur schwer zu Gesicht bekommt, ist die Wildkatze (Felis silvestris), die als Einzelgänger in den Wäldern der Mittelgebirge lebt. Sie ist größer als unsere Hauskatzen, grau oder gelblich getigert, das Bauchfell meistens creme- oder haselnussfarben, und ihr buschiger, kürzerer Schwanz ist durch breite dunkle Streifen gekennzeichnet.
Einfacher ist es, auf den Fuchs (Vulpes vulpes) zu treffen, der bei seinen Streifzügen über Tag leise Wanderer zunächst nicht bemerkt. Zahlreiche Kotmarkierungen auf Steinen längs der Wege stammen von Baum- (Martes martes) oder Steinmardern (Martes foina) sowie dem Iltis (Mustela putorius), der bei Bedrohung ein stinkendes Sekret verspritzt. Wer am Abend unterwegs ist, bekommt manchmal auch den Dachs (Meles meles) zu Gesicht. Nahe der Gewässer, aber auch mitten in Florenz am Arno-Ufer, trifft man auf die Nutria (Myocastor coypus), eine Biberratte, die eigentlich aus Südamerika stammt.
Weit verbreitet hingegen und oft zu sehen ist das Reh (Capreolus capreolus), das Waldrandgebiete bevorzugt. Auch der aus Vorderasien und Afrika eingeführte Damhirsch (Dama dama) ist in den Wäldern nicht selten, aber nur am frühen Morgen oder bei Einbruch der Dunkelheit zu beobachten.
Das kurioseste Tier ist wohl das Stachelschwein (Hystrix cristata). Als Leckerbissen von den Römern aus Afrika eingeführt, scheint es sich in der Toscana richtig wohlzufühlen und steht unter Schutz. Das größte Nagetier dieser Region ist nachtaktiv und dadurch nur selten zu sehen. Die beste Gelegenheit bietet sich im frühen Frühjahr, wenn die Tiere sich paaren und auch tagsüber, besonders aber am frühen Abend, auf Partnersuche unterwegs sind. Die Stacheln kann der aufmerksame Wanderer oft längs der Waldwege finden.
In Höhlen oder auch oft in verlassenen Bauernhäusern findet man verschiedene Fledermäuse. Am späten Abend kann man u. a. die Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum), die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) und die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) beobachten.
Kreuzende Schafe
Keine Angst vor Wildschweinen!
Viele Wanderer haben Angst vor den häufig anzutreffenden Tieren. Besonders kritisch ist es natürlich, wenn man auf eine Sau mit ihren Frischlingen trifft. Es reicht aber in der Regel, sich mit ruhigem Schritt zu entfernen und der Sau so klarzumachen, dass man keine bösen Absichten hat. Die Rudel gehen immer auf und davon, wenn sie die Nähe von Menschen spüren. In all den Jahren, die ich (auch alleine) durch die Wälder streife, ist noch jedes Wildschwein vor mir weggelaufen. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Jedes Tier, das sich in die Enge getrieben fühlt, kann aggressiv reagieren.
Vögel: Der Wanderer wird in der Toscana auf viele Vögel treffen, die er aus dem nordeuropäischen Raum kennt, wenn sie dort auch teilweise rar geworden sind. Wer in ländlicher Umgebung übernachtet, kann im Frühjahr häufig der Nachtigall (Luscinia megarhynchos) lauschen, während tagsüber der Kuckuck (Cuculus canorus) zu hören ist.
Unter den Vögeln, die man in Nordeuropa selten oder gar nicht zu Gesicht bekommt, finden wir die an Gewässern lebende Beutelmeise (Remiz pendulinus) und den Eisvogel (Alcedo atthis). Die seltene Blauracke (Coracias garrulus), den Pirol (Oriolus oriolus) und den Wiedehopf (Upupa epops) beobachtet man mit etwas Glück in der Nähe von Laubwäldern. Im Winter beleben Graureiher (Ardea cinerea), der große Silberreiher (Casmerodius albus) und der wesentlich kleinere Seidenreiher (Egretta garzetta) die offenen Flächen in der Nähe von Teichen und Wasserläufen.
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